Weststraße 4: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Weststraße_4_1938.jpg|thumb|right|Weststraße 4 (rechtes Haus), Rückseite 1938]]  
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[[Bild:Weststraße_1903.jpg|thumb|right|Weststraße 4 (1903)]]
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Das '''Stadtweinhaus''' befand sich bis [[1734]] an der [[Höckerei]], der heutigen [[Weststraße]]. Die Brandstätte wurde vor [[1742]] an den Kaufmann Nettler verkauft.
Im Vorgängerbau des Hauses [[Weststraße]] 4 befand sich bis zum [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1734 das '''Stadtweinhaus'''. Der zwischen 1736 und 1742 errichtete ansehnliche Fachwerkneubau fiel 1944 dem Bombenkrieg zum Opfer.  


== Geschichte ==
== Geschichte der Hausstätte ==
Die '''Hausstätte Weststraße 4''' (alt: [[Häuserbuch|Nro 80]]) war bis zum [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von [[1734]] der Standort des Stadtweinhauses. Die Brandstätte wurde vor [[1742]] an den Kaufmann Nettler verkauft, der darauf ein ansehnliches Fachwerkhaus (siehe Abbildung) errichtete, das wiederum im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. [[1767]] wurde dieses Haus für 1150 Reichstalern von den Erben Nettler an den damaligen ''Obrist-Wachtmeister'' von Reden<ref> Dieser war mit Anna Maria von Rödinghausen (ca. [[1725]]–[[1785]]) verheiratet. Sohn Ernst von Reden († [[1810]]) wurde [[Märkische Kriegs- und Domänenkammer|KDK-Rat]] in Hamm.</ref> verkauft, der später zum Landrat in Hagen ernannt wurde. [[1780]] kaufte Bäcker Peter Borberg († [[1794]]) das Haus für 2000 Reichstaler. [[1806]] folgte Sohn Wilhelm Borberg († [[1825]]), der ebenfalls Bäcker und Wirt war. Dessen Sohn Eduard Borberg ist als Besitzer von Haus und Konditorei um die Jahrhundertmitte belegt. Eduard Juckenack übernahm das Geschäft und führte die Konditorei am angestammten Platz weiter. [[1909]] war die ''Buch- Kunst- Schreibwaren- und Devotionalienhandlung Breer & Thiemann'' im Haus ansässig. [[1925]] kaufte Juwelier Hermann Pröpsting das Gebäude, der bereits [[1904]] das Nachbarhaus Weststraße 2 erworben hatte. Nach Umbaumaßnahmen verlegte dieser sein Juweliergeschäft in sein neu erworbenes Haus Weststraße 4. Die Wiedereröffnung des Geschäfts erfolgte bereits im November [[1950]], nachdem das im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] zerstörte Haus durch einen Neubau ersetzt worden war. Sohn Julius Pröpsting ([[1902]]-[[1974]]) übernahm das Juweliergeschäft [[1953]] und führte es bis [[1974]] weiter.
Das Haus [[Weststraße]] 4 befindet sich auf der alten Hausstätte [[Häuserbuch|Nro 80]] in der Nordhofe. Dort war bis zum [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von [[1734]] der Standort des '''Stadtweinhauses'''. Zur Hausstätte gehörte eine zur Brüderstraße ausgerichtete Scheune. Nachdem die Pläne, auf der Hausstätte einen '''königlichen Packhof''' zu errichten, gescheitert waren, wurde die Brandstätte vor [[1742]] an den aus Unna stammenden Kaufmann Nettler verkauft, der darauf ein ansehnliches Fachwerkhaus (siehe Abbildung) errichtete. [[1767]] wurde dieses Haus für 1150 Reichstalern von den Erben Nettler an den damaligen ''Obrist-Wachtmeister'' von Reden<ref> Dieser war mit Anna Maria von Rödinghausen (ca. [[1725]]–[[1785]]) verheiratet. Sohn Ernst von Reden († [[1810]]) wurde [[Märkische Kriegs- und Domänenkammer|KDK-Rat]] in Hamm.</ref> verkauft, der später zum Landrat in Hagen ernannt wurde. [[1780]] kaufte Bäcker Peter Borberg († [[1794]]) das Haus für 2000 Reichstaler. [[1806]] folgte Sohn Wilhelm Borberg († [[1825]]), der ebenfalls Bäcker und Wirt war. Dessen Sohn Eduard Borberg ist als Besitzer von Haus und Konditorei um die Jahrhundertmitte belegt. Eduard Juckenack übernahm das Geschäft und führte die Konditorei am angestammten Platz weiter. [[1909]] war die ''Buch- Kunst- Schreibwaren- und Devotionalienhandlung Breer & Thiemann'' im Haus ansässig. [[1925]] kaufte Juwelier Hermann Pröpsting das Gebäude, der bereits [[1904]] das Nachbarhaus Weststraße 2 erworben hatte. Nach Umbaumaßnahmen verlegte dieser sein Juweliergeschäft in sein neu erworbenes Haus Weststraße 4. Die Wiedereröffnung des Geschäfts erfolgte bereits im November [[1950]], nachdem das im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] zerstörte Haus durch einen Neubau ersetzt worden war. Sohn Julius Pröpsting ([[1902]]-[[1974]]) übernahm das Juweliergeschäft [[1953]] und führte es bis [[1974]] weiter.
 
== Eigentümer ==
 
*[[1708]]/[[1736]]: '''Stadt Hamm''' († 1723) , Weinhändler, Kämmerer
::: (M) 1708/1719: [[Johann Wilhelm Möllenhoff]]<ref> Dessen Witwe zahlt jährlich weiterhin 19 Reichstaler Miete (bis 1719 belegt).</ref>  (1656-1714) aus Soest, Gastwirt
::: (M) 1722/1735: [[Berhard Walrabe Möllenhoff]] († 1758), Gastwirt
*[[1742]]/[[1764]]: '''Ludwig Nettler''' aus Unna, Kaufmann
::: oo 1740 Anna Maria Carp
*[[1765]]/[[1767]]: '''Ferdinand Nettler ''', Bürger in Unna
*[[1767]]/[[1777]]: '''[[Justus Heinrich von Reden]]''' († 1781), Major im IR 9 <ref> Ab 1769 ist er Landrat des Kreises Wetter mit Sitz in Hagen.</ref>
::: oo Anna Maria von Rödinghausen († 1785)
*[[1778]]/[[1794]]: '''[[Johann Peter Borberg]]''' (1741–1794), Bäcker
::: oo Maria Louisa Leusmann († 1809)
*[[1794]]/[[1806]]: '''Wwe [[Johann Peter Borberg]]''' geb. Maria Louisa Leusmann
*[[1806]]<ref> Erteilung mit Mutter und Geschwistern </ref>/[[1825]]: '''Wilhelm Borberg''' (1773-1825), Bäcker und Konditor, [[Magistrat|2. Beigeordneter]]
::: oo 1805 Antoinette Mitsdörfer (1836 †)
*[[1825]]/[[1836]]: '''Wwe Wilhelm Borberg''', Konditorei (bel. 1833)
*[[1836]]/[[1886]]: '''Eduard Borberg''' (1813-), Konditor (bel. 1846, 1858, 1859, 1866)
::: (M) 1874/1886: Eduard Juckenack (1846-1900), Konditor oo 1872 Louise Borberg (1848-1915)
__________
 
*[[1925]]/[[1942]]: '''Hermann Pröbsting''', Goldschmiedemeister und Juwelier
*[[1951]]: '''Hermann Pröpsting'''; '''Julius Pröpsting''', Juweliergeschäft


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Hartmut Platte: Juwelier Pröpsting war eine gute Adresse, in: Heimatblätter. Geschichte, Kultur und Brauchtum in Hamm und in Westfalen, Folge 21, November 2009.  
* Hartmut Platte: Juwelier Pröpsting war eine gute Adresse, in: Heimatblätter. Geschichte, Kultur und Brauchtum in Hamm und in Westfalen, Folge 21, November 2009.  
* Andreas Schulte: ''Häuserbuch der Stadt Hamm'', unveröffentlichtes Manuskript, Nro 80.
* Andreas Schulte: ''Neue Erkenntnisse der historischen Hausforschung in Hamm'', in: Märkisches Jahrbuch für Geschichte 107, Dortmund 2007, S. 33-77, hier S. 64-77 (= Kapitel 4: Zur Lokalisierung des Stadtweinhauses).
* Andreas Schulte: ''Neue Erkenntnisse der historischen Hausforschung in Hamm'', in: Märkisches Jahrbuch für Geschichte 107, Dortmund 2007, S. 33-77, hier S. 64-77 (= Kapitel 4: Zur Lokalisierung des Stadtweinhauses).


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