Oststraße 46
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Das heute bestehende Haus stammt in seiner Grundanlage aus dem Jahre 1741. Aufgrund einer für Hamm außergewöhnlichen Quellenlage kann die Geschichte der Hausstätte bis in das Jahr 1570 zurückverfolgt werden.
Geschichte der Hausstätte
Das Haus Oststraße 46 - befindet sich auf der alten Hausstätte Nro 23 in der Osthofe. Bereits 1741 ließ Schmied Johann von der Fechte das Haus auf der alten Hausstätte (= I.) unter Einbeziehung Nachbargrundstückes (= II.), das vorher Stadtsekretär JOhann Henrich Westendorff gehörte, errichten. Die Brunnen war 1742 unbeschädigt. Vom 16. bis 19. Jahrhundert befand sich das Haus im Besitz der Familie von der Fechte. Von 1575 bis 1599 ist Hieronymus Hoffschmied, genannt von der Vecht in den Jahresrechnungen der Gasthausstiftung belegt. Von 1604 bis 1638 Henrich von der Fechte († 1638), Richtmann der Schmiede (belegt 1629). Wilhelm von der Fechte († 1664), der 1656 ebenfalls als Richtmann der Schmiede begegnet, ist sein Nachfolger. Sein Sohn Henrich von der Fechte († 1713) folgt ihm von 1664 bis 1713 als Eigentümer, von 1713 bis 1757 der Schmied Johann von der Fechte. Dieser erbaute das Haus nach dem Stadtbrand von 1741 unter Einbeziehung des Nachbargrundstücks, das er von Stadtsekretär Westendorff erworben hatte. Sohn Schmied Moritz von der Fechte (ca. 1727–1785) ist als Besitzer des Hauses ebenso nachgewiesen wie dessen Sohn Johann (Moritz) von der Fechte (1766–1828), der uns als Bürger und Schmiedemeister begegnet. 1846 eröffnete Tischlermeister J. Baatz im Hause ein Möbelfachgeschäft, wie aus einer Anzeige im Westfälischen Anzeiger hervorgeht: Da ich seit mehreren Jahren in Berlin gearbeitet und mich jetzt hier etablirt habe, so empfehle ich mich bei einem hohen Adel und geehrten Publikum in allen der Mode unterworfenen Möbelarbeiten zu äußerst billigsten Preisen. Moderne Möbeln und Zeichnungen stehen stets zur Ansicht bei mir offen. J. Baatz, Tischlermeister, wohnhaft Oststraße im Hause des Herrn Schmidt Fechte Nr. 23.
Spätere Nutzung
Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich im Hause auf der linken Seite die Kunsthandlung Kallerhoff (1986), der Game Corner (2001) sowie die Fahrschule Drive-up (2007). Seit 2007 ist dort Freddy Piepers Antikhandel zu finden. Auf der rechten Seite war langjährig die Änderungsschneiderei Alinç (1985, 2001, 2006) ansässig.
Literatur
Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 23.