Epitaph des Johannes du Buisson

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Der Epitaph des Johannes du Buisson ist an der Wand im nördlichen Hauptschiff der Pauluskirche angebracht. Die Gedenktafel des ehemaligen Grabmals ist dort nach der im zweiten Weltkrieg erfahrenen Zerstörung neu aufgebaut worden.

Aufbau

Der Epitaph des Johannes du Buisson besteht aus einem etwa zwei Drittel der Anlage ausfüllenden Elements, das ein Tuch oder Vorhang vorstellt. Unterhalb dieses Elements befindet sich eine ovale Kartusche.

Das Tuchelement wiederum gliedert sich durch zwei Elemente, einmal ein Reliefporträt des Toten und einen darunter befindliche Grabtafel. Das ovale Porträt wird überragt von zwei Putten, die einen Siegerkranz über dem dargestellten Haupt tragen. Neben dem Bildmedaillon befinden sich zwei stehende Posaunenengel.

Die darunter befindliche Haupttafel ist umrankt von militärischen Assecoires, Kanonen, Schwerter, Hellebarden und Fahnen. Direkt unterhalb der Schrifttafel befindet sich ein menschlicher Totenkopf.

Textfelder

Die Haupttafel

Die Haupttafel enthält folgende Inschrift über den Lebenslauf des Johannes de Buisson: [1]

MONUMENTUM
SUMMI HEROIS
JOHANNIS DU BUISSON

S.(uae) R.(egiae) Majestatis Prussicae quondam Generalis Maro(ris) Copiarum Pedestrium in Comitatu Marcano per annos sex Imperatoris, necnon illustris Athenaei Hammonensis Regis auctoritate optime constituti CURATORIS PRIMARII et c. et c.
Nati Victoriaci in Campania Gallica Anno D(omi)ni
MDCLXVI, unde, puriorum sacrorum ergo, in terra Prussico sole calentes delatus, post
quadraginta ferme et sex Stipendia merita,
HAMMONAE tandem maximo suorum et omnis Publicae Rei detrimento ac dolore
a(d) d(iem) XII Kalend(as) Sextil(is) hora octava matutina MDCCXXVI placide finit.

Torhorst übersetzt den Text wie folgt: [2]

Grabdenkmal des hochbedeutenden Helden
Johannes Du Buisson

Einst Generalmajor Seiner Königlichen Preußischen Majestät, war er sechs Jahre lang Oberbefehlshaber der Infanteritruppen in der Grafschaft Mark und zudem erster Curator am berühmten, mit Königlichen Privilegien bestens ausgestatteten Athemaeum zu Hamm, von anderem zu schweigen. Geboren in Vitry (Victoriacum) in der französischen Champagne im Jahre des Herrn 1666, wurde er von dort um des reinen Gottesdienstes willen in die von der preußischen Sonne durchwärmten Lande verschlagen und, nachdem er fast 46 Jahre im Soldatendienst gestanden hatte, fand er schließlich in Hamm ein friedvolles Ende am 12. Tage vor dem 1.8.1726, morgens um 8 Uhr. Das war ein schmerzvoller Verlust für die Seinen und für den ganzen Staat. [...]

Die Kartusche

Die Inschrift in der Kartusche am unteren Ende der Epitaphs lautet wie olgt: [3]

Positum
Quisquies es, ecce Ducum jacet hic Dux Virque Virorum ille Sago pariter Maximus atque Toga:
Candidus Excelsus, pius, Ingeniosus, Honestus, Aequanimus, Prudens, pergravis et facilis:
Addictus REGI, Patriae praegrande statumen; Regis, Athenaei, Militis, Urbis, amor
Viribus, Ore, Fide, Germanus, Gallus ab ortu Nescis adhuc? du BUISSON hic jacet. Hoc satis est.

Torhorst übersetzt den Text wie folgt: [4]

Grabschrift
Wer du auch bist, sieh, hier liegt ein Führer, ein Held, sondergleichen, sehr groß sowohl als Soldat wie auch im Bürgergewand: Frsich, fürtrefflich und fromm, genial und ein Mann von Ehre, ausgeglichen und klug, streng und doch freundlich zugleich; seinem König ergeben, der Heimat ragende Stütze, Schule und Hof hatt' ihn gern, gern Garnison auch und Stadt; kraftvoll, beredt und treu, Deutsch, ob auch als Franzose geboren! Weiß's nicht jetzt? Du BUISSON liegt hier. Das sagt dir genug!

Literatur

  • Arnold Torhorst: Die alten Epitaphe in der Pauluskirche zu Hamm. Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte. Bd. 75. 1982. S. 185-197

Anmerkungen

  1. Arnold Torhorst: Die alten Epitaphe in der Pauluskirche zu Hamm. Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte. Bd. 75. 1982. S. 185-197, hier: S. 192
  2. Arnold Torhorst: Die alten Epitaphe in der Pauluskirche zu Hamm. Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte. Bd. 75. 1982. S. 185-197, hier: S. 196
  3. zitiert nach Arnold Torhorst: Die alten Epitaphe in der Pauluskirche zu Hamm. Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte. Bd. 75. 1982. S. 185-197, hier. S. 192
  4. Arnold Torhorst: Die alten Epitaphe in der Pauluskirche zu Hamm. Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte. Bd. 75. 1982. S. 185-197, hier: S. 196