Strontianitbergbau: Unterschied zwischen den Versionen
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Für das Herrenstein-Vorkommen in Dasbeck gibt es bereits Belege von 1840. Der Oberlehrer am Gymnasium Hamm, [[Hermann Haedenkamp|Dr. Hermann Haedenkamp]], beschreibt das Vorkommen und auch dessen Nutzung durch oberflächlichen Abbau, wobei aus seinem Bericht hervorgeht, dass vor allem Apotheker an den Kristallen Interesse zeigten. <ref> vgl. Haedenkamp, Rose, Becks: Ueber den bei Hamm in Westphalen gefundenen Strontianit. In: Annalen der Physik und Chemie. Zweite | Für das Herrenstein-Vorkommen in Dasbeck gibt es bereits Belege von 1840. Der Oberlehrer am Gymnasium Hamm, [[Hermann Haedenkamp|Dr. Hermann Haedenkamp]], beschreibt das Vorkommen und auch dessen Nutzung durch oberflächlichen Abbau, wobei aus seinem Bericht hervorgeht, dass vor allem Apotheker an den Kristallen Interesse zeigten. <ref> vgl. Haedenkamp, Rose, Becks: Ueber den bei Hamm in Westphalen gefundenen Strontianit. In: Annalen der Physik und Chemie. Zweite Reihe. 20. Band. Leipzig. 1840. S. 189-192 </ref> Wilhelm von der Marck hat das Vorkommen chemisch untersucht. <ref> vgl. H. Laspeyres: Die Kristallform des Strontianits in Hamm in Westfalen. In: Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande. Band 33. 1876. S. 308 </ref> | ||
In Braam-Ostwennemar bestand ab ca. 1883 das Heinrich-Strontianit-Bergwerk bei Mark im Kreis Hamm. Durch einen Plan des Bergwerk des damaligen Markscheider Weberlein aus dem Jahr 1883 geht die Lage und die Größe des Bergbaubetriebs hervor. Es lag im Bereich zwischen dem [[Maximilianpark]] und der Straße [[Am Maximilianpark]] und war in Nord-Süd-Richtung angelegt. Die beiden dort angelegten unterirdischen Stollen waren ca. 450 Meter lang. Ein Stollen ging bis in 18 Meter Tiefe in den Boden, der andere hatte sogar eine Tiefe von 32 Metern. <ref> Frank Grodzki: Begehrte "Blumen". In Braam-Ostwennemar wurde von 1883 bis 1884 Strontianit abgebaut. Ein Plan belegt die Existenz eines alten Bergwerks in der Nähe des Maxiparks. Westfälischer Anzeiger vom 24. Februar 2007 </ref> | In Braam-Ostwennemar bestand ab ca. 1883 das Heinrich-Strontianit-Bergwerk bei Mark im Kreis Hamm. Durch einen Plan des Bergwerk des damaligen Markscheider Weberlein aus dem Jahr 1883 geht die Lage und die Größe des Bergbaubetriebs hervor. Es lag im Bereich zwischen dem [[Maximilianpark]] und der Straße [[Am Maximilianpark]] und war in Nord-Süd-Richtung angelegt. Die beiden dort angelegten unterirdischen Stollen waren ca. 450 Meter lang. Ein Stollen ging bis in 18 Meter Tiefe in den Boden, der andere hatte sogar eine Tiefe von 32 Metern. <ref> Frank Grodzki: Begehrte "Blumen". In Braam-Ostwennemar wurde von 1883 bis 1884 Strontianit abgebaut. Ein Plan belegt die Existenz eines alten Bergwerks in der Nähe des Maxiparks. Westfälischer Anzeiger vom 24. Februar 2007 </ref> |
Aktuelle Version vom 28. Juli 2022, 10:30 Uhr
Strontianit ist chemisch gesehen Strontiumkarbonat und findet sich in der Natur in straußartig gewachsenen Kristallen, den sogenannten "Blumen". Diese Kristalle wurde im 19. Jahrhundert vorwiegend im Münsterland, aber auch in Hamm abgebaut. Strontianit wurde in der Zuckerproduktion verwendet.
Strontianitabbau ist für das heutige Stadtgebiet von Hamm in den Stadtteilen Heessen (am Herrenstein) und Braam-Ostwennemar belegt.
Für das Herrenstein-Vorkommen in Dasbeck gibt es bereits Belege von 1840. Der Oberlehrer am Gymnasium Hamm, Dr. Hermann Haedenkamp, beschreibt das Vorkommen und auch dessen Nutzung durch oberflächlichen Abbau, wobei aus seinem Bericht hervorgeht, dass vor allem Apotheker an den Kristallen Interesse zeigten. [1] Wilhelm von der Marck hat das Vorkommen chemisch untersucht. [2]
In Braam-Ostwennemar bestand ab ca. 1883 das Heinrich-Strontianit-Bergwerk bei Mark im Kreis Hamm. Durch einen Plan des Bergwerk des damaligen Markscheider Weberlein aus dem Jahr 1883 geht die Lage und die Größe des Bergbaubetriebs hervor. Es lag im Bereich zwischen dem Maximilianpark und der Straße Am Maximilianpark und war in Nord-Süd-Richtung angelegt. Die beiden dort angelegten unterirdischen Stollen waren ca. 450 Meter lang. Ein Stollen ging bis in 18 Meter Tiefe in den Boden, der andere hatte sogar eine Tiefe von 32 Metern. [3]
Literatur
- Haedenkamp, Rose, Becks: Ueber den bei Hamm in Westphalen gefundenen Strontianit. In: Annalen der Physik und Chemie. Zweite Reihe. 20. Band. Leipzig. 1840. S. 189-192
- H. Laspeyres: Die Kristallform des Strontianits in Hamm in Westfalen. In: Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande. Band 33. 1876. S. 308-329 (Digitalisat des Aufsatzes in PDF-Format)
- Frank Grodzki: Begehrte "Blumen". In Braam-Ostwennemar wurde von 1883 bis 1884 Strontianit abgebaut. Ein Plan belegt die Existenz eines alten Bergwerks in der Nähe des Maxiparks. Westfälischer Anzeiger vom 24. Februar 2007
Anmerkungen
- ↑ vgl. Haedenkamp, Rose, Becks: Ueber den bei Hamm in Westphalen gefundenen Strontianit. In: Annalen der Physik und Chemie. Zweite Reihe. 20. Band. Leipzig. 1840. S. 189-192
- ↑ vgl. H. Laspeyres: Die Kristallform des Strontianits in Hamm in Westfalen. In: Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande. Band 33. 1876. S. 308
- ↑ Frank Grodzki: Begehrte "Blumen". In Braam-Ostwennemar wurde von 1883 bis 1884 Strontianit abgebaut. Ein Plan belegt die Existenz eines alten Bergwerks in der Nähe des Maxiparks. Westfälischer Anzeiger vom 24. Februar 2007