Urkunde 1174
In einer Urkunde des Kölner Erzbischof Philipp aus dem Jahr 1174 wird Rabodo von der Mark als Zeuge erwähnt.
Wortlaut
Die Urkunde hat folgenden lateinischen Wortlaut:[1]
In nomine sancte et indiuidue Trinitatis.
Ego Phylippus Dei gratia sancte Col. ecclesia archiepiscopus, omnibus Christi fidelibus in perpetuum. Pastoralis cure officium, et presentis diei malicia, que etiam bene acta et recte, plerumque et rodere et inuertere ingeniosa est, cogit me, que ago, magna cautela et diligenti examinatione agere, ut et presentibus rata, et futuris utilia comprobentur. Nouerit itaque tam modernorum quam futurorum discretio, Quod Sosatiensis ecclisie conuentus uniuersus, familie totius assensu et consilio, nemoris partem quod Bocholt dicitur, uidelicet quantum ad duos mansos agri sufficerent, succidi fecit, honstique uiris sue ciuitatis incolis agros ea pensione contradict, ut quotannis certum censum, scilicet sex solidos sue moneta de manso, et pro redemptione decime itidem de manso, solidum unum persoluerent, ac de cetero eiusdem iuris, quo contribules eorum, qui Aldeholt et Spret incolunt, communionem acceperunt, ut uidelicet soluta annuatum prescripta et census et decime pensione, in nullam singularis seruicii ab aliis quos premisimus compellatur exactionem. Porro cum iuris mei eadem esset decima, pro remedio anime mee successorumque meorum, eam iam dicte ecclesie et fratibus ibi Deo famulantibus liberaliter contradidi. Et ne a quoquam postmodum possit hoc donum adnullari, Sigilli nostri impressione et banni principis apostolorum Petri et mei auctoritate roboraui. Testes. Sifridus Xantensis prepositus. Bernardus Sosatiensis prepositus. Johannes Seflicensis prepositus. Herimannus maioris ecclesie in Colonia canonicus. Nobiles. Heinricus comes in Arnesberg. Rabodo uan ther marka. Euerhardus de Dale. Heinricus uan ge uore. Heinricus uan ther Rura. Ministeriales. Heinricus de Volmudesteine. Gerhardus et Gozwinus fratres eius. Herimannus schultetus Sosatiensis. Thiemmo. Brunstenus et alii quamplures. Acta sunt hec anno dominice incarnationis M.C.L.XX.IIII. Indictione VII Regnante domino Fritherico Romanorum imperatore glorioso. Anno regni eius XXII. Imperii uero XVIII anno quoque presulatus nostri VII. Feliciter. Amen.
Übersetzung
Die Übersetzung der Urkunde ins Deutsche lautet:
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Ich, Philipp, von Gottes Gnaden ehrwürdiger Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, an alle Gläubigen Christi auf ewig. Das Amt der pastoralen Fürsorge und die Bösartigkeit der gegenwärtigen Zeit, die selbst gut und recht ausgeführte Taten oft zu zersetzen und zu verdrehen vermag, zwingt mich, das, was ich tue, mit großer Vorsicht und sorgfältiger Prüfung zu tun, damit es sowohl den Gegenwärtigen als gültig als auch den Zukünftigen als nützlich erweise.
Es möge also die Einsicht sowohl der Heutigen als auch der Zukünftigen wissen, dass der gesamte Konvent der Soester Kirche mit Zustimmung und Rat der gesamten Familie einen Teil des Waldes, der Bocholt genannt wird, nämlich so viel, wie für zwei Hufen Ackerland ausreichen würde, hat roden lassen, und diesen ehrbaren Männern, den Bewohnern ihrer Stadt, die Äcker gegen eine solche Abgabe überlassen hat, dass sie jährlich einen bestimmten Zins, nämlich sechs Solidi ihrer Münze pro Hufe, und zur Ablösung des Zehnten ebenfalls einen Solidus pro Hufe zahlen, und im Übrigen dasselbe Recht genießen, wie ihre Mitbürger, die Aldeholt und Spret bewohnen, nämlich dass, nachdem die vorgeschriebene Zins- und Zehntabgabe jährlich entrichtet wurde, sie zu keinerlei besonderem Dienst, der von den anderen, die wir erwähnt haben, erhoben wird, gezwungen werden.
Da nun der Zehnt mein Recht war, habe ich ihn zum Heil meiner Seele und meiner Nachfolger der bereits genannten Kirche und den dort Gott dienenden Brüdern freigebig überlassen. Und damit diese Schenkung von niemandem nachträglich aufgehoben werden kann, habe ich sie durch den Abdruck unseres Siegels und die Autorität des Bannes des Apostelfürsten Petrus und meiner eigenen bekräftigt.
Zeugen:
Siegfried, Propst von Xanten
Bernhard, Propst von Soest
Johannes, Propst von Sevelen
Hermann, Kanoniker der Hauptkirche in Köln.
Edle:
Heinrich, Graf von Arnsberg
Rabodo von der Mark
Everhard von Dale
Heinrich von der Ruhr
Heinrich von der Rur
Ministeriale:
Heinrich von Volmestein
Gerhard und Gozwin, seine Brüder
Hermann, Schultheiß von Soest
Tiemmo
Brunsten
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1174, in der 7. Indiktion. Unter der Herrschaft des Herrn Friedrich, des glorreichen römischen Kaisers, im 22. Jahr seiner Regierung, im 18. Jahr seines Kaisertums und im 7. Jahr unseres Bischofsamtes. Glücklich. Amen.
Literatur
Erhard, H.A. (Hrsg.). Regesta Historiae Westfalia. Zweiter Band. (1851). Münster: Regensburg. S. 84-85
Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Erhard, H.A. (Hrsg.). Regesta Historiae Westfalia. Zweiter Band. (1851). Münster: Regensburg. S. 125