Siegbert Künzel

Siegbert Künzel (2020)

Siegbert Künzel (* 15. August 1958 in Schermbeck) ist ein Diplom-Geograph, Kommunalpolitiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen (bis 1989 Grün-Alternative Liste) und Karikaturen Zeichner. Er ist seit 1999 Mitglied in der Bezirksvertretung Hamm-Mitte und dort seit 2004 Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Von 1987 bis 1994 war er bereits Mitglied in der Bezirksvertretung Hamm-Herringen. Des Weiteren ist er in Hamm für sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement in Vereinen bekannt.

Leben

Geburt und Umzug nach Herringen

Siegbert Künzel wurde 1958 in Schermbeck geboren und wuchs zunächst in Bergkamen-Oberaden auf. 1966 zog die Familie in die damalige Gemeinde Herringen.

Schulbildung, Studium und Berufsleben

Nach dem Besuch der Lessingschule wechselte Künzel auf die Realschule Pelkum (heute Freie Waldorfschule Hamm), die er mit der Mittleren Reife abschloss. Im Jahr 1977 machte er am Beisenkamp Gymnasium das Abitur. Nach seiner Totalverweigerung studierte Künzel an der WWU Münster Geographie mit den Nebenfächern Publizistik und Soziologie. Die Diplomarbeit verfasste er über „Die türkische Minderheit in Hamm (Westfalen)“. Von 1989 bis 2024 arbeitete Künzel als wissenschaftlicher Mitarbeiter/Geschäftsführer der Ratsfraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN Hamm und ging anschließend in den Ruhestand.

Privates

Siegbert Künzel lebt in Hamm-Mitte, ist verheiratet und Vater von drei erwachsene Kindern. Eine Tochter von ihm ist die Illustratorin Eva Künzel.

Er ist für sein vielseitiges Engagement bei Vereinen in Hamm bekannt. Von 2000 bis 2021 zeichnete er die Jahresrückblicke für den Westfälischen Anzeiger.

Mitgliedschaften

• Bildungsgemeinschaft SOAG e.V. (langjähriger 1. Vorsitzender bis zur Liquidation)
• Deutsch-Türkischer Familien- und Freundschaftsverein Hamm e.V. (aufgelöst)
• Mitglied Gewerkschaft ÖTV (1989–2001)
• Fördermitglied Hammer Tafel e.V. (seit 1999)
  • seit 2010 Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit
• Mitglied Verein zur Förderung des Martin-Luther-Viertels Hamm e.V. (seit 2000)
  • Von 2010 bis 2016 als zweiter Vorsitzender des Vereins
• Mitglied NABU-Hamm (seit 1994)
• Flüchtlingshilfe Hamm e.V. (1984 bis zur Auflösung)
• (Gründungs-)Mitglied der neuen Flüchtlingshilfe Hamm e.V. (2015)
• Mitglied Forum Umwelt und gerechte Entwicklung e.V. (FUgE)
• Mitglied Kulturbrücke Hamm-Kalisz e.V. (seit 2014)
• Mitglied Förderverein Beisenkamp Gymnasium Hamm e.V. (seit 1992)
• Mitglied Förderverein Wilhelm-Busch-Schule Hamm e.V. (seit 2014)
• Mitglied Förderverein Schloss Oberwerries e.V.
• Mitglied Internationalen Club Hamm e.V. (I.C.H.) (seit 2003)
  • seit 2012 als Schriftführer im Vorstand
• Vorstandsmitglied ASB mittleres Westfalen e.V. Hamm (seit 2017)

Totalverweigerung

Künzel war von 1977 bis 1982 Mitglied in der Gruppe der totalen Kriegsdienstverweigerer „Kollektiver Gewaltfreier Widerstand - Gruppe der Totalverweigerer“ (Vorbereitung auf die eigene Verweigerung). Vom 1. Juli 1979 bis zum 25. Oktober 1979 war er Wehrpflichtiger des 7./SanBtl 7 in der Paracelsus-Kaserne. Während des „Feierlichen Gelöbnis“ anlässlich der Übernahme der Patenschaft der Stadt Hamm mit dem 7. San.Bataillons im Jahnstadion am 17. Juni 1979 wurde er festgenommen und musste anschließend einen 63-tägigen Arrest in der Paracelsus-Kaserne (dreimal 21 Tage) absitzen. Er wurde wegen „Gefährdung der Sicherheit und Ordnung der Truppe“ unehrenhaft aus dem Wehrdienst entlassen.

Im Mai 1980 wurde ihm wegen Fahnenflucht und Gehorsamsverweigerung vor dem Amtsgericht Hamm der Prozess gemacht. Er wurde zu 8 Monaten Haft auf drei Jahre Bewährung verurteilt.

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  Siegbert Künzel wird als Totalverweigerer im Jahnstadion von Feldjägern festgenommen

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  Siegbert Künzel wird als Totalverweigerer im Jahnstadion von Feldjägern festgenommen

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  Siegbert Künzel wird als Totalverweigerer im Jahnstadion von Feldjägern festgenommen

Kommunalpolitisches Engagement

Anfänge in politischen Gruppen und Mitgliedschaft in der Grünen-Alternative Liste (GAL)

Künzel engagierte sich bereits seit 1976 in diversen politischen Basisgruppen und Organisationen. Unter anderem ist er seit diesem Zeitpunkt Mitglied der Bürgerinitiative Umweltschutz, die in Hamm als Vorläufer der Grünen Partei gilt. Bis 1982 war er Mitglied im DFG-VK und Jugendclub Courage. Von 1977 bis 1982 war Künzel Mitherausgeber vom „Der Grüne Hammer“, eine Stadtzeitung für Natur- und Umweltschutz. 1984 trat er zunächst der Grünen-Alternative Liste (GAL) bei.

Mitgliedschaft in der Bezirksvertretung Hamm-Herringen, Eintritt bei den Grünen und Hauptredakteur der Grünen-Ratsfraktion-Zeitung

Da die GAL und die Grünen damals noch das Rotationsprinzip hatten, Mandatsträger sollten nicht die dominanten Rolle spielen, sondern die Sache, rückte Künzel 1987 für Klaus Weskamm in die Bezirksvertretung Hamm-Herringen nach. Bei der Kommunalwahl 1989 wurde er erneut in diese gewählt und war dort bis 1994 Mitglied. 1991 wurde er schließlich bei den Grünen in Hamm Mitglied, nachdem sich die GAL bereits 1989 in Hamm aufgelöst hatte. Von 1992 bis 2001 war er Hauptredakteur der von der Grünen-Ratsfraktion herausgebrachten Zeitung: „ÖKOLOGISCH, Grünes Info für aufgeweckte Leute“.

Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, in der Bezirksvertretung Hamm-Mitte und Gegner gegen den Bau des Lippesees

Seit 1994 ist Künzel sachkundiger Bürger im Bauausschuss, später Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (jetzt: Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnen und Mobilität). Des Weiteren gehört er seit 1999 der Bezirksvertretung Hamm-Mitte an und ist dort seit 2004 Fraktionsvorsitzender der Grünen. Von 2004 bis 2006 setzte er sich (erfolgreich) stark gegen den Bau des Lippesees ein.

Funktionen

• Mitglied in der Bezirksvertretung Hamm-Herringen (1987–1994)
• Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnen und Mobilität (seit 1994)
• Mitglied in der Bezirksvertretung Hamm-Mitte (seit 1999)
• Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Hamm-Mitte (seit 2004)

Presseberichte

• 

  Westfälischer Anzeiger,
  31. Dezember 2021