Urkunde 1333 April 24

Graf Adolf von der Mark schließt am 24. April 1333 ein neues Schutz- und Trutzbündins für die Dauer von vier Jahren ab. Das Bündnis tritt am 29. September des Jahres in Kraft und ist gegen alle ihre Feinde gerichtet, ausgenommen Walram, Erzbischof zu Köln, die Grafen von Jülich und von Berg sowie Conrad von der Mark.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 345-346) zitier: [1]
Nos Adolphus comes de Marka notum facimus universis publice protestantes, quod ob favorem et amiciciam specialem obligavimus nos et nostros heredes viris discretis consulibus et civibus Tremoniensibus a festo beati Michaelis proximo per quatuor annos continuos ad auxiliandum et iuvandum eosdem nostris dampnis, sumptibus et expensis contra omnes et singulos nunc et interim eorum inimicos exceptis reverendo patre domino Walramo archiepiscopo Coloniensi et nobilis viris comite Juliacensi, comite de Monte et domino Conrado de Marka, hac condicione adiecta, quod dicti cives faciant unicuique et accipiant ab unoquoque homine super pretendendis, quod fuerit amicicie sive iuris, nam illius, qui a dicits civibus ius accipere contempserit, esse debebimus inimicus in momento, ita tamen, quod tali iniurianti, se ipse nobis in amicicia coniunctus fuerit, speciali nostram inimiciciam predicere possimus ad octo dies. Preterea, quicumque hominum in terra nostra causam habuerit, aliquam adversus aliquem civium predictorum, ille non debet bona vel personas aliorum civium impedire vel arrestare, sed solum bona vel personam iliius , contra quem habet actionem, et ab illo debet actor accipere ius sine protractione. Volumus etiam et presentibus ratificantes approbamus, quod prefati cives ad omnes nundinas et fora in terra nostra et per terram nostram accedere cum rebus suis et familiis transire et esse possint libere et secure unum diem ante et unum diem post absque impedimento, ita tamen, quod qui in nundinis excederet, ibidem emendaret. Insuper volumus, quod quando et quotiescuncque prefati cives inimicos suos armata manu persecuti fuerint, campanis suis ad hoc pulsatis, extunc et tociens ipsi cives per terminos et districtus nostros secure transibunt, ita etiam, quod officiati et homines nostri super eo a civibus requisiti, eisdem astabunt civibus in ea persecutione corporibus et pulsatione campanarum. Et ad hec omnia et singula tenenda et firmius conservanda honestos milities Gerardum de Wittene et Thidericum de Vorste statuimus pro parte nostra, qui duo cum duobus proconsulibus Tremonie pro tempore existentibus de omnibus et singulis causis infrascriptis rectificandis iure vel amicicia terminandi et complanandi plenarium habebunt potestatem. In quorum omnium testimoniam et firmitatem sigillum nostrum ex certa sciencia nostra presentibus est appensum. Actum et datum crastino beati Georgii martiris, anno domini 1333.
Übersetzung
Der Urkundentext lautet übersetzt ins Deutsche wie folgt:
Wir, Adolf, Graf von der Mark, tun allen öffentlich kund und bekräftigen:
Aufgrund besonderer Gunst und Freundschaft haben wir uns und unsere Erben den klugen Ratsherren und Bürgern von Dortmund verpflichtet, sie ab dem nächsten Michaelistag (29. September) für vier aufeinanderfolgende Jahre mit unseren Verlusten, Kosten und Ausgaben zu unterstützen und ihnen beizustehen, gegen alle und jeden, die jetzt und in der Zwischenzeit ihre Feinde sind.
Ausgenommen sind davon der ehrwürdige Vater Walram, Erzbischof von Köln, und die edlen Herren, der Graf von Jülich, der Graf von Berg und Herr Conrad von der Mark.
Mit folgender Bedingung: Die besagten Bürger sollen jedem Recht verschaffen und von jedem Mann Recht annehmen, in allem, was Freundschaft oder Recht betrifft. Denjenigen nämlich, der sich weigert, von den besagten Bürgern Recht anzunehmen, sollen wir unverzüglich als Feind behandeln. Allerdings können wir einem solchen Unrecht tuenden Mann, falls er mit uns in Freundschaft verbunden ist, unsere Feindschaft mit einer Frist von acht Tagen ankündigen.
Ferner: Welcher Mann auch immer in unserem Land eine Klage gegen einen der vorgenannten Bürger hat, dieser soll weder die Güter noch die Personen der anderen Bürger behelligen oder festnehmen, sondern nur die Güter oder die Person dessen, gegen den er Klage führt. Und der Kläger soll von diesem ohne Verzögerung Recht erhalten.
Wir wollen auch und bestätigen hiermit, dass die vorgenannten Bürger zu allen Märkten und Messen in unserem Land und durch unser Land frei und sicher mit ihren Sachen und Familien reisen und sich dort aufhalten können, und zwar einen Tag vor und einen Tag nach (dem Markt), ohne Behinderung. Wer jedoch auf dem Markt eine Übertretung begeht, soll dort zur Rechenschaft gezogen werden.
Darüber hinaus wollen wir, dass, wann und sooft die vorgenannten Bürger ihre Feinde mit Waffen verfolgen, indem ihre Glocken dazu geläutet werden, sie dann und sooft sicher durch unsere Gebiete und Bezirke ziehen werden. Und auch unsere Amtleute und Leute sollen den Bürgern auf deren Verlangen hin in dieser Verfolgung mit ihren Körpern und durch Läuten der Glocken beistehen.
Um all dies und jedes Einzelne davon zu halten und fest zu bewahren, haben wir von unserer Seite die ehrenwerten Ritter Gerhard von Witten und Diederich von der Vorst eingesetzt. Diese beiden sollen zusammen mit den zwei amtierenden Bürgermeistern von Dortmund volle Gewalt haben, alle und jede der unten beschriebenen Angelegenheiten durch Recht oder durch Güte zu regeln, zu beenden und zu schlichten.
Zum Zeugnis und zur Bekräftigung all dessen ist unser Siegel aus unserer sicheren Kenntnis heraus an dieses Schreiben gehängt.
Geschehen und gegeben am Tag nach dem heiligen Märtyrer Georg (24. April) im Jahre des Herrn 1333.
Literatur
- Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881