Urkunde 1298 1299
In einem Schreiben der Stadt Dortmund an König Albrecht I. wird mitgeteilt, dass Graf Eberhard von der Mark die königlichen Einkünfte in Dortmund schon lange inne habe, nunmehr aber der Erzbischof Wicbold von Köln diese für sich fordere. Die Dortmunder bitten den König, zwischen den beiden eine Entscheidung zu treffen.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Koppmann, Hanserecesse, Band 1 (S. 40) zitiert: [1]
Illustri etc. regie celsitudini innotescitur per presentes, quod in quodam negocio nunc nobis imminente plurimum disturbati sumus et perplexi, ex eo videlicet, quod cum nobilis vir dominus comes de Marka jam dudum redditus imperii, quos aput nos habetis, scilicet a temporibus domini patris vestri pie memorie, sub se tenuerit et perceperit absque alicujus obstaculo impedimenti, nunc reverendus pater et dominus, Coloniensis archiepiscopus, vestras nobis exhibuit patentes litteras super dictis redditibus sibi esse assignandos, quos prefatus comes a se dimittere denegat et recusat. Cum igitur in hoc casu simus non mediocriter disturbati propter affectus dominorum utriusque, quibus continue indigemus, supplicamus celsitudini vestre attentione qua possumus, quatenus intuitu humilis servicii nostri talem amicicie ordinacionem interponere dignemini, et hoc negocium eatenus salvare inter dominos predictos, ut nos ab hujusmodi disturbacione et perplexi- tate liberi valeamus amicabiliter et absolvi.
Das Zitat selber ist nur ein Auszug aus dem Gesamtschreiben.
Übersetzung
Ins Deutsche übersetzt lautet der Urkundentext wie folgt:
Dem durchlauchtigen königlichen Hof sei hiermit bekannt, dass wir in einer uns aktuell bevorstehenden Angelegenheit sehr beunruhigt und verwirrt sind.
Der edle Herr, der Graf von der Mark, hat seit der Zeit eures Vaters ehrenvollen Gedenkens die Einkünfte des Reiches, die ihr bei uns habt, unter sich gehalten und ohne jegliches Hindernis bezogen. Nun hat uns aber der ehrwürdige Vater und Herr, der Erzbischof von Köln, eure offenen Briefe vorgelegt, in denen er fordert, dass ihm die besagten Einkünfte zugewiesen werden sollen. Der vorgenannte Graf aber weigert sich, sie aufzugeben.
Da wir in dieser Lage wegen der Zuneigung zu beiden Herren, die wir weiterhin benötigen, nicht wenig beunruhigt sind, bitten wir eure Hoheit mit größtmöglicher Aufmerksamkeit, dass ihr aus Rücksicht auf unsere demütigen Dienste eine freundschaftliche Regelung zwischen den vorgenannten Herren zu treffen und diese Angelegenheit derart zu klären, dass wir von dieser Beunruhigung und Verwirrung freundschaftlich befreit und gelöst werden können.
Datierung
Rübel datiert die Urkunde auf Ende 1298 oder Anfang 1299. [2]
Literatur
- Carl Koppmann: Hanserecesse. Band 1. Leipzig 1870
- Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881