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→ ''siehe'' [[Liste der Mitglieder in den Bezirksvertretungen (2020–2025)|Liste der Mitglieder in den sieben Bezirksvertretungen der Stadt Hamm]]
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{{Absatz}}
{{Absatz}}
== Justiz ==
* Am [[6. Januar]] wird Markus R., der [[Amoklauf an der Hochschule Hamm-Lippstadt|Amokläufer]], der an der HSHL mehrere Personen verletzt hatte, davon eine mit Todesfolge, vom Dortmunder Schwurgericht für schuldunfähig befunden. Das Gericht wertet die Taten als Totschlag und gefährliche Körperverletzung, spricht jedoch aufgrund seiner psychischen Verfassung keine Haftstrafe aus. Zum Schutz der Allgemeinheit wird R. aufgrund des Beschlusses des Gerichts auf unbestimmte Zeit weiter in der forensischen Psychiatrie untergebracht.<ref name="WAde-23-01-06">[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/amok-tat-an-der-hshl-urteil-gefallen-92013639.html „Bluttat an der HSHL: Amokläufer kommt in die geschlossene Psychiatrie“] in: wa.de vom 6. Januar 2023</ref>
* Das [[Amtsgericht Hamm]] lässt eine Anklage gegen [[Cevdet Gürle|Dr. Cevdet Gürle]] wegen des Verdachts der Anstiftung zur Wahlfälschung zur Hauptverhandlung zu. Ihm [[Cevdet Gürle#Anklage_wegen_Anstiftung_zur_Wahlfälschung|wird von der Dortmunder Staatsanwaltschaft vorgeworfen]], Anhänger seiner Wählergruppe vor der [[Kommunalwahl 2020]] dazu veranlasst zu haben, Briefwahlunterlagen für junge Wähler anzufordern, um diese mutmaßlich in deren Namen zugunsten seiner Wählergruppe [[Pro Hamm]] abzuschicken („Ballot Harvesting“). Der Prozess sollte am 2. Juni beginnen,<ref>[https://www.wa.de/hamm/anstiftung-zur-wahlfaelschung-pro-hamm-chef-guerle-wird-der-prozess-gemacht-92094391.html Frank Lahme: „»Pro-Hamm«-Chef Cevdet Gürle wird der Prozess gemacht“ in: Wa.de vom 18. Februar 2023]</ref> wurde später aber auf 28. August verschoben. Bei Prozessbeginn am [[28. August]] wird das Verfahren im Einvernehmen zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft eingestellt. Es kommt noch zur Verlesung der Anklageschrift, danach werden die geladenen Zeugen aber wieder abbestellt. Zwar sei es im Fall eines 17-Jährigen, der offenbar den Stimmzettel einer Mitschülerin ausgefüllt hatte, [[2020]] zur Verurteilung gekommen, dies sei aber der einzige Fall gewesen. Zudem sei Gürle auch nicht vorbestraft, sodass drei Jahre nach der Wahl aus Sicht der Anklage kein öffentliches Interesse an einem weiteren Verfahren bestehe. Die Einstellung des Verfahrens stellt im Übrigen kein Schuldeingeständnis dar.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/anstiftung-zur-wahlfaelschung-kurzer-prozess-um-pro-hamm-chef-guerle-92486633.html „Anstiftung zur Wahlfälschung? Kurzer Prozess um „Pro-Hamm“-Chef Gürle“] in: wa.de vom 28. August 2023</ref>
* Mitte März beginnt der Prozess gegen den ehemaligen Angestellten der Pizzeria [[Big Daddy]], der [[2022]] einen Kunden im Streit um ein falsch belegtes Baguette mit einem Messer lebensgefährlich verletzt hatte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/opfer-fast-verblutet-prozess-um-attacke-im-big-daddy-hamm-laeuft-92147905.html Martin von Braunschweig: „Opfer fast verblutet: Prozess um Attacke im Big Daddy läuft“ in: Wa.de vom 15. März 2023]</ref> Im Juni wird der Mann, der sich auf Nothilfe für seine Chefin beruft, wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.<ref name="wade-23-06-07">[https://www.wa.de/hamm/hamm-messerattacke-streit-baguette-big-daddy-koch-haftstrafe-verurteilt-92329337.html „Streit um Baguette: Big-Daddy-Koch zu Haftstrafe verurteilt“] in: wa.de vom 7. Juni 2023</ref>
* Anfang Mai fällt im inzwischen dritten Verfahren um einen im September [[2018]] verübten Mord an einer 35-jährigen Prostituierten das Urteil. Nachdem der Bundesgerichtshof die Verurteilung eines Syrers wegen Totschlags in erster Instanz gekippt hatte und auch das zweitinstanzliche Urteil wegen Mordes an das Dortmunder Landgericht zurückverwiesen hatte, verurteilt man den inzwischen 28-Jährigen zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes aus niederen Beweggründen. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte, der im Verfahren keine Angaben mehr machen wollte, das Opfer getötet habe, da er der Frau die Bezahlung verweigert habe und ihre lautstarken Beschwerden darüber unterbinden wollte. Der Angeklagte beabsichtigt nach Berichten des [[WA]], erneut Revision einzulegen.<ref>Martin von Braunschweig: [https://www.wa.de/hamm/mord-an-prostituierter-in-hamm-das-dritte-urteil-ist-da-92250364.html „Prostituierte in Hamm ermordet: Das dritte Urteil ist da“] in: wa.de vom 2. Mai 2023</ref>
* Im Mai erhebt die Staatsanwaltschaft Dortmund vor dem Jugendschöffengericht in einer Serie von zehn Brandstiftungen in [[Uentrop]], auf deren Höhepunkt [[Haus Hohenover]] am [[31. Juli]] [[2022]] fast gänzlich zerstört wurde, Anklage gegen drei männliche, deutsche Jugendliche (14, 19 und 20 Jahre). Von den zehn Bränden kommen neun zur Anklage, darunter der Brand auf Hohenover.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/brandstifter-von-hamm-uentrop-angeklagt-drei-junge-maenner-im-fokus-der-staatsanwaltschaft-92314222.html „Brandstifter von Uentrop angeklagt - Drei junge Männer im Fokus“] in: wa.de vom 31. Mai 2023</ref> Der Sachschaden wird mit 100.000 € beziffert. Das Hammer [[Amtsgericht Hamm|Amtsgericht]] überstellt die Klage aufgrund ihres Umfangs Mitte Juli an die Staatsanwaltschaft zurück und empfiehlt stattdessen die Anklage vor der Jugendkammer der Dortmunder Landgerichts.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-feuer-brandstiftung-feuerteufel-polizei-gericht-prozess-anklage-nrw-92402844.html „Nach Brandserie in Uentrop: Kein schneller Prozess in Sicht“] in: wa.de vom 15. Juli 2023</ref> Anfang Oktober wurde schließlich entschieden, dass der Prozess vor dem Hammer Jugendschöffengericht stattfinden wird. Das Dortmunder Landgericht lehnt die Übernahme des Verfahrens unter Verweis darauf ab, dass eine höhere „Stigmatisierungsgefahr“ für die Angeschuldigten bestehe.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/prozess-gegen-junge-brandstifter-findet-in-hamm-statt-92558242.html „Prozess gegen junge Brandstifter findet in Hamm statt“] in: wa.de vom 5. Oktober 2023</ref>
*Im Revisionsverfahren um den [[Mord am OLG-Teich]] wird am 26. Juli über den [[Westfälischer Anzeiger|Westfälischen Anzeiger]] öffentlich, dass das Urteil des Landgerichts Dortmund vom 29. Juni 2022 vom 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs bereits am 28. Februar 2023 teilweise aufgehoben wurde und die Strafsache neu verhandelt werden muss. Das Landgericht habe die Motivlage und Schuldfähigkeit von Simon S. nicht rechtsfehlerfrei begründet, auch wenn an seiner Täterschaft keine Zweifel bestünden.<ref>Cedric Sporkert: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hamm-hannah-s-rechtsfehler-bgh-urteil-nach-mord-im-olg-park-ueberwiegend-aufgehoben-zr-92424696.html „Rechtsfehler: Urteil nach Mord im OLG-Park in Hamm überwiegend aufgehoben“] in: wa.de vom 26. Juli 2023</ref>
* Am [[2. November]] beginnt das Verfahren gegen drei Rumänen, die den Geldautomaten im [[Kaufland]] an der [[Römerstraße]] aufgesprengt und dadurch den Eingangsbereich schwer beschädigt hatten. Zur Anklage vor dem Landgericht Düsseldorf kommen auch fünf weitere Taten, die in demselben Modus Operandi begangen wurden.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/immer-wieder-kaufland-auch-in-hamm-automatensprenger-angeklagt-92523050.html „Immer wieder Kaufland - auch in Hamm: Automatensprenger angeklagt“] in: wa.de vom 15. September 2023</ref>
* Ab dem [[20. November]] wird der [[Mord am OLG-Teich]] nach erfolgreicher Revision vor dem BGH erneut am Dortmunder Landgericht verhandelt. Zunächst sind acht Verhandlungstage bis zum [[10. Januar]] [[2024]] angesetzt. Es geht um eine Neubewertung der Schuldfähigkeit und des Mordmotivs.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mordfall-hannah-prozess-neu-aufgerollt-olg-teich-92544921.html „Mord am OLG-Teich: Fall Hannah wird neu aufgerollt“] in: wa.de vom 27. September 2023</ref>
=== Flucht von Eduard M. ===
Am [[11. August]] wird der wegen eines brutalen Überfalls auf ein Hammer Rentnerehepaar angeklagte und mehrfach wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten vorbestrafte Deutsch-Kasache Eduard M. vom Landgericht Dortmund aus der Untersuchungshaft entlassen, da eine Untersuchungshaft von mehr als 14 Monaten „nicht mehr verhältnismäßig“ sei. Begründet wurde dies damit, dass der Prozess schleppend geführt und damit gegen Beschleunigungsgrundsatz verstoßen worden sei.<ref name="wade230908"/>  Kurz darauf wird sich dies als folgenschwerer Irrtum herausstellen.
Am gleichen Tag hatte M. die Tat vom 28. August [[2021]] im Prozess erstmals eingeräumt. Seinerzeit waren vier Maskierte nachts in das Haus des Hammer Ehepaares eingedrungen. Die Täter bedrohten beide Opfer mit scharfen Schusswaffen und zwangen sie, Geld und Schmuck aus ihrem Tresor herauszugeben. Danach fesselten sie ihre Opfer und schlossen sie in einen begehbaren Kleiderschrank ein.<ref>Martin von Braunschweig, Frank Lahme: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/horror-ueberfall-hamm-mutmasslicher-taeter-nach-gestaendnis-aus-uhaft-entlassen-92462926.html „Horror-Überfall: Mutmaßlicher Täter nach Geständnis aus U-Haft entlassen“] in: wa.de vom 16. August 2023</ref> Bei der Tat hinterließ Eduard M. DNA-Spuren an einem Holzsplitter des Möbeltresors.<ref name="wade230908">Frank Lahme: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/horror-ueberfall-hamm-taeter-nun-doch-gesucht-abenteuerliche-details-der-justizposse-92507339.html „Eduard M. wird doch gesucht – Der abenteuerliche Verlauf der Justizposse“] in: wa.de vom 8. September 2023</ref>
Noch vor der Urteilsverkündung tauchte der Angeklagte unter. Nach ihm wurde zunächst nicht gefahndet. Auch ein Widerspruch der Staatsanwaltschaft gegen seine Entlassung hatte zuvor keine aufschiebende Wirkung und befand sich am [[1. September]] noch „in Bearbeitung“ durch das [[Oberlandesgericht]].<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/angeklagter-hamm-horror-ueberfall-gericht-nicht-erschienen-flucht-suche-92495614.html „Angeklagter erscheint nach Horror-Überfall nicht vor Gericht - und wird nicht gesucht“] in: wa.de vom 1. September 2023</ref> Am [[6. September]] wurde M. in seiner Abwesenheit zu einer Haftstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Unmittelbar danach erging nationaler Haftbefehl.<ref name="wade230908"/> Im Oktober wurde internationaler Haftbefehl erlassen. M. gilt als höchst gefährlich. Bei seiner Festnahme im Juni [[2022]] durch das SEK hatte M. eine durchgeladene Maschinenpistole und zwei weitere Pistolen griffbereit.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-raub-verurteilter-schwerverbrecher-eduard-m-wird-nun-weltweit-gesucht-92637728.html „Verurteilter Schwerverbrecher: Eduard M. wird nun weltweit gesucht“] in: wa.de vom 26. Oktober 2023</ref>
Im Verfahren hat die Staatsanwaltschaft im Übrigen Revision eingelegt, da keine Einziehungsentscheidung hinsichtlich der Tatbeute erfolgt sei.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-revision-im-fall-eduard-eingelegt-schwerverbrecher-weiter-untergetaucht-92518766.html „Revision im Fall Eduard M. eingelegt – Schwerverbrecher weiter untergetaucht“] in: wa.de vom 14. September 2023</ref>
M. kann erst am [[13. März]] [[2024]] in Alicante (Spanien) gefasst werden.


== Polizei- und Ordnungswesen ==
== Polizei- und Ordnungswesen ==
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Am [[8. August]] findet im Rathaus ein Gespräch zwischen Oberbürgermeister Marc Herter, Polizeipräsident Thomas Kubera, weiteren Vertretern von Stadt und Polizei und einigen Meilenwirten, darunter Ben Böhm ([[Ulrikeee die Party-Kneipe|Ulrikeee]]), Jakup Jakupi ([[Eis Oase]]), Heinz Lepper ([[Saloon Cheyenne|Cheyenne]]), Stephanie Moritz ([[Havanna]]) und Karsten Plaß ([[Pirates]]), statt. Die Beteiligten verabreden, die Meile durch Marketingmaßnahmen neu zu positionieren und die Sicherheit durch einen regelmäßigen Dialog zwischen den Wirten und der Stadt, eine bessere Vernetzung der Security-Mitarbeiter der Etablissements und mehr Präsenzstreifen und Schwerpunktkontrollen der Polizei zu stärken. Die Polizei soll dem Konzept zufolge in Zukunft schon bei sich andeutenden Konflikten hinzugezogen werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/mehr-sicherheit-auf-der-meile-hamm-so-soll-das-kuenftig-gelingen-92453665.html „Mehr Sicherheit auf der Meile - So soll das künftig gelingen“] in: wa.de vom 10. August 2023</ref>
Am [[8. August]] findet im Rathaus ein Gespräch zwischen Oberbürgermeister Marc Herter, Polizeipräsident Thomas Kubera, weiteren Vertretern von Stadt und Polizei und einigen Meilenwirten, darunter Ben Böhm ([[Ulrikeee die Party-Kneipe|Ulrikeee]]), Jakup Jakupi ([[Eis Oase]]), Heinz Lepper ([[Saloon Cheyenne|Cheyenne]]), Stephanie Moritz ([[Havanna]]) und Karsten Plaß ([[Pirates]]), statt. Die Beteiligten verabreden, die Meile durch Marketingmaßnahmen neu zu positionieren und die Sicherheit durch einen regelmäßigen Dialog zwischen den Wirten und der Stadt, eine bessere Vernetzung der Security-Mitarbeiter der Etablissements und mehr Präsenzstreifen und Schwerpunktkontrollen der Polizei zu stärken. Die Polizei soll dem Konzept zufolge in Zukunft schon bei sich andeutenden Konflikten hinzugezogen werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/mehr-sicherheit-auf-der-meile-hamm-so-soll-das-kuenftig-gelingen-92453665.html „Mehr Sicherheit auf der Meile - So soll das künftig gelingen“] in: wa.de vom 10. August 2023</ref>
== Justiz ==
* Am [[6. Januar]] wird Markus R., der [[Amoklauf an der Hochschule Hamm-Lippstadt|Amokläufer]], der an der HSHL mehrere Personen verletzt hatte, davon eine mit Todesfolge, vom Dortmunder Schwurgericht für schuldunfähig befunden. Das Gericht wertet die Taten als Totschlag und gefährliche Körperverletzung, spricht jedoch aufgrund seiner psychischen Verfassung keine Haftstrafe aus. Zum Schutz der Allgemeinheit wird R. aufgrund des Beschlusses des Gerichts auf unbestimmte Zeit weiter in der forensischen Psychiatrie untergebracht.<ref name="WAde-23-01-06">[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/amok-tat-an-der-hshl-urteil-gefallen-92013639.html „Bluttat an der HSHL: Amokläufer kommt in die geschlossene Psychiatrie“] in: wa.de vom 6. Januar 2023</ref>
* Das [[Amtsgericht Hamm]] lässt eine Anklage gegen [[Cevdet Gürle|Dr. Cevdet Gürle]] wegen des Verdachts der Anstiftung zur Wahlfälschung zur Hauptverhandlung zu. Ihm [[Cevdet Gürle#Anklage_wegen_Anstiftung_zur_Wahlfälschung|wird von der Dortmunder Staatsanwaltschaft vorgeworfen]], Anhänger seiner Wählergruppe vor der [[Kommunalwahl 2020]] dazu veranlasst zu haben, Briefwahlunterlagen für junge Wähler anzufordern, um diese mutmaßlich in deren Namen zugunsten seiner Wählergruppe [[Pro Hamm]] abzuschicken („Ballot Harvesting“). Der Prozess sollte am 2. Juni beginnen,<ref>[https://www.wa.de/hamm/anstiftung-zur-wahlfaelschung-pro-hamm-chef-guerle-wird-der-prozess-gemacht-92094391.html Frank Lahme: „»Pro-Hamm«-Chef Cevdet Gürle wird der Prozess gemacht“ in: Wa.de vom 18. Februar 2023]</ref> wurde später aber auf 28. August verschoben. Bei Prozessbeginn am [[28. August]] wird das Verfahren im Einvernehmen zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft eingestellt. Es kommt noch zur Verlesung der Anklageschrift, danach werden die geladenen Zeugen aber wieder abbestellt. Zwar sei es im Fall eines 17-Jährigen, der offenbar den Stimmzettel einer Mitschülerin ausgefüllt hatte, [[2020]] zur Verurteilung gekommen, dies sei aber der einzige Fall gewesen. Zudem sei Gürle auch nicht vorbestraft, sodass drei Jahre nach der Wahl aus Sicht der Anklage kein öffentliches Interesse an einem weiteren Verfahren bestehe. Die Einstellung des Verfahrens stellt im Übrigen kein Schuldeingeständnis dar.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/anstiftung-zur-wahlfaelschung-kurzer-prozess-um-pro-hamm-chef-guerle-92486633.html „Anstiftung zur Wahlfälschung? Kurzer Prozess um „Pro-Hamm“-Chef Gürle“] in: wa.de vom 28. August 2023</ref>
* Mitte März beginnt der Prozess gegen den ehemaligen Angestellten der Pizzeria [[Big Daddy]], der [[2022]] einen Kunden im Streit um ein falsch belegtes Baguette mit einem Messer lebensgefährlich verletzt hatte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/opfer-fast-verblutet-prozess-um-attacke-im-big-daddy-hamm-laeuft-92147905.html Martin von Braunschweig: „Opfer fast verblutet: Prozess um Attacke im Big Daddy läuft“ in: Wa.de vom 15. März 2023]</ref> Im Juni wird der Mann, der sich auf Nothilfe für seine Chefin beruft, wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.<ref name="wade-23-06-07">[https://www.wa.de/hamm/hamm-messerattacke-streit-baguette-big-daddy-koch-haftstrafe-verurteilt-92329337.html „Streit um Baguette: Big-Daddy-Koch zu Haftstrafe verurteilt“] in: wa.de vom 7. Juni 2023</ref>
* Anfang Mai fällt im inzwischen dritten Verfahren um einen im September [[2018]] verübten Mord an einer 35-jährigen Prostituierten das Urteil. Nachdem der Bundesgerichtshof die Verurteilung eines Syrers wegen Totschlags in erster Instanz gekippt hatte und auch das zweitinstanzliche Urteil wegen Mordes an das Dortmunder Landgericht zurückverwiesen hatte, verurteilt man den inzwischen 28-Jährigen zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes aus niederen Beweggründen. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte, der im Verfahren keine Angaben mehr machen wollte, das Opfer getötet habe, da er der Frau die Bezahlung verweigert habe und ihre lautstarken Beschwerden darüber unterbinden wollte. Der Angeklagte beabsichtigt nach Berichten des [[WA]], erneut Revision einzulegen.<ref>Martin von Braunschweig: [https://www.wa.de/hamm/mord-an-prostituierter-in-hamm-das-dritte-urteil-ist-da-92250364.html „Prostituierte in Hamm ermordet: Das dritte Urteil ist da“] in: wa.de vom 2. Mai 2023</ref>
* Im Mai erhebt die Staatsanwaltschaft Dortmund vor dem Jugendschöffengericht in einer Serie von zehn Brandstiftungen in [[Uentrop]], auf deren Höhepunkt [[Haus Hohenover]] am [[31. Juli]] [[2022]] fast gänzlich zerstört wurde, Anklage gegen drei männliche, deutsche Jugendliche (14, 19 und 20 Jahre). Von den zehn Bränden kommen neun zur Anklage, darunter der Brand auf Hohenover.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/brandstifter-von-hamm-uentrop-angeklagt-drei-junge-maenner-im-fokus-der-staatsanwaltschaft-92314222.html „Brandstifter von Uentrop angeklagt - Drei junge Männer im Fokus“] in: wa.de vom 31. Mai 2023</ref> Der Sachschaden wird mit 100.000 € beziffert. Das Hammer [[Amtsgericht Hamm|Amtsgericht]] überstellt die Klage aufgrund ihres Umfangs Mitte Juli an die Staatsanwaltschaft zurück und empfiehlt stattdessen die Anklage vor der Jugendkammer der Dortmunder Landgerichts.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-feuer-brandstiftung-feuerteufel-polizei-gericht-prozess-anklage-nrw-92402844.html „Nach Brandserie in Uentrop: Kein schneller Prozess in Sicht“] in: wa.de vom 15. Juli 2023</ref> Anfang Oktober wurde schließlich entschieden, dass der Prozess vor dem Hammer Jugendschöffengericht stattfinden wird. Das Dortmunder Landgericht lehnt die Übernahme des Verfahrens unter Verweis darauf ab, dass eine höhere „Stigmatisierungsgefahr“ für die Angeschuldigten bestehe.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/prozess-gegen-junge-brandstifter-findet-in-hamm-statt-92558242.html „Prozess gegen junge Brandstifter findet in Hamm statt“] in: wa.de vom 5. Oktober 2023</ref>
*Im Revisionsverfahren um den [[Mord am OLG-Teich]] wird am 26. Juli über den [[Westfälischer Anzeiger|Westfälischen Anzeiger]] öffentlich, dass das Urteil des Landgerichts Dortmund vom 29. Juni 2022 vom 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs bereits am 28. Februar 2023 teilweise aufgehoben wurde und die Strafsache neu verhandelt werden muss. Das Landgericht habe die Motivlage und Schuldfähigkeit von Simon S. nicht rechtsfehlerfrei begründet, auch wenn an seiner Täterschaft keine Zweifel bestünden.<ref>Cedric Sporkert: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hamm-hannah-s-rechtsfehler-bgh-urteil-nach-mord-im-olg-park-ueberwiegend-aufgehoben-zr-92424696.html „Rechtsfehler: Urteil nach Mord im OLG-Park in Hamm überwiegend aufgehoben“] in: wa.de vom 26. Juli 2023</ref>
* Am [[2. November]] beginnt das Verfahren gegen drei Rumänen, die den Geldautomaten im [[Kaufland]] an der [[Römerstraße]] aufgesprengt und dadurch den Eingangsbereich schwer beschädigt hatten. Zur Anklage vor dem Landgericht Düsseldorf kommen auch fünf weitere Taten, die in demselben Modus Operandi begangen wurden.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/immer-wieder-kaufland-auch-in-hamm-automatensprenger-angeklagt-92523050.html „Immer wieder Kaufland - auch in Hamm: Automatensprenger angeklagt“] in: wa.de vom 15. September 2023</ref>
* Ab dem [[20. November]] wird der [[Mord am OLG-Teich]] nach erfolgreicher Revision vor dem BGH erneut am Dortmunder Landgericht verhandelt. Zunächst sind acht Verhandlungstage bis zum [[10. Januar]] [[2024]] angesetzt. Es geht um eine Neubewertung der Schuldfähigkeit und des Mordmotivs.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mordfall-hannah-prozess-neu-aufgerollt-olg-teich-92544921.html „Mord am OLG-Teich: Fall Hannah wird neu aufgerollt“] in: wa.de vom 27. September 2023</ref>
*[[11. Dezember]]: Vor dem Dortmunder Landgericht beginnt der Prozess gegen ein Trio, das einen 32-jährigen Mann am 10. Juni 2023 auf der [[Südstraße]] (Meile) ins Koma geprügelt haben soll. Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte einen doppelten Schädelbasisbruch, in dessen Folge es zu schweren Hirnblutungen gekommen war. Der Verletzte musste zweimal am offenen Hirn operiert werden.<ref>Martin von Braunschweig: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/prozess-um-pruegelattacke-auf-der-meile-was-war-der-ausloeser-92723162.html „Prozess um Prügelattacke auf der Meile: Was war der Auslöser?“] in: wa.de vom 11. Dezember 2023</ref>
*[[21. Dezember]] Ein 28-Jähriger Dortmunder muss sich ab heute vor dem dortigen Landgericht wegen [[2023#Serie von Gewaltdelikten auf der Südstraße|versuchten Totschlags auf der Meile]] verantworten. Er wird beschuldigt, im Juni einen Bochumer mit einem Bierkrug attackiert und schwer verletzt zu haben.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hirnblutung-bei-opfer-meilen-schlaeger-wegen-versuchten-totschlags-vor-gericht-92736073.html „Hirnblutung bei Opfer: Meilen-Schläger wegen versuchten Totschlags vor Gericht“] in: wa.de vom 19. Dezember 2023</ref>
=== Flucht von Eduard M. ===
Am [[11. August]] wird der wegen eines brutalen Überfalls auf ein Hammer Rentnerehepaar angeklagte und mehrfach wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten vorbestrafte Deutsch-Kasache Eduard M. vom Landgericht Dortmund aus der Untersuchungshaft entlassen, da eine Untersuchungshaft von mehr als 14 Monaten „nicht mehr verhältnismäßig“ sei. Begründet wurde dies damit, dass der Prozess schleppend geführt und damit gegen Beschleunigungsgrundsatz verstoßen worden sei.<ref name="wade230908"/>  Kurz darauf wird sich dies als folgenschwerer Irrtum herausstellen.
Am gleichen Tag hatte M. die Tat vom 28. August [[2021]] im Prozess erstmals eingeräumt. Seinerzeit waren vier Maskierte nachts in das Haus des Hammer Ehepaares eingedrungen. Die Täter bedrohten beide Opfer mit scharfen Schusswaffen und zwangen sie, Geld und Schmuck aus ihrem Tresor herauszugeben. Danach fesselten sie ihre Opfer und schlossen sie in einen begehbaren Kleiderschrank ein.<ref>Martin von Braunschweig, Frank Lahme: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/horror-ueberfall-hamm-mutmasslicher-taeter-nach-gestaendnis-aus-uhaft-entlassen-92462926.html „Horror-Überfall: Mutmaßlicher Täter nach Geständnis aus U-Haft entlassen“] in: wa.de vom 16. August 2023</ref> Bei der Tat hinterließ Eduard M. DNA-Spuren an einem Holzsplitter des Möbeltresors.<ref name="wade230908">Frank Lahme: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/horror-ueberfall-hamm-taeter-nun-doch-gesucht-abenteuerliche-details-der-justizposse-92507339.html „Eduard M. wird doch gesucht – Der abenteuerliche Verlauf der Justizposse“] in: wa.de vom 8. September 2023</ref>
Noch vor der Urteilsverkündung tauchte der Angeklagte unter. Nach ihm wurde zunächst nicht gefahndet. Auch ein Widerspruch der Staatsanwaltschaft gegen seine Entlassung hatte zuvor keine aufschiebende Wirkung und befand sich am [[1. September]] noch „in Bearbeitung“ durch das [[Oberlandesgericht]].<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/angeklagter-hamm-horror-ueberfall-gericht-nicht-erschienen-flucht-suche-92495614.html „Angeklagter erscheint nach Horror-Überfall nicht vor Gericht - und wird nicht gesucht“] in: wa.de vom 1. September 2023</ref> Am [[6. September]] wurde M. in seiner Abwesenheit zu einer Haftstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Unmittelbar danach erging nationaler Haftbefehl.<ref name="wade230908"/> Im Oktober wurde internationaler Haftbefehl erlassen. M. gilt als höchst gefährlich. Bei seiner Festnahme im Juni [[2022]] durch das SEK hatte M. eine durchgeladene Maschinenpistole und zwei weitere Pistolen griffbereit.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-raub-verurteilter-schwerverbrecher-eduard-m-wird-nun-weltweit-gesucht-92637728.html „Verurteilter Schwerverbrecher: Eduard M. wird nun weltweit gesucht“] in: wa.de vom 26. Oktober 2023</ref>
Im Verfahren hat die Staatsanwaltschaft im Übrigen Revision eingelegt, da keine Einziehungsentscheidung hinsichtlich der Tatbeute erfolgt sei.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/hamm-revision-im-fall-eduard-eingelegt-schwerverbrecher-weiter-untergetaucht-92518766.html „Revision im Fall Eduard M. eingelegt – Schwerverbrecher weiter untergetaucht“] in: wa.de vom 14. September 2023</ref>
M. kann erst am [[13. März]] [[2024]] in Alicante (Spanien) gefasst werden.


== Verkehr ==
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