Müllverbrennungsanlage Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr [[1985]] wurde die gesamte MVA zunächst mit einer genehmigten Jahreskapazität in Höhe von 245.000 Tonnen in Betrieb genommen. Seither wurden umfangreiche Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. Der Großteil der Investitionskosten floss in die Rauchgasreinigung. Dadurch erzielt die MVA Hamm Emissionswerte, die deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegen (Umwelt- und Energieeffizienz).
Im Jahr [[1985]] wurde die gesamte MVA zunächst mit einer genehmigten Jahreskapazität in Höhe von 245.000 Tonnen in Betrieb genommen. Seither wurden umfangreiche Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. Der Großteil der Investitionskosten floss in die Rauchgasreinigung. Dadurch erzielt die MVA Hamm Emissionswerte, die deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegen (Umwelt- und Energieeffizienz).
=== Bestechungsskandal ===
Eifrigster Befürworter des seinerzeit umstrittenen Projekts war [[Winfried Masannek]], Rechts- und Wirtschaftsdezernent der Stadt. Einwendungen von Naturschutzverbänden in der Planungsphase, die sich etwa auf den Standort in der ökologisch wertvollen [[Lippewiesen|Lippeaue]] bezogen, seien von ihm regelrecht „vom Tisch gewischt“ worden. Ein Vertreter der Deutschen Babcock AG, die die Anlage plante, hatte die MVA in einer Sitzung des Umweltausschusses als „Kleinod in der Lippeaue“ bezeichnet.
Im Jahr [[1986]] wurde bekannt, dass die beiden Doktortitel von Masannek gefälscht waren. Es stellte sich heraus, dass er auch kein Studium der Volkswirtschaftslehre abgeschlossen und seine Noten in Jura aufpoliert hatte. Ermittlungen ergaben, dass Masannek 1,7 Millionen D-Mark als Bestechungsgeld bekommen hatte. Unter anderem besaß er einen hoch dotierten Beratervertrag mit der Deutschen Babcock AG, wo Masannek ''Planungen für die Lösung von Entsorgungsproblemen'' erarbeiten sollte. Babcock zählt zu den Marktführern bei [[Müllverbrennungsanlage]]n. Vor dem Bochumer Landgericht wurde Masannek 1989 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.<ref>DIE ZEIT, 25.04.1986 Nr. 18</ref><ref>Jörn Funke: [https://www.wa.de/hamm/sogenannter-doppeldoktor-winfried-masannek-gestorben-93161213.html „Hammer „Doppeldoktor“ Winfried Masannek gestorben“] in: wa.de vom 1. Juli 2024</ref>
:: ''Siehe auch → [[Winfried Masannek]]''
=== Erweiterung ===


Eine 2020 beschlossene Erweiterung der MVA um einen fünften Ofen, der Ausfallzeiten anderer Öfen kompensieren sollte, wurde 2024 im Ausschreibungsverfahren abgebrochen. Lediglich ein Unternehmen hatte ein Angebot unterbreitet, das 200 Prozent über den geplanten Kosten von 35,5 Millionen Euro lag. Mit dem fünften KEL-Ofen wären statt 217.000 Tonnen Müll bis zu 257.600 Tonnen Müll jährlich in der Hammer MVA verbrannt worden.<ref name="wade231220">Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/zu-teuer-erweiterungsplaene-fuer-mva-hamm-ausgesetzt-genialer-geistesblitz-92738476.html „Zu teuer: Erweiterungspläne für MVA ausgesetzt  -  Genialer Geistesblitz“] in: wa.de vom 20. Dezember 2023</ref>
Eine 2020 beschlossene Erweiterung der MVA um einen fünften Ofen, der Ausfallzeiten anderer Öfen kompensieren sollte, wurde 2024 im Ausschreibungsverfahren abgebrochen. Lediglich ein Unternehmen hatte ein Angebot unterbreitet, das 200 Prozent über den geplanten Kosten von 35,5 Millionen Euro lag. Mit dem fünften KEL-Ofen wären statt 217.000 Tonnen Müll bis zu 257.600 Tonnen Müll jährlich in der Hammer MVA verbrannt worden.<ref name="wade231220">Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/herringen-ort370529/zu-teuer-erweiterungsplaene-fuer-mva-hamm-ausgesetzt-genialer-geistesblitz-92738476.html „Zu teuer: Erweiterungspläne für MVA ausgesetzt  -  Genialer Geistesblitz“] in: wa.de vom 20. Dezember 2023</ref>
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