Marktplatz 10: Unterschied zwischen den Versionen

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→‎Geschichte der Hausstätte: Folgefehler beseitigt
(Leider habe ich gerstern einen großen Zuordnungsfehler begangen, weil meine Hausnummern von 1886 nicht mit den heutigen übereinstimmen. Jetzt ist es nach intensiver Prüfung korrekt.)
 
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[[Bild:Marktplatz_10_2007.jpg|thumb|left|Marktplatz 10 2007]]
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[[Bild:Marktplatz_historisch_7.jpg|thumb|left|ehemaliger Gasthof zur "Stadt London" rechts neben dem ehemaligen [[Kriegs- und Domänenkammer|KDK-Gebäude]] (um 1895)]]
[[Bild:Marktplatz_historisch_7.jpg|thumb|left|ehemaliger Gasthof zur "Stadt London" rechts neben dem ehemaligen [[Kriegs- und Domänenkammer|KDK-Gebäude]] (um 1895)]]
Das Haus Marktplatz 10 befindet sich auf der alten Hausstätte [[Häuserbuch|Nro 69]] in der Nordhofe. Nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1734 ließen es die Erben von Rödinghausen auf der alten Hausstätte ausweislich der Brandstellenkartierung von 1742 neu erbauen. Die Angabe der massiven Bauweise 1765 deutet aber darauf hin, dass das Haus beim Stadtbrand 1734 eher ausgebrannt als völlig abgebrannt ist. Auch der gemeinschaftliche Brunnen mit dem Nachbarhaus [[Marktplatz]] 15 war 1742 unbeschädigt. <br>
Das Haus Marktplatz 10 befindet sich auf der alten Hausstätte [[Häuserbuch|Nro 69]] in der Nordhofe. Nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1734 ließen es die Erben von Rödinghausen auf der alten Hausstätte ausweislich der Brandstellenkartierung von 1742 neu erbauen. Die Angabe der massiven Bauweise 1765 deutet aber darauf hin, dass das Haus beim Stadtbrand 1734 eher ausgebrannt als völlig abgebrannt ist. Auch der gemeinschaftliche Brunnen mit dem Nachbarhaus [[Marktplatz]] 11 war 1742 unbeschädigt. <br>
1765 wollte der spätere Premierleutnant Theodor von Nordeck, der seit 1761 mit Theresia Philippina von Rödinghausen, einer Tochter des Bernhard Hermann von Rödinghausen (1682-1729) verheiratet war, das Haus verkaufen. Er war nächster Anverwandter, da der am Marktplatz ansässige Familienzweig ausgestorben war. In der erhaltenen Verkaufsanzeige wird das Haus als das von Roedinghausische Erb- und Stammhaus zum Hamm  bezeichnet. <ref>  ''das von Roedinghausische Erb- und Stammhaus zum Hamm, so die von Nordeck erblich nunmehro besitzen, pur massiv und a la moderne gebauet, zu samt seinen Appertinentien, Scheuer und Hofraum, auch nach Gefalen Gärtens dabey, sind zu verkaufen gegen baares Geld sichere ausgestellte Obligationen'' </ref> Für das 19. Jh. ist im Hause das Wirtshaus Stadt London (bel. 1833, 1840, 1854 <ref> ''neben dem Hôtel London'' , WA 85 vom 25.10.1854 </ref> nachgewiesen, das schon 1858 zum Verkauf stand <ref> ''Der Gasthof liegt an der Hauptstraße inmitten der Stadt, unfern des Marktes, neben dem Appellations-Gerichtsgebäude vis-à-vis der großen evangelischen Kirche und einer Linden-Allee, ist ganz massiv, sehr gut erhalten und in keinem Theile reparaturbedürftig, mit gewölbten Keller [!], Hofraum, Remise und Stallung versehen und eignet sich zu einer gewerblichen Anlage oder jedem andern Geschäftsbetriebe'' </ref> und schließlich 1879 an den Staat Preußen verkauft wurde. Bis 1894 war in den Räumlichkeiten das Kreisgericht untergebracht, von 1894 bis 1922 die Reichspost. 1922 erfolgte der Verkauf des Grundstücks an die Stadt Hamm und das Gebäude wurde abgebrochen, um das [[Stadthaus]] zu errichten.
1765 wollte der spätere Premierleutnant Theodor von Nordeck, der seit 1761 mit Theresia Philippina von Rödinghausen, einer Tochter des Bernhard Hermann von Rödinghausen (1682-1729) verheiratet war, das Haus verkaufen. Er war nächster Anverwandter, da der am Marktplatz ansässige Familienzweig ausgestorben war. In der erhaltenen Verkaufsanzeige wird das Haus als das von Roedinghausische Erb- und Stammhaus zum Hamm  bezeichnet. <ref>  ''das von Roedinghausische Erb- und Stammhaus zum Hamm, so die von Nordeck erblich nunmehro besitzen, pur massiv und a la moderne gebauet, zu samt seinen Appertinentien, Scheuer und Hofraum, auch nach Gefalen Gärtens dabey, sind zu verkaufen gegen baares Geld sichere ausgestellte Obligationen'' </ref> Für das 19. Jh. ist im Hause das Wirtshaus Stadt London (bel. 1833, 1840, 1854 <ref> ''neben dem Hôtel London'' , WA 85 vom 25.10.1854 </ref> nachgewiesen, das schon 1858 zum Verkauf stand <ref> ''Der Gasthof liegt an der Hauptstraße inmitten der Stadt, unfern des Marktes, neben dem Appellations-Gerichtsgebäude vis-à-vis der großen evangelischen Kirche und einer Linden-Allee, ist ganz massiv, sehr gut erhalten und in keinem Theile reparaturbedürftig, mit gewölbten Keller [!], Hofraum, Remise und Stallung versehen und eignet sich zu einer gewerblichen Anlage oder jedem andern Geschäftsbetriebe'' </ref> und schließlich 1879 an den Staat Preußen verkauft wurde. Bis 1894 war in den Räumlichkeiten das Kreisgericht untergebracht, von 1894 bis 1922 die Reichspost. 1922 erfolgte der Verkauf des Grundstücks an die Stadt Hamm und das Gebäude wurde abgebrochen, um das [[Stadthaus]] zu errichten.


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