Lippeschleuse Heessen
|
Die Lippeschleuse südlich von Schloss Heessen ist eine der insgesamt zwölf Schleusenbauwerke, die im Rahmen eines ersten Bauabschnittes im Zeitraum von 1823 bis 1826 zwischen Wesel und Hamm gebaut wurden. Schon die Römer haben versucht, die Lippe schiffbar zu machen, aber erst in späterer Zeit wurde der Fluss durch den Bau von Schleusen und Umgehungskanälen ausgebaut und war dann ab dem Jahr 1828 bis Lippstadt durchgängig schiffbar. Transportiert wurden auf den sogenannten Aaken Güter wie Salz, Getreide, Eisenerz, Steine und Holz. Eine Fahrt von Hamm nach Wesel dauerte flussabwärts vier Tage, flussaufwärts von Hamm nach Lippstadt einen Tag, wobei Pferde auf Treidelpfaden die Frachtkähne zogen.
Baubeschreibung
Die Schleuse am Schloss Heessen wurde 1826 zusammen mit einem neuen, geraden Schifffahrtskanal gebaut. Der Kanal wurde notwendig, da in der Lippe bereits ein Stauwehr zur Wasserregulierung der Schlossmühle vorhanden war. Die Schleuse ist zum großen Teil noch in ihrer ursprünglichen Form und Bauausführung erhalten. Die Schleusenkammer konnte Schiffe bis 26,5 m Länge und etwa 4,6 m Breite aufnehmen. Der Schleusenwärter wohnte in einem Haus direkt an der Schleuse auf der Schlossinsel. Das Ziegelmauerwerk der Schleusenkammer aus Hartbrandziegel wurde bisher noch nicht durch Sanierungsmaßnahmen oder Mauerwerksverfestigungen in Beton überbaut und dadurch unkenntlich gemacht. Im Oberwasser besitzt die Schleuse ein Hubtor, das wegen der starken Belastung bei Hochwasser im Jahr 1937 Stahlstützen und einen elektrischen Antrieb bekommen hat. Im Unterwasser ist die Schleuse mit einem Stemmtor aus Eichenholz ausgestattet, Ein- und Ausfahrt ist in Werksandstein ausgebaut. Die heutige Nutzung der Schleuse erfolgt nur noch zur Bauunterhaltung und für die Sportschifffahrt. Das gesamte industriekulturelle Bauwerk steht unter Denkmalschutz.
Die Lippeschleuse Heessen ist eine von insgesamt fünfzehn Schleusen die zur Schiffbarmachung der Lippe in den Jahre 1824 bis 1828 gebaut wurden. Gebaut wurde die Schleuse in den Jahren 1825/26 und am 15. Oktober 1826 in Betrieb genommen. Sie ist 85 Preuß. Fuß lang und 15 Fuß breit. Umgerechnet 27,86 m lang und 4,71 m breit. Das Bild zeigt das Untertor der Schleuse Heessen.
Stauwehr
Der Lippestau am Schloss Heessen liegt zwischen der historischen Schleusenanlage und dem Schloss. Die heutige Staustufe ist neueren Datums und nicht Bestandteil der ansonsten denkmalgeschützten Anlage.
Baudenkmaleintrag
Die Lippeschleuse ist ein Baudenkmal am Schloß Heessen, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht, weil sie als Bestandteil der Lippekanalisierung Bedeutung für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse hat. Die Schiffahrt über die Lippe vom Rhein nach Lippstadt führte zu einer fühlbaren Entlastung gegenüber der Landfracht auf dem nur wenige Kilometer südlich verlaufenden Hellweg. Außerdem Liegen für die Erhaltung und Nutzung wissenschaftliche Gründe vor, weil diese Stauanlage u.a. als dinglicher Zeuge Aufschluß über den früheren Verkehrswasserbau in Preußen vermitteln kann. [1]
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 179
Literaturnachweis
- Helmuth Kötter - An der Heessener Mühle, Hamm 2006, Seiten 55-59
- Werner Koppe, Die Lippewasserstraße - Schifffahrt auf Lippe und Lippe-Seitenkanal ..., Kalkar 2004, Seiten 154 bis 167
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 41' 50.9" N, 7° 50' 53.92 " O