Am Schüttenort
Am Schüttenort war eine Straße im Bezirk Heessen.
Sie war ein Teil des heutigen Sachsenringes und zweigte als durchlässige Sackgasse von der Münsterstraße ab. Es bestand eine Fuß- und Radweg-Verbindung zum Westberger Weg.
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Die Feldmarken der Stadt Hamm waren zum großen Teil Gemeinheitsmarken, die den Bürgern der Stadt, der Allgemeinheit, zugutekamen. Hier durften sie ihr Vieh weiden. Nun war das für die Bauern der angrenzenden Gemeinden durchaus eine Kleinigkeit, ihre Viecher besonders abends oder nachts, wenn niemand mehr so genau guckte, auf die fremden Weiden zu treiben. Fand die Markenpolizei nun Vieh auf der Weide, das da nicht hingehörte, so wurde es geschüttet, das heißt, es wurde als Pfand genommen und in einen Schüttstall gestellt. Bis zum 30jährigen Krieg befand sich ein Schüttstall am Westberg. Die Richtleute bekamen bei Erfolg einen Umtrunk von der Stadt Hamm bezahlt. Manchmal ging ihnen bei einer Aktion auch ein Stück Vieh, z.B. ein Schaf „verschütt“, das heißt es landete nicht im Schüttstall, sondern in der Bratpfanne der Richtleute.
Die Gegend am Westberger Weg im Bereich der Schlichtwohnungen war den Sinti und Roma schon immer vertraut, haben sie in den Schlichtwohnungen am Westberger Weg doch schon jahrelang Unterkunft finden können. Folgerichtig gestaltete die Stadt Hamm gemeinsam mit den Hammer Sintis in der Nähe einen Platz, auf dem die Wohnwagen abgestellt werden können. Es entstand an der Straße „Am Schüttenort“ im Jahre 1994 eine vorbildliche Anlage, in der die Menschen auf ihre traditionelle Art und Weise ungestört leben können.[1]
Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen