Vorsterhausen

Vorsterhausen war ein ehemaliger Siedlungskern an der Grenze zwischen der Westerheide und der Südenheide im heutigen Hammer Westen. Begründet wurde dieser Siedlungskern durch das Gut Vorsterhausen, dessen Namen sich von seinem Erbauer Johannes Vorster ableitet.

Heute ist Vorsterhausen nur noch als Namensbestandteil von ehemaligen Firmen (z.B. Vorsterhauser Eisenwarenfabrik) oder von ehemaligen sozialen Einrichtungen (Kinderheim Vorsterhausen) btzw. durch den Vorsterhauser Weg bekannt.

Geschichtliche Erwähnung

In dem plattdeutschen Werk Geschichte van diär Stadt Hamm von Eduard Raabe wird Vorsterhausen wie folgt erwähnt:

Das Jahr 1858 brachte gleich vier neue Fabriken: in der Nordenfeldmark eine von Gebr. Lindenstruth für "Wagenassen" (vermutlich Wagenachsen) und eiserne Platten;-eine "Dampkittelfabrik" (vermutlich Dampfkesselfabrik) auf Vorsterhausen von Gerichtssekretär Hermann;- eine Maschinenfabrik von Keller und Banning und eine Lackfabrik von Rollmann und Garschagen. Die Achsenfabrik und die Dampfkesselfabrik haben es nicht lange getan, sie sind alle nach ein paar Jahren wieder eingegangen, woran die Mobilmachung von 1859 Schuld war.

Das Gründerjahr 1872 brachte uns neben den Übergängen von bestehenden Fabriken an Aktiengesellschaften noch zwei neue Werke,die auf Papieren aufgebaut waren: Die Eisenbahnwaggonfabrik Vorsterhausen und die "Aktienbruggerige" (Aktienbrauerei) Mark. - Hei, das war eine fidele Zeit!............
... 'Vorsterhausen war schon 1874 kaputt. Am 23. Juni 1884 wurden die Aktienpapiere mit einem aufgeschriebenen Wert von 390 000 Mark am Amntsgericht hier für eine Mark verkauft. Mark hat sich gehalten bis 1886, dann war es aber auch gründlich alle damit. Mit den gewöhnlichen Aktien konnten sich die glücklichen Besitzer ihre geheimen Kabinettchen tapezieren lassen, da konnte der Anblick wenigstens ungehindert durchschlagend wirken.

Das war hier das traurige Ende von dem großen Hexensabbat in den Gründerjahren nach dem Milliardensegen von 1870/71.

Übersetzung aus dem Plattdeutschen von Anneliese Beeck