Radbod Schächte I und II
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Die Doppelschachtanlage der Zeche Radbod gehört zu den wenigen erhaltenen Anlagen dieser Art in Westfalen und wurde mit Wirkung vom 20. Juni 2000 in die Denkmalliste der Stadt Hamm eingetragen. Fördergerüste und Maschinenhäuser stehen im Eigentum der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur[A 1] und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Baubeschreibung
Bei den beiden Fördergerüsten der Doppelschachtanlage handelt es sich um deutsche Strebengerüste, welche in konsequenter Weiterentwicklung des englischen Bockes seit ca. 1870 in Deutschland gebaut wurden. Beide Gerüste entsprechen der Bauart Klönne, die seit 1903 zur Anwendung kam und die Nachteile älterer Bauarten weitgehend vermied.
Sanierung
Im Spätsommer 2012 hat die Stiftung Industriedenkmalepflege mit einer umfassenden Sanierung der Fördergerüste samt Hängebänke begonnen. In einem zweiten Schritt sollen dann auch die beiden Maschinenhäuser mit ihren dampfbetriebenen Zwillings-Tandem-Fördermaschinen folgen. Ende 2013 wurde der Stiftung für diese Maßnahme von der Bezirksregierung Arnsberg ein Förderbescheid über einen Betrag in Höhe von EUR 2.270.000 übergeben. [E 1]
Baudenkmaleintrag
Die Zeche Radbod – und hier insbesondere die Schachtanlagen I und II – ist bedeutend für die Stadt Hamm, weil sie ein bedeutendes Dokument für die Entwicklung ihrer Wirtschafts- und Sozialgeschichte und darüber hinaus die städtebauliche Entwicklung des Ortsteiles Bockum-Hövel darstellt. Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche Gründe vor. Neben wirtschafts-, sozial- und stadtentwicklungsgeschichtlichen sind dies in erster Linie technikgeschichtliche Aspekte. Weiterhin werden architekturgeschichtliche Gründe benannt, die jedoch aufgrund der teils starken Veränderungen an den Maschinenhäusern nachrangig sind. [E 2]
Fotogalerie
Presseartikel
Literaturnachweis
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 255, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 41' 15.71" N, 7° 45' 49.42" O
Anmerkungen
- ↑ Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ist eine im Jahr 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründete Stiftung mit der Aufgabe, denkmalgeschützte Industrieanlagen zu sichern und zu bewahren, öffentlich zugänglich zu machen sowie einer neuen, denkmalgerechten Nutzung zuzuführen und wissenschaftlich zu erforschen. Sie hat ihren Sitz auf der Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Pressemeldung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
- ↑ vgl. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 255