Urkunde 1779 August 6

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König Friedrich II. von Preußen schreibt am 6. August 1779 dem Generallieutnant von Wolffersdorf in Hamm hinsichtlich der möglichen Nachfolge des Erzbischofs von Köln. Er nimmt dabei deutlich Stellung für den Grafen von Fürstenberg.

Wortlaut

Das Schreiben wird nach Droysen u.a. zitiert:[1]

Potsdam, 6. August 1779.
Es ist Mir gemeldet worden, daß der dermalige Kurfürst von Cöln von einer schweren Krankheit befallen und wenig Hoffnung zu seinem Wiederaufkommen vorhanden sein soll. Man fügt hinzu, daß Österreich sich bereits Mühe giebet, seinem Erzherzog Maximilian die Sukzession zu verschaffen, und dies würde natürlichweise Meinem Interesse sehr entgegen sein. Lieber wollte Ich, daß entstehendenfalls die Kapituls auf keinen Fremden fallen, sondern vielmehr aus ihren eigenen Mitgliedern wählen möchten, und für das Bistum Münster würde Ich dem Grafen von Fürstenberg, welchen Ihr kennet, auf Ansuchen recht gerne dazu verhelfen suchen. Ich möchte Euch dahero wohl, daß Ihr unter anderm Vorwand abermals eineReise nach Münster machtet und es allenfalls dahin einzuleiten oder wenigstens unter der Hand die Gemüter dazu vorbereiten suchtet, damit entstehendenfalls kein Fremder auf die Wahl gebracht, sondern einer aus dem Schoß des Kapituls erwählet werden möge. Insbesondere aber müsset Ihr bei Eurer dasigen Anwesenheit zu entdecken suchen, ob der österreichische Hof in obbemeldter Absicht bereits daselbst intrigieret oder nicht, und was für Personen derselbe etwa auf seine Seite gebracht haben möchte.Dies ist der Dienst, welchen Ich von Euch erwarte.
Friedrich.

Literatur

  • Politische Correspondenz Friedrich's des Großen. 43. Band. Hrsg. v. Johann Gustav Droysen u.a. Berlin 1933.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. vgl. Politische Correspondenz Friedrich's des Großen. 43. Band. Hrsg. v. Johann Gustav Droysen u.a. Berlin 1933. S. 208