Clip WBaum mini.png   Das HammWiki wünscht allen Nutzern ein frohes Weihnachstfest und ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2025   Clip WBaum mini.png


Urkunde 1348 Februar 28

Aus HammWiki
Version vom 31. Mai 2021, 16:24 Uhr von Berntzen (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der kölner Erzbischof Walram, der münsteraner Bischof Ludwig, der Graf Engelbert von der Mark, sowie die Staädte Münster, Soest und Dortmund schließen am 28. Februar 1348 für das Land zwischen Wupper und Weser einen bewaffneten Landfrieden. Dieser beginnt am 17. März 1347 und soll drei Jahre dauern.

Wortlaut

Die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst und hat folgenden Wortlaut: [1]

Wii Walraven von godes ghenaden een erchebisschop van Colne doet kundich allen den dee dessen breef seet unde horet lesen, dat wii durch dat beste unses landes tho Westphalen unser man und unser denstman unde aller der ghere, dee dar inne wonachtich sint, van der Wippere went an dee Wisere hebbet over dreghen eynes ghemeynen landvredes mit den ersamen heren bisschop Ludewighe van Munstere unde mit sime ghemeynen stichte, mit greven Engel­berte van der Marke, mit der stad van Münstere, mit unser stad van Sust unde mit der stad van Dortmunde denselven vrede tho holdene sunder arghe list in allen vorwerden, alse hir na bescriven steet. 1. Also dat wii vorghesprokenen heren unde een iuwelich stad bi eren rechte und bi eren olden wonthet bliven. 2. Vartmer so welle wii dat, dat numment dee strate noch nyneghen man efte siin gud mit rove, mit brande efte mit ihenigher hande ghewalt an­verdighen sule, hee endo dat mit gerichte unde mit rechte ane dat dat een iuwelich here unde een iuwelik man dut sinen luden, de eme tho bewarene stad. 3. Ok wurden lude twihachtich, dee beseten weren in eynes heren lande, dee sal de here scheden mit minne efte mit rechte, ensche des nicht, wey sine noyt beclaghet vor deme lantvrede unde vor den ghenen, dee den lantvrede ghesworen hebbet, deme sal men richten na vredes rechte. 4. Ok wunde dee ene in eynes heren lande, unde de andere in eyns anderen heren lande so sal dee cleghere eschen von deme ammetmanne efte van deme richtere, dar dee andere under siit, dat he eme richte na rechte unde na lope des landes, dede de ammetman efte dee richtere des nicht, wolde de cleghere dat beclaghen vor deme landvrede, dat solde men richten over den ammetman, efte over den richtere na vredes rechte, unde dit sal gheseheyn binnen achte daghen. 5. Ok wille wii dat, dat men nineghen manne in dee sloyt, des in dessen vrede horet, nesal gheleyde ghiven, sunder manlich kume unde vare oppe syn recht ane van gheldes weghene. 6. Vartmer op dat desse vrede stede, vast unde unverbroken blive, so verbinde wii Walraven een erchebisschop van Colne vorghenant uns, dat wii 45 man mit ledighen perden unde mit helmen mit unser stad van Soyst, unde mit unseme lande sulen holden unde bekostighen op unse eventure tho beschermene den vorghenanten vrede, vartmer sal bekostighen dee vorghesprokene bisschop Ludewich van Munstere mit siner stad van Munstere unde mit sime gansen stichte tho dessen vorghesprokenen vrede 30 man mit ledighen perden unde mit helmen, vartmer dee vorsprokene greve Engelbert van der Marke sal hekostighen tho desseme vrede met sinen steden unde mit sime lande 30 man mit ledighen perden unde mit helmen, vartmer dee stad van Dortmunde sal hekostighen to dessen vorghesprokenen vrede 5 man mit ledighen perden unde mit helmen, dit sal manlich don up sine eventure. 7. Were ok dat, dat des noet were desse vorghenanten volghere tho merene, des sulen macht hebben des ghene, dee tho dessen vrede ghesworen hebbet, unde dar tho ghesat sint. 8. Were ok dat, dat een schrien umme broke des vorghenanten vredes ghesche, der schrie sulen volghen alle de ghene, de den horet unde vernimet, also vere. alse see duren vor lives not, unde dar ensulen see nicht ane breken wider des heren, noch wider er ghericht, wolde aver dar enboven see ihenich man veden, des solde de lantvrede en hehelpe­lich siin. 9. Were ok dat desse vorghenante lantvrede verbroken wurde, dar niin volghe, efte nun wapenschrie tho handes na ghesche, so solde men dee ghene, dee den vrede verbroken hedden, verboden tho achte daghen under des vredes ynghesighele, den broke tho beterne na des vredes rechte, were dat ihenich here eder man dessen vredebrekere husede ofte hovede, dee were also schuldich, alse des hantdedighe man. 10. Vartmer en sulen nine heren efte stede ghelt efte denst nimen van vredebrekeren, of see begripen werdet, men se sulen richten na des vredes rechte. 11. Were ok dat dee ghene, des den vreden waren sulen van der heren weghene unde ok der stede, unde dee dar tho ghesworen hebbet, dat dee verbodet wurden van des vredes weghene, scheghe den ihenich schade ut unde tho hus, dar sal men tho don na vredes rechte. 12. Were ok, dat erre wilich nicht en queme tho der verhodinege, dee anderen dee dar kumet, dee sullen macht hebben tho doende unde vart tho varene na der mesten menie, unde war der meste menie over sen drighet, dat sal vart gan. 13. Vartmer queme sen cleghere vor den lantvrede unde claghede over eynen vredebrekere, eder over enen, dee den huset efte hovet, mochte hee dee claghe op ene brencgen self derde bederve man mit eren eden unde dat dar tho thughen mit veyr mannen, dee den vrede ghesworen hebbet, dat sal vartgan sunder widersprake. 14. Vartmer sal dee vrede eyn meyne ynghesigel hebben, dat sulen des van Sust eyrst waren enen maant van eres heren weghene des erchebisschopes Walraves van Koln unde ere stad van Sost unde des gemeynen stichtes dee in dessen vrede horet, dar na de stad van Munstere enen maant van eres heren bisschop Ludewighes weghene unde des ghemeynen stichtes, dar na greve Engelbert van der Marke unde dee ghene, dee van siner weghene den vrede hebbet ghesworen tho hodene unde tho warene eynen maant, dar na dee stad van Dortmunde sal dat ynghesigel waren enen mant, unde aldus sal det ynghesigel ume gain under dessen veyren dee wile dat desse vrede wart, ok bi weme dat ynghesigel is, dee sulen macht hebben tho verbodene de ghene, dee tho den vrede horet, unde daghe tho lecgene, war see wenet dat it nutlich sii. 15. Vartmer dee ghene dee ghesat werdet, den vrede tho warene unde dar tho ghesworen hebbet, dee sulen macht hehben tho entfaende in dessen vrede, dee deme vrede nutlich sint, unde dee macht sulen dee eysrten ghesworenen efte dee ghene de in ere stad ghesat werdet hebben also lancge alse desse vrede wart, unde anders nimant. 16. Ok en sullen se nimande entfan in den vrede, en endunke oppe god unde op eren eet, dat he deme vrede nutlieh sii unde ensulen noch vrentscap noch hat anseyn. 17. Vartmer so sal des vrede anstan an suncte Gertrude daghe neest kmmende, do men talde na godes gheburt 1348, unde sal waren van deme daghe vart over dree jar. 18. Vart­mer wente wii vorghenante bisschop Walraven van Kolne in West­phalen lande tho allen tiden nicht wesen en moghen, so bevele wii heren Johanne van Riffersched unsen marschalce van Westphalen unse ghewolt, den vorghenanten vrede van unser weghene tho hodene, tho swerene unde tho holdene, gheliker wiis alse wii dat selver don solden, also dat hee een hodere unde een beschermere sii, bi dessit der Lippe des vredes in unseme hertochrike. 19. Vartmer wat er desseme daghe ghescheyn is mit rove, mit brande unde mit unrechter ghewolt, des en sal de lantvrede nicht to richtene hebben efte tho toende, mer wat des nu vartmer ghesche na dem vor­ghenanten suncte Gertrude daghe, dat sal men richten na vredes rechte. 20. Vartmer were dat ihenich orloghe oplepe hinnen dessen vrede, dat vervolghet wurde alse vredes recht were, dat lancger warde dan desse vrede, dar sal manlich bi dem anderen bliven, alse lancge, bit dat verscheden werde. 21. Vartmer bekenne wii erchebisschop Walrave van Kolne, were dat here Johann de Riffer­sched unse manchalc unse ammet upgheve, efte uns af ghencge mit dode efte mit anderen saken wen wy dan setten in sine stad, dee sal dat selve don unde sal dee selve macht hebben tho desseme vrede, dee hee hadde in unseme hertzogrike, des ghelich unde macht salen dee heren unde dee stede hebben. 22. Vartmer were datt de ghene, dee wii vorghenanten heren unde wii dree stede tho dessen vrede ghesat hebbet unde ghesworen hebbet eyner volghe efte eynes rechtes nicht overdregen kunden, war dan dee meste menie tho velle van en, dat sal vortgan in allen dincgen. 23. Vartmer were dat ihenich here van dessen vorghenanten heren efte desser stede, de hiir bescriven sint, ene claghe breche vor dee ghene, den dee vreede bevolen is, de sulen ere claghe don unde gan af unde laten sich de anderen beraden umme dee claghe. 24. Vartmer were dat ihenich man van allen den ghenen dee nu in desseme vrede sint, efte hiir na in kumen moghen. dee anders dede dan also, alse de vorghenante vrede bescriven is unde dar umme anghesproken wurde van den ghenen, dee dessen vrede ghesworen hebbet tho warene, wolde hee dar icht widerspreken, des solde hee nair wesen over tho gaende na secgene der mesten menie, alse hiir vorgescriven is, dan hee is sich were tho entsecgene. Vartmer wii bisschop Ludewich van Münstere, wii greve Engelbert van der Marke wii Johann van Riffersched unde wii stede Munstere, Sust unde Dort­munde vorghenant swert unde lovet alle desse vorsprokene stucke vast unde stede tho holdene sunder arghelist, dar umme so hebbe wii Walraven erchebisschop van Colne, Ludewich bisschop van Munstere, Engelbert greve van der Marke unde wii stede Sust, Munstere unde Dortmunde tho eme orkünde dessen breef besighelt mit unsen ynghesigelen. Desse breef is gheghiven des donersdaghes na suncte Mathies daghe in deme iare na godes gheburt alse hir vorghe­scriven is.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Zweite Hälfte. Dortmund 1885, S. 438-441