Medizinalkollegium

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Das Medizinalkollegium (Provincial-Collegium Medicum et Sanitatis), das der Märkischen Krieges- und Domänenkammer in Hamm angegliedert war, nahm die Oberaufsicht über das Medizinalwesen in der Grafschaft Mark wahr. Bereits am 21. Februar 1769 verbot das Medizinalkollegium bei 100 RTl Strafe das Verschenken und Überlassen der gesundheitsnachtheiligen Schwersischen Wunder-Essenz.[1] Zur Verbesserung der Hebammenausbildung wurden seit 1770 jährlich Kurse angeboten. 1777 wies es die Chirurgen und Bader in der Grafschaft Mark an, den Aderlass nicht mehr mit dem Schnepper, sondern nur noch mit der Lanzette durchzuführen. Am 12. März 1799 wurden dem Medizinalkollegium in Hamm stellvertretend die Kompetenzen des Klevischen Medizinalkollegiums übertragen, dessen Amtfunction ... in dem diesseits Rheinischen Theil des Herzogthums Cleve gehemmet.[2]

Mitglieder des Medizinalkollegiums

Zahlreiche Hammer Mediziner waren Mitglieder dieses Kollegiums.[3]

  • (belegt 1770): Dr. med. Gerhard Albert Huffelmann (1730-1774), auch Hebammenlehrer der Grafschaft Mark
  • (belegt 1791-1797): Hofapotheker Christian Ronnenberg (ca. 1759-1797), Assessor
  • (belegt 1791-1798): Apotheker David Friedrich Leidheuser (ca. 1734-1797), Assessor
  • (belegt 1779-1805): Dr. med. Johann Konrad Kirchhoff (ca. 1728-1811), Professor am Akademischen Gymnasium, später Hebammenlehrer der Grafschaft Mark
  • (belegt 1779-1804): Dr. med. Gottfried Wilhelm Davidis (1731-1805)
  • (belegt 1804-1807): Dr. med. Christian Pröbsting (ca. 1774-1813)

Anmerkungen

  1. Diese war auch unter dem Namen Altonaner Essenz bekannt.
  2. Die linksrheinischen Gebiete des Herzogtums Kleve - und damit auch Kleve selbst - waren ohnehin bereits Frankreich angegliedert.
  3. Die Belegstellen sind Zufallsfunde und keineswegs vollständig!