Konsumgenossenschaften: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte in Hamm ==
== Geschichte in Hamm ==
26 Arbeiter gründeten 1901 den „Allgemeinen Konsumverein für Dortmund und Umgebung“.<ref>„[https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag7596.html 27. Juni 1998 - Auflösung der Coop-Dortmund-Kassel beschlossen]“ (= WDR 2 Stichtag). In: WDR.de, 27.06.2013.
26 Arbeiter gründeten 1901 den „Allgemeinen Konsumverein für Dortmund und Umgebung“.<ref name="WDR">„[https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag7596.html 27. Juni 1998 - Auflösung der Coop-Dortmund-Kassel beschlossen]“ (= WDR 2 Stichtag). In: WDR.de, 27.06.2013.
</ref> Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die Konsumvereine gleichgeschaltet und zerschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Dortmunder Genossenschaft neu gegründet.<ref name="historischesehrenfeld"/>
</ref> Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die Konsumvereine gleichgeschaltet und zerschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Dortmunder Genossenschaft neu gegründet.<ref name="historischesehrenfeld"/>


Noch bis in die 1960er-Jahre sind in Hamm Geschäfte der Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm mit Sitz in Dortmund nachweisbar. Es handelte sich um Lebensmittel-Geschäfte, die überwiegend in Ladenlokalen im Erdgeschoss von Mietshäusern anzutreffen waren und sich auf den Verkauf von Lebensmittel des täglichen Bedarfs und Kolonialwaren (etwa Kaffee und Tee) konzentrierten. Drogerie-Artikel, Feinkost und Non-Food-Artikel beschafften sich Konsumenten noch vorwiegend im Fachhandel.  
Noch bis in die 1960er-Jahre sind in Hamm Geschäfte der ''Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm'' mit Sitz in Dortmund nachweisbar. Es handelte sich um Lebensmittel-Geschäfte, die überwiegend in Ladenlokalen im Erdgeschoss von Mietshäusern eingerichtet waren und sich auf den Verkauf von Lebensmittel des täglichen Bedarfs und Kolonialwaren (etwa Kaffee und Tee) konzentrierten. Drogerie-Artikel, Feinkost und Non-Food-Artikel gingen vorwiegend noch im Fachhandel über die Ladentheke.


Wahrscheinlich war noch nicht in allen dieser Geschäfte das Prinzip der Selbstbedienung (SB) eingeführt. Der Kunde wurde bis Ende der 50er-Jahre in der Regel von einem Verkäufer bedient, das SB-Prinzip hielt ab den 60er-Jahren Einzug. Entsprechende Märkte wurden in der Regel auch gesondert als SB-Märkte ausgewiesen. Supermärkte (ab 400 m² Verkaufsfläche)<ref>vgl. „[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/supermarkt-48455 Supermarkt]“ im Springer-Gabler Wirtshcaftslexikon</ref> und Verbrauchermärkte („SB-Center“, ab 800 m²)<ref>vgl. „[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/verbrauchermarkt-50879 Verbrauchermarkt]“ im Springer-Gabler-Wirtschaftslexikon</ref> nach heutigem Standard entstanden ebenfalls erst ab den 60er-Jahren. [[:Kategorie:SB-Warenhäuser|SB-Warenhäuser]] – wie die heutigen Kaufland-Filialen – existierten bis zur Eröffnung von [[famila]] in Bergkamen (1968) im Raum Hamm gar nicht.
Wahrscheinlich war noch nicht in allen dieser Geschäfte das Prinzip der Selbstbedienung (SB) eingeführt. Der Kunde wurde bis Ende der 50er-Jahre in der Regel von einem Verkäufer bedient, das SB-Prinzip hielt ab den 60er-Jahren Einzug. Entsprechende Märkte wurden zu dieser Zeit in der Regel auch gesondert als SB-Märkte ausgewiesen. Supermärkte (ab 400 m² Verkaufsfläche)<ref>vgl. „[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/supermarkt-48455 Supermarkt]“ im Springer-Gabler Wirtshcaftslexikon</ref> und Verbrauchermärkte („SB-Center“, ab 800 m²)<ref>vgl. „[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/verbrauchermarkt-50879 Verbrauchermarkt]“ im Springer-Gabler-Wirtschaftslexikon</ref> nach heutigem Standard entstanden ebenfalls erst ab den 60er-Jahren. [[:Kategorie:SB-Warenhäuser|SB-Warenhäuser]] – wie die heutigen Kaufland-Filialen – existierten bis zur Eröffnung von [[famila]] in Bergkamen (1968) im Raum Hamm überhaupt nicht.


Die Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm übernahm 1962 den Bochumer Konsumverein und wurde 1969 in die ''[[co op]] Dortmund Konsumgenossenschaft eG'' überführt.<ref name="historischesehrenfeld">„[http://www.historisches-ehrenfeld.de/geschichte-konsumverein.htm Konsumverein Wohlfahrt (1914–1916)]“ in: historisches-ehrenfeld.de, abgerufen am 15. August 2024.</ref>  
Die Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm übernahm 1962 den Bochumer Konsumverein und hieß fortan Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm-Bochum. Diese wurde 1969 in die ''[[co op]] Dortmund Konsumgenossenschaft eG'' überführt.<ref name="historischesehrenfeld">„[http://www.historisches-ehrenfeld.de/geschichte-konsumverein.htm Konsumverein Wohlfahrt (1914–1916)]“ in: historisches-ehrenfeld.de, abgerufen am 15. August 2024.</ref>  


Mit dem Vordringen der Discounter und der großen Einzelhandelsfilialisten änderte sich das Klima in der alten Bundesrepublik für die Konsumgenossenschaften grundlegend. Immer mehr westdeutsche Genossenschaften gerieten in wirtschaftliche Bedrängnis. Es begann eine große Modernisierungsdebatte, die in den 1960er Jahren in der Einführung der einheitlichen Marke co op mit einheitlichem Corporate Design mündete. Zudem erkannte man den Zeitgeist und eröffnete ab den 1960er-Jahren zunehmend Supermärkte und SB-Center (umgangssprachlich auch ''Kaufhallen'' genannt), die beispielsweise in Großwohnsiedlungen der 70er-Jahre entstanden.
Mit dem Vordringen der Discounter und der großen Einzelhandelsfilialisten änderte sich das Klima in der alten Bundesrepublik für die Konsumgenossenschaften grundlegend. Immer mehr westdeutsche Genossenschaften gerieten in wirtschaftliche Bedrängnis. Es begann eine große Modernisierungsdebatte, die in den 1960er Jahren in der Einführung der einheitlichen Marke co op mit zugehörigem Corporate Design mündete. Zudem erkannte man den Zeitgeist und eröffnete ab den 1960er-Jahren zunehmend Supermärkte und SB-Center (umgangssprachlich auch ''Kaufhallen'' genannt), die beispielsweise in Großwohnsiedlungen der 70er-Jahre entstanden.


: ''Zur Geschichte der Konsumgenossenschaften in Hamm nach 1969 siehe → [[co op]]''
: ''Zur Geschichte der Konsumgenossenschaften in Hamm nach 1969 siehe → [[co op]]''