Schulhöfe im Wandel
Schulhöfe im Wandel – Ökologische Schulhofprojecte von 1994 bis 1999 ist ein Buch über den Umbau von Hammer Schulhöfen zu naturnahen Räumen
Während der gesamten Schulzeit verbringen Kinder und Jugendliche rund 15.000 Stunden in der Schule. Gerade hier werden zukünftige Wertehaltungen und Verhaltensweisen nachfolgender Generationen geprägt - auch gegenüber der Umwelt. Umso betrüblicher ist es daher, dass auch heute noch viele Schulen in ihrem Umfeld durch asphaltierte Pausenhöfe und monotone Rasenflächen gekennzeichnet sind. Aggressives und rücksichtsloses Verhalten gegenüber den Mitschülerinnen und Mitschülern, ein geringes Maß an sensibler Beziehung zu Flora und Fauna sind nur allzu häufig die Folge.
Ein naturnah gestaltetes Schulgelände bietet dagegen die Chance, das ökologische sowie das soziale Verhalten der Schülerinnen und Schüler positiv zu beeinflussen. Durch die aktive Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler bei der Begrünung haben sie die Möglichkeit, eine intensivere Beziehung zur Natur aufzubauen und sich mit ihren „eigenen Maßnahmen stärker zu identifizieren. Ein naturnaher Schulhof kann zum Beispiel als Grünes Klassenzimmer“, als Natur-Erfahrungsraum oder auch als Nutzgarten dienen und natürlich auch als kindgerechte Spielfläche genutzt werden. Zudem wirken sich die Entsiegelung und Begrünung asphaltierter Schulhofflächen positiv auf Boden, Wasserhaushalt und Luftsituation aus und leisten somit einen Beitrag zur ökologischen Stadtentwicklung.
Vor diesem Hintergrund hat sich in der Stadt Hamm die Umgestaltung von Schulhöfen im Rahmen des Modellprojekts „Ökologische Stadt der Zukunft“ zu einem wichtigen Projektbaustein entwickelt. Von 1994 bis 1999 sind an insgesamt 39 Hammer Schulen im gesamten Stadtgebiet 56 Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung ihrer Schulhöfe durchgeführt worden.
Mit großem Engagement haben Schüler, Lehrer und Eltern Ideen für eine naturnahe Schulhofgestaltung gemeinsam mit Vertretern des Stadtplanungs- und des Tiefbauamtes entwickelt und mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt Hamm und das Land NRW umgesetzt. Die große „Nachfrage“ der Hammer Schulen nach Maßnahmen zur Umgestaltung ihrer Schulhöfe ist auch im Jahr 2000 ungebrochen. An weiteren 10 Schulen entstehen auch in diesem Jahr „Grüne Klassenzimmer“, werden Bäume und Sträucher gepflanzt, Flächen entsiegelt und begrünt und vieles andere mehr.
Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ehemals MURL) hat seit 1994 Fördergelder in Höhe von rund 280.000 DM für den ökologischen Umbau von Schulhöfen in Hamm bereitgestellt. Die Stadt steuerte weitere 20 % zu dem Gesamtbetrag in Höhe von rund 350.000 DM bei. In dieser Höhe haben die Gelder damit einen nicht unerheblichen Beitrag zur Förderung der Wirtschaft in Hamm geleistet. Die Mittel sind vorwiegend in die Beauftragung von heimischen Garten- und Landschaftsbautrieben geflossen.[1]
Anmerkungen
- ↑ Vorwort