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Kalisz

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Wappen der Stadt Kalisz

Kalisz [ˈkaliʃ] (deutsch Kalisch) ist eine polnische Kreisstadt im Verwaltungsbezirk Großpolen – gleich weit von den drei rund 100 km entfernten Städten Breslau, Posen und Łódź an der Prosna gelegen. Auf Grund der sehr frühen schriftlichen Erwähnung kann sich Kalisz rühmen, eine der ältesten urkundlich belegten Städte Polens zu sein. Wirtschaftliche Bedeutung besteht in den Bereichen der Textilindustrie, des Maschinenbaus und der Herstellung von Musikinstrumenten. Kalisz ist Sitz von drei Hochschulen und seit 1991 Partnerstadt von Hamm.

Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit der polnischen Stadt Kalisz im Juni 1991 brachte für Hamm den Verlust der goldenen Oberbürgermeister-Kette mit sich. Am Morgen nach dem Festakt in Polen wurde der Dienstwagen von Oberbürgermeisterin Sabine Zech gestohlen. Die Diebe machten, vermutlich unwissentlich, besonders reiche Beute, da ihnen neben dem übrigen Gepäck auch die Amtskette in die Hände fiel. Das Auto wurde später gefunden, die Kette blieb verschwunden. Der beginnenden Freundschaft aber tat der Zwischenfall keinen Abbruch.

Auf internationale Kontakte wurde in Kalisz schon immer Wert gelegt. So ist die fast 2000 Jahre alte traditionsreiche polnische Stadt nicht nur mit Hamm partnerschaftlich verbunden, sondern ebenso mit Erfurt, Heerhugowaard (Niederlande), Hautmont (Frankreich), Preston (Großbritannien), La Louviere (Belgien), Martin (Slowakei) und Kamieniec Podolski (Ukraine). Freundschaftliche Verbindungen bestehen auch mit Southampton (Großbritannien), Szentendre (Ungarn), Minsk (Weißrussland) und Lowetsch (Bulgarien). Kalisz hat als älteste Stadt Polens, aber auch als touristisches Ziel Bedeutung. Das beweisen nicht nur hübsche bunte Prospekte. Voll des Lobes über historische Gebäude, Grünanlagen, Kultureinrichtungen und vor allem Gastfreundschaft sind alle, die Kalisz nicht nur geschäftlich besucht haben.

Aufführungen im Wojciech-Boguslawski-Theater sind ebenso unvergessen wie Konzerte des städtischen Sinfonieorchesters und des Studenten-Chores Polifonia oder Sammlungen und Ausstellungen des Bezirksmuseums. Die Stadt ist reich an Kirchen. In der berühmtesten, der Mariä-Himmelfahrts-Basilika, betete Papst Paul der II., als er Kalisz am 4. Juni 1997 besuchte.

Aber auch Geschäftsleuten bietet sich ein breites Betätigungsfeld. Die Produktionspalette reicht von Textilindustrie über Maschinenbau bis zu Musikinstrumenten und Nahrungsmitteln. Partner in allen EG-Ländern, aber auch aus den USA, Kanada und osteuropäischen Ländern wissen die Zusammenarbeit zu schätzen. Ein breites Spektrum an Schulen bietet den fast 110 000 Kaliszer Bürgern beste Bildungsmöglichkeiten. Neben zwölf Berufs- und 24 Fachschulen gibt es drei Hochschulen mit insgesamt 5 500 Studenten und Studentinnen.

Zwei Krankenhäuser, von denen eines sich auf die Mutter-und-Kind-Behandlung spezialisiert hat, stellen die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicher. Der Stadtpräsident ist Chef der Verwaltung und steht dem Stadtvorstand vor, der sich aus sieben Mitgliedern zusammensetzt. 47 Ratsmitglieder gehören dem Stadtparlament an, darunter zwei aus den Gemeinden, die bei einer Kommunalen Neuordnung im Jahr 2000 mit Kalisz zusammengeschlossen wurden.

Erste Kontakte mit Kalisz wurden 1986 auf Initiative des Hammer Jugendamtes mit Jugendorganisationen geknüpft. Gegenseitige Besuche folgten, wobei 1990 ein Auftritt des Chores des Gymnasiums Hammonense in Kalisz den kulturellen Austausch einleitete. Offiziell wurde die Urkunde über die Partnerschaft der beiden Städte am 11. Juni 1991 in Kalisz und am 24. September 1991 in Hamm unterzeichnet.

Unter den Künstlern, die die Partnerschaft mit Leben erfüllen, ist Erich Lütkenhaus mit Ausstellungen und Sommer-Akademien besonders engagiert. Aber es gibt auch andere Aktivitäten. So hospitierten Ärzte und Verwaltungsmitarbeiter an Hammer Krankenhäusern und im Rathaus. Auch der 1976 gegründete Internationale Club Hamm (I.C.H.), der bereits die Partnerstädte Bradford (Großbritannien), Mazatlan (Mexiko) sowie Santa Monica und Chattanooga (USA) betreut, hat 1992 mit Hilfe des perfekt Polnisch sprechenden Vorstandsmitglieds Rosemarie Trzsaska Kontakte zu Familien in Kalisz aufgenommen und Reisen dorthin organisiert. Rosemarie Trzsaska war auch der Stadt Hamm bei Besuchen der polnischen Partner als Dolmetscherin eine wichtige Hilfe.

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