Am Brokhof ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie zweigt als durchlässige Sackgasse vom Piebrockskamp und von der Amtsstraße ab.

Hausnummern

1–3 Baudenkmal Am Brokhof 1–3 – Brokhof

Namensherkunft

Die Straße Am Brokhof führt vom Piebrockskamp zur Amtsstraße, ist aber keine Durchgangsstraße, der Brokhof mit seiner gestalteten Umgebung bildet hier die Barriere für den Durchgangsverkehr. Ursprünglich lag der Brokhof im Mittelpunkt Heessens gegenüber dem Amtshaus. Leider ist durch den Bau des Geschäftszentrums am Marktplatz im Jahre 1957 der Brokhof in den Hinterhof des Marktplatzes geraten und somit Heessen um eine architektonische Attraktion ärmer geworden.

Der Bauernhof in der früheren Bauernschaft Broke wurde zum ersten Mal im Jahre 1300 erwähnt und gehörte in den Oberhof Heessen, das heutige Schloss Heessen. Broke ist eine Flurbezeichnung und bedeutet Bruch bzw. feuchte Niederung.

Nachdem der Hof durch ein Feuer in der Wirtschaft Palz, heute Kohers, 1805 abbrannte, wurde er wieder als Münsterländer Hallenhaus aufgebaut. An der Westecke des Hauses steht die Bleichhütte, die daran erinnert, dass im Brokhof Flachs zu Leinwand verarbeitet wurde. Das alte Backhaus wurde 1874 abgebrochen und durch ein zweigeschossiges Backhaus ersetzt. In diesem Gebäude befindet sich das Heimatmuseum Heessens. An der Ostecke des Hofes steht das Schweinehaus, Schweine wurden nicht im Haupthaus gehalten. Das älteste Gebäude der Hofanlage ist die Scheune, eine Zweiständeranlage aus dem Jahre 1748.

Im Herbst 1933 verkaufte Friedrich Brockmann, langjähriger Ortsvorsteher, seinen seit über 600 Jahren im Familienbesitz befindlichen Hof an die Gemeinde Heessen. Hier auf dem Grund des Brokhofes mit seinem Appelhoff, den Viehweiden und den zwei Kuhlen, in denen Fische gehalten wurden, entstand das Heessener Zentrum. Schon ab 1933 wurde der Brokhof renoviert und diente bis 1945 den verschiedenen Gliederungen der NSDAP als Begegnungsraum. Nachdem der Hof nach dem Krieg zunächst als Notunterkunft für eine Bauernfamilie diente und Praxis des Tierarztes Dr. Franz Middendorf war, wurde der Brokhof 1954 wiederum renoviert und mit finanzieller Unterstützung des Landes in der alten Form instand gesetzt.

Der damalige Ortsheimatpfleger Emil Steinkühler hat nicht nur den Erwerb des Brokhofes, sondern auch seine Renovierung und Ausstattung vor und nach dem Krieg maßgeblich beeinflusst. Heute ist der Brokhof das kulturelle Zentrum Heessens, hier finden Vorträge, Konzerte und Kleinkunst statt.

Die Straße erhielt ihren Namen im Jahre 1960.[1]

Besonderheiten

 

 

Anmerkungen

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen