Urkunde 1607 Oktober 24

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Konrad von Boenen und Dietrich von der Recke zu Ünttorpff andererseits treffen am 24. Oktober 1607 detaillierte Abreden über die Ausführung des Vertages zu Kamen vom 13. März 1602, die die Söhne Dietrichs, nämlich Dietrich, Konrad und Matthias, aus seiner Ehe mit der verstorbenen Clara von Boenen betreffen.

Regest

Conrad von Boenen zum Bergh und Oberfeldt mit seinen Söhnen Jeorgh und Conrad d. J. einerseits und Diethrich von der Reck zu Ünttorpff andererseits treffen Abreden über die Ausführung des Vertages zu Cahmen vom 13.3.1602 betr. des letzteren Söhne Diethrich, Conrad und Matthiaß aus seiner Ehe mit + Clara von Boenen. Dabei werden im Zusammenhang mit den jährlich fälligen 350 Reichstaler Zahlungen des von der Reck an Kettler zu Seiten (1300 Reichstaler Ablösung), die Witwe von Merfeldt (1300 Reichstaler Gutskauf), den Bruder Matthiaß von der Reck zu Neuwenburgh in Lyfflandt (2700 Reichstaler), den Junker Torck zu Hoerne (1000 Reichstaler) und den Kurfürsten zu Köln (1000 Gulden) sowie der Erwerb von 1 ½ Morgen Heuwuchs im Smiehauser Mersch erwähnt. Bezüglich des halben Brautschatzes heißt es, das Johan Boinen zu Dorttmundtt 500 Reichstaler und 200 Gulden empfangen habe, 1200 Reichstaler bei einen Juden zu Ham um „voirraedt“ seien und das übrige zur Abfindung des Schwagers Rittmeister Thiessenhaußen gedient habe. Für Schmuck und Kleider, die in einer Kiste binnen Hamm verwahrt werden, wird Augenscheinnahme zu Üntorpff zwecks Verwendung im Interesse der Kinder angeboten; 2 goldene Armbänder seien von + Clara von Boenen der Witwe von der Assenn wegen nachbarlicher „verpflegung und beiwohnung in wehrender kranckheit“ verehrt worden. Die Söhne Diethrich und Conrad, die der Großvater Weihnachten (auf der irstfolgdenden Christmeß) nach dem Tode der Mutter zu sich genommen hatte, werden dem Vater wieder übergeben. Als Protokoll von Johann Bodde, Richter zu Camen, unterzeichnet.[1]

Standort der Urkunde

Die Urkunde gehört zum Archiv Uentrop. Dieses Archiv (ca. 450 Urkunden (1353-1805); 26 lfm. Akten (15.-20. Jhdt.) - Familien von der Recke, von Harmen bzw. von Horne; Güter der von der Recke in Livland; Hausbücher (17. Jhdt.), Kopialbuch; Archivinventare; Güter Uentrop, Haaren, Mundloh und Niederhaus; Jurisdiktion Uentrop; Kirchen-, Schul- und Armensachen zu Uentrop, Dolberg und Flierich; Höfe und Kotten in den Kirchspielen Beckum, Dolberg, Flierich, Herringen, Heessen, Hilbeck, Lünern, Pelkum und Uentrop; Zehnt zu Lanstrop; Ländereien, u. a. Ahlen; Hude; Jagd; Fischerei; Lippeschleuse; Brüche zu Uentrop; Mühle zu Uentrop; Tagelöhnerverzeichnisse; Finanzen.) liegt als Archivdepositum im Archivamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Münster.

Bemerkung

Diese Urkunde bezeugt die Tatsache, dass jüdische Einwohner von Hamm im Geldverleih mit deutlichen Summen aktiv waren. Diese Urkunde ist in der Quellensammlung von Diethard Aschoff nicht aufgeführt. [2]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. vgl. Findbuch des Archivs Uentrop, LWL-Archivamt in Münster
  2. vgl. Diethard Aschoff: Quellen und Regesten zur Geschichte der Juden in der Stadt Hamm 1287 - 1664. Münster 2005. Die Urkunde müsste zwischen Nr. 269 (S. 201) und Nr. 270 (S. 202) einsortiert werden.