Clip WBaum mini.png   Das HammWiki wünscht allen Nutzern ein frohes Weihnachstfest und ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2025   Clip WBaum mini.png


Urkunde 1365 März 30

Aus HammWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Erzbischof Engelbert von Köln schließt am 30. März 1365 mit dem Bischof Florenz von Münster, dem Grafen Engelbert von der Mark und den Städten Münster, Soest und Dortmund einen bewaffneten Landfrieden für 5 Jahre.

Wortlaut

Die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst und hat folgenden Wortlaut: [1]

Wii Engilbert van godes genaden erzebisscop van Colne doit kundich alle den de dessen brief siet unde horet lesen, dat wii dar dat beste unses alingen landes to Westphalen unser man, unser denstman und aller der ghener, de dar inne wonachtich sint up desse siit des Rynes hebbet overdreghen eynes lantvredes myt den ersamen heren hern Florens bysshope to Monstere und myt synen ghemenen stichte und hern Engilberte greven van der Marke unsen neven, myt der stad van Munstere und unser stad van Soist und myt der stad van Dortmunde den selven vrede to holdene sunder argelist in allen vorwarden, alte hir na gescreven steit. 1) Also, dat wii vorgescr. heren unde eyn iuwelic stad by erme rechte und by erre alden wontheit blyve. 2) Vortmer, so wille wii, dat nyman de strate noch eynighen man ofte sin gued myt rove myt brande ofte myt ienigherhande gewalt anverdighen sole, he en do dat myt richte unde myt rechte, ane dat eyn iuwelich here unde eyn iuwelic man doit synen luden, de eme to bewarene stait. Ock en sal men nymanne besetten efte bekummeren in desser heren sloten eder landen und in dessen steden vorgescr. he en sy sakewolde ofte borghe in der sake, dar de kummer umme schued. 3) Vortmer evn iuwelich here und stad vorgescr. solen twe setten unde stedes sittende hebben, de wyle desse vrede waret, de sweren solen dessen vrede to richtene unde den selven vrede to hudene unde to warene na vredes rechte, alse desse brief inne helt. 4) Were ock dat ienighe schelinge ofte twyunge up stonden tusschen luden, de under eynen heren beseten weren, de sal de here scheden na al syner macht, kan he des nicht gedoin, dat sal he ofte we den vrede van syner weghene waret, vor den lantvrede brengen, so sal de lantvrede den heren helpen, de undersetenen to rechte dwingen. 5) Ock wonede de ene in eynes heren lande unde de andere in eynes anderen heren lande, so sal de kleger eisschen van den amptmanne ofte van den richtere, dar de ander undersittet, dat he eme richte na rechte unde na lope des landes unde eynes iuweliken heren unde der stede amptlude solen geloven, sekeren unde sweren to den heiligen, dat se allen klegeren richten solen na rechte und na lope des landes na erre macht sunder argelist bynnen achte dagen na dat sie versoicht werdent dar umme. 6) Vortmer solen de stede dat verwaren sunder argelist, dat inen nymanne vremedes, de in dessen vrede nicht enhort, spise verkope ane eren heren unde amptluden, de copere en werde des wis myt eden ofte myt borghen, dat de spise up nymans schaden gecoft worde. 7) Vortmer in welikes heren lande eyne voderinge sche van yemant vremedes, de in dessen vrede nicht enhoret, we de vereischede, de solde eyn geschrey maken by synen ede und brencgen dat an synen richtere ofte amptman. Weret, dat he des nicht en dede, dat sal he den heren van den lande vorbeteren, und ock sal dem de amptman und de richtere de voderinge keren myt al syner macht sunder vertoch. Mer eyn iuwelich here, de in dessen lantvrede is, sal den anderen in synen lande voderinge unde herberghe liiden, unde solen de heren unde stede spise unde andere liifneringe iuwelich den anderen geven unde verkopen umme er gelt, wanner unde wu dicke si es dorven, also ver, alse die reyse up nymant engheit, de in in den lantvrede is, ofte dar to hort. 8) Vortmer, were dat yeman enen vredebrekere angrepe, den solen die heren, stede unde dat gerichte, dar dat inne gesche, bystain unde beholplich sin vullenkomeliken myt al erre macht weder den ghenen, de angrepen worde, he were schuldich ofte unschuldich sunder argelist unde ane brucke des heren unde des gerichtes. Were de angrepe unschuldig, nochtan en sal men ene nicht quiit laten, de here van den lande, dat gerichte und de stad, dar dat inne gescheen is, unde de den angrepe gedain heft en sin schade lois unde quiit gelaten van aller ansprake, de dar van gescheen moichte. 9) Vortmer, we enen vredebrekere huset und hovet myt witschop eder synes gudes sich underwindet, de sal like schuldich sin alse de hantdedige man unde den mach men bekummeren unde besetten und sin gued unde sin gesinde in allen steden like den vredebrekere. 10) Vortmer we laden wert vor den lantvrede, de mach velich komen unde varen ut und to huys to der tiit, he verantworde sich ofte nicht. 11) Vortmer worde we verbodet unde vervolget vor den lantvogeden, alse des lantvredes recht is, de in dessen lantvrede beseten were, under weliken heren he beseten were, de solde dat richten na lantvredes rechte sunder argelist, hedde de here des nyne macht, so sal he eyschen volge, de sal man eme doin sunder wedersprake. 12) Vortmer, we in dessen lantvrede schaden dede, den men kundelike bewiisen mochte, den sal men kundelike wederdoin sunder ede. 13) Vortmer solen alle de amptlude de in desen vorgescr. landen unde lantvrede gerede sitten ofte de in ere stede gesat werden, bynnen der tiit des lantvredes also bolde, alse se gesat werdent, dessen vrede sweren to holdene unde to hudene in alle der wiis, alse desse breif inne helt unde begrepen heft. 14) Vortmer sal aller mallich, de in desser heren lande beseten unde wonachtich sint, den vrede sweren unde halden sunder argelist. We des nicht endede, den sal de her, dar he underseten is, verwisen van den sloten, der he mechtich is. Dede he ock scaden, deme sal men volgen na vredes rechte unverbodet; neyn here sal ock ene und syn gued verantworden. We ock eghene slote hedde ofte slot geweddet hedde, en wolde he den lantvrede nicht sweren, sche em schade, so en drocht men em nicht richten, dede he over schaden in den lantvrede, den sal men volgen na lantvredes rechte. Ock wille wii dat men nymanne in de slote, de in dessen vrede hort, sal geleyde gheven sunder mallich kome unde vare up sin recht ane vorschult. 15) Vortmer dat desse vrede stede und vast blyve, so vorbinde wii Engilbert erzebisscop van Colne vorgescr. uns, dat wii vif unde vertich man gewapent guder lude myt unser stad van Soist unde myt unsen lande solen holden unde becostigen up unse eventure to beschermene den vorgescr. vrede unde vortmer so sal becostigen de vorgescr. bisschop Florens van Munstere myt syner stad van Munstere unde myt synen ganzen stichte to dessen vorgescr. vrede dertich man gewapent guder lude unde greve Engilbert van der Marke unse neve vorgesc. sal becostigen to dessen vrede dertich man gewapent guder lude, ock sal de stad van Dortmunde vorgescreven becostigen unde holden to dessen vrede viif man gewapent guder lude und dit sal mallich doin up syne cost unde eventure sunder argelist. Were ock, dat des noit were desse vorgenanten volgere to merende, des solen macht hebben de lantvogede, de to den vrede gesat sind. 16) Were ok dat eyn geschrey umme broke de vorgescr. landvredes sche, deme schreye solen volgen alle de ghene, de den vernemet, also ver alse se duren van lyves noit, unde dar an en solen se nicht breken weder de heren efte ere gerichte. Wolde ever dar enboven se yenich man veden, des sal de lantvrede en behelplic sin. 17) Were ock, dat de vorgescr. vrede verbroken worde, dar neyn volghe ofte neyn wapenschrey to hant na gesche, wan de here, in des lande de schade gecheen were, ofte welich der stede, de hir vorgescr. sint, den scade scheen were, volge eischede up den vredebrekere, de volginge sal man en doin bynnen achte daghen na der eschinge unvertoghet, unde we de volginge eirst eischet, den sal men se eirst doin unde dar by blyven wente dat verendet werde na lantvredes rechte, und stallede men dar umme vor syn slot. Welker here den slote best beleghen were, de sal stallen myt al syner macht dar vore ane argelist. Were dat, dat yenich here keren wolde, dat sal eyn iuwelich here und stad vorgescr. beweren helpen myt aller macht und dat bestallen huden, wentet geendet werde na lantvredes rechte, unde wii erzebisscop van Colne vorgescr. en dorven neyne volge vorder doin dan myt unsen lande to Westphalen. 18) Vortmer en solen nyne heren efte stede gelt ofte denst nemen van vredebrekeren, men se solen richten na vredes rechte. 19) Vortmer gesche den lantvogeden ofte eren gesinde yenich schade ut unde to huys, dat sal men to doin na lantvredes rechts unvertoget. Were ock, dat er welic nicht enqueme in der verbodinge, de anderen, de dar komet, de solen macht hebben vort to varene na der mesten meninge, unde wat de meiste meninge overdreget, dat sal vortgan. 20) Vortmersaal de vrede eyn mene ingesiegel hebben, dat salen de van Soist eirst waren eyne maent van unser weghene, dar na de stad van Munstere eyne maent van eres heren weghene, unde dar na eyns iuweliken heren lantvoghede itlic ene maent, de in dessen vrede rede sint und noch dar in komen; aldus sal dit ingesigel umme gain de wyle desse vrede waret und by weme dat ingesiegel is, de solen macht hebben to verbodene de ghene, de to den vrede horet unde dage to lecgene na der meisten meninge, de den vrede waret dar to nuttest unde bequemest is. 21) Vortmer de lantvogede solen macht hebben na der meisten meninge myt rade unde willen der vorgescr. bisscop Florens van Munstere unde unses neven des greven van der Marke to untfane in dessen vrede up god unde up ere ede, de den vrede nutlich sin und en solen nicht ansien hat noch vrentscap. 22) Were ock, dat men enes vredehuders bedorfte, den solen macht hebben to settene de vorgescr. bisscop van Munstere unde unse neve de greve van der Marke. 23) Vortmer wente de vorgescr. greve Engilbert van der Marke unse neve groit arbeit und cost hebben unde doin moit umme dessen vrede to warene unde to beschermene, so sal he alle iare, de wyle desse vrede waret, hebben unde man sal ein gheven ut dessen vrede hundert march Munsterslagener penninge, also to der tiit ghenge unde gheve sin. 24) Vortmer, wii erzebisscop van Colne vorgescr. hebbet bevolen den vorgescr. unsen neven greven Engilberte van der Marke unsen marschalke dessen vrede to haldene unde to hudene van unser weghene liker wiis, also wii selven doin solden ofte wii dar by weren. Were ock, dat de vorgescr. greve van den marschalk ampte queme bynnen dessen vrede, we dan unse marschalk worde, de sal dessen vrede sweren unde den holden unde huden van unser weghene in der wiis, also desse brief inne helt. 25) Vortmer de lantvogede, wes de overdregen na der meisten meninge, dat sal in allen dingen vortgan. 26) Vortmer weret, dat yenich orloch up stonde bynnen dessen vrede, dat vervolget worde na vredes rechte, dat langer warde dan desse vrede, dar sal mallic by den andern blyven, wente dat verscheyden werde. 27) Vortmer clage, de vor den lantvogeden comet to richtene, dar solen de kleghere af gain unde laten sich de lantvogede dar van verscheden. 28) Vortmer, were dat yenich man de in dessen lantvrede is eder na in queme, weder den dede, alse vorgescr. is, und dar umme anspraken werde van den ghenen, de dessen vrede waret, des solde he naer wesen over to gane na secgene der meisten meninge, dan he sich des untsecgen moichte. 29) Vortmer desse vorgescr. vrede sal waren unde stein van der tiit, dat desse brief gegeven is, von over viif iar eyn iar na den andern to tellene in aller wiis also vorgescr. is. Unde wii Florens hisscop van Munstere, Engilbert greve van der Marke hebbet gelovet unde gesekert in guden truwen unde wii stede van Munstere van Soist unde van Dortmunde hebbet gesworen unde gelovet alle desse vorgescr. dinck unde stucke vast unde stede to holdene sunder argelist, unde hebt des to tughe mit den erwerdigen heren hern Engilberte erzebisscope van Colne vorgescr. unse ingesegele wy myt eme unde he myt uns an dessen breif gehangen, de ghegheven is, do men tellede na godes geboirt dusent drehundert viif unde sestich iar des sondages do men sanck iudica in der vastene.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Zweite Hälfte. Dortmund 1885, S. 583-588