Johann Karl Hobrecker

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Johann Karl Hobrecker (* 25. April 1811 in Hamm; † 30. März 1875 in Hamm) war Unternehmer.

Erbbegräbnis der Familie C. Hobrecker auf dem Ostenfriedhof 2006

Familie

Johann Karl Hobrecker wird als Sohn von Wilhelm Hobrecker am 25. April 1811 in Hamm geboren. Er heiratet im Jahr 1842 die Tochter Luise des Nadelfabrikanten Stephan Witte aus Iserlohn. Aus der Ehe gehen die Söhne Stephan Hobrecker und Hermann Hobrecker hervor.

Leben

Johann Karl Hobrecker besuchte das Gymnasium Hammonense, danach hielt er sich häufig im Ausland auf, um dort praktische Erfahrungen als "Mechanicus" zu erlangen (Schweiz und England). Während eine Englandaufenthaltes, den er zusammen mit seinem zukünftigen Schwager Hermann Witte, durchführte, erfuhr er davon, dass sein Vater die Leitung des Familienunternehmens an seine Söhne, also an Johann Karl und seine Brüder Wilhelm und Christoph, übergeben hatte. Johann Karl Hobrecker blieb bis 1854 im väterlichen Unternehmen.

Im Jahr 1856 errichtete Johann Karl Hobrecker mit Hermann und Julius Witte und Wilhelm Herbers in Hamm das erste nur mit Dampfkraft arbeitende Drahtwerk Europas. Das Werk firmierte unter dem Namen Hobrecker, Witte & Herber. Johann Karl Hobrecker begleitete das Unternehmen bis zur Umgründung in eine Aktiengesellschaft, den westfälischen Drahtindustrie-Verein, die spätere WDI.

Grabmal auf dem Ostenfriedhof

Dieses monumentale Grabmal am Mittelgang des Ostenfriedhofes ließ der Unternehmer Carl Hobrecker, der Begründer des Drahtwerks Hobrecker, Witte & Herbers in Hamm, wohl 1870 für seine Ehefrau Louise geb. Witte errichten. Schon wenige Monate später verstarb seine Tochter Maria Hermine Overweg geb. Hobrecker auf Gut Reichsmark bei Westhoven und wurde nach Hamm überführt. 1875 verstarb Carl Hobrecker selbst im Alter von fast 64 Jahren. Die Namen der Verstorbenen sind auf der Mitteltafel zu lesen.

Inschrift des Grabmals auf der Mitteltafel:

ERBBEGRÄBNIS DER FAMILIE C. HOBRECKER

HIER RUHT DIE STERBLICHE HÜLLE DER FRAU
LOUISE HOBRECKER GEB. WITTE
GEB. ZU ISERLOHN DEN 24. JULI 1821
GEST. ZU HAMM DEN 23. MÄRZ 1870
______
ACH DIE GATTIN ISTS, DIE THEURE
ACH, ES IST DIE TREUE MUTTER
______
IN EHRENDER ERINNERUNG AN DIE HIER RUHENDE GATTIN UND MUTTER
MARIA HERMINE OVERWEG GEB. HOBRECKER
GEB. DEN 15. DECEMBER 1847 ZU HAMM A. D. LIPPE
GEST. DEN 14. JUNI 1870 AUF REICHSMARK BEI WESTHOFEN A. D. RUHR
______
FEHLSTELLE
______
HIER RUHET ... NACH THÄTIGEM SCHAFFEN
JOH. CARL HOBRECKER
GEB. ZU HAMM A. D. LIPPE DEN 2[5] APRIL 18[11]
GEST. EBENDASELBST DEN 30. MÄRZ 1875

Literatur

  • M. Schumacher, Auslandsreisen dt. Unternehmer 1750-1851 unter bes. Berücksichtigung v. Rheinland u. Westfalen, 1968.
  • Vollmerhaus, Hans, „Hobrecker, Johann Karl“, in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 282 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd137583095.html