Urkunde 1298 Januar 31
Graf Theodericus von Limburg (Lymburgh) senior sowie Erhardus als Junggraf übereignen am 1. Februar 1298 dem Kloster Kentrop ihr Haus in Thetinchusen im Kirchspiel Bochem (Bockum).
Bemerkung
Hier wird wie in der Urkunde vom 3. Juli 1298 ein Heinrich als Schulrektor in Hamm bezeichnet. Wegen der früheren Datierung ist diese Urkunde die älteste bekannte Erwähnung eines Schulrektors und damit indirekt einer Schule in Hamm.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach WUB Band 7 (S. 1209) zitiert: [1]
Nos Theodericus comes senior de Lymburgh et dominus Everhardus iunior comes ibidem dominusque Theodericus filius quondam domini Johannis filii nostri protestatione presentium profitemur et scire volumus universos, quod de plenario heredum et coheredum nostrorum omnium consensu et voluntate proprietatem mansi in Thetinchusen siti in parrochia Bochem ad nos pertinentem conventui sanctimonialium claustri in Keyncdorpe sancti Cisterciensis ordinis contulimus libere ac possidendam perpetuo, Engelberto de Herborne milite et Ottone eiusdem claustri provisore predictam collationem de manu nostra recipientibus nomine et loco sanctimonialium predictarum. Huic etiam collationi aderant una nobiscum Johannes miles de Hovele, Hermannus de Berstrate, Gerhardus frater eiusdem, Waltherus de Boeghe, Henricus Notlon, Johannes de Hothman, Theodericus de Holthoye, fratres dicti Direken et Henricus rector scolarum in Hammone et alii quam plures vocati in testimonium et notati. In evidens huius collationis testimonium presens scriptum eisdem sanctimonialibus dedimus sigillorum nostrorum muniminibus roboratum, per quod calumpniam huic facto obviantem reprimere valeant et cassare. Actum et datum anno Domini M.CC. nonagesimo octavo, feria sexta ante festum Purificationis beate Marie virginis.
Übersetzung
Die Urkunde lautet übertragen in die deutsche Sprache wie folgt:
Wir, Theodericus, der ältere Graf von Limburg, und Herr Everhardus, der jüngere Graf ebendort, sowie Herr Theodericus, der Sohn unseres verstorbenen Sohnes Johannes, bekennen hiermit öffentlich und wollen, dass es allen bekannt wird, dass wir mit der vollen Zustimmung und dem Willen all unserer Erben und Miterben das Eigentum am Hof in Tecklenburg (Thetinchusen) in der Pfarrei Bochem, das uns gehört, dem Konvent der Nonnen des Klosters in Kentrop (Keyncdorpe) des heiligen Zisterzienserordens frei zur ewigen Nutzung übertragen haben. Der Ritter Engelbertus von Herbern (Herborne) und Otto, der Provisor desselben Klosters, haben die vorgenannte Schenkung in unserem Namen und anstelle der vorgenannten Nonnen aus unserer Hand entgegengenommen.
Anwesend waren bei dieser Schenkung auch Johannes, Ritter von Hövel (Hovele), Hermannus von Berstrate, sein Bruder Gerhardus, Waltherus von Bögge (Boeghe), Henricus Notlon, Johannes de Hothman, Theodericus von Holthoye, die Brüder, genannt Direken, und Henricus, der Rektor der Schulen in Hamm (Hammone), und sehr viele andere, die als Zeugen gerufen und benannt wurden.
Zum eindeutigen Zeugnis dieser Schenkung haben wir den Nonnen dieses Schreiben, mit der Stärke unserer Siegel bekräftigt, gegeben, durch das sie jede Anfechtung, die dieser Tat entgegensteht, unterdrücken und für nichtig erklären können.
Geschehen und gegeben im Jahre des Herrn 1298, am sechsten Wochentag vor dem Fest der Reinigung der seligen Jungfrau Maria (31. Januar).
Datierung
Die lateinische Jahreszahl "m cc nonage.mo octavo" der Urkunde ist zu 1298 aufzulösen. Die Wendung "feria sexta ante festum purificationis bte. maria vgnis" verweist auf den Freitag vor dem Fest "Maria Lichtmess". Das Hochfest wird am 2. Februar begangen, der im Jahr 1298 auf einen Sonntag fiel, sodass das Datum der Urkunde der 31. Januar 1298 ist.
Quellen
- Kindlinger: Zisterzienserinnenkloster Kentrop bei Hamm (Abschriften von Urkunden aus dem Klosterarchiv), Nr. 69, pag. 39 [2]
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
- ↑ als Digitalisat einsehbar unter www.archive.nrw.de