Widumstraße 10

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Widumstraße 10
Widumstraße_10_2007.jpg

Mehrfamilienwohnhaus (Baudenkmal) Widumstraße 10 (2007)

Bezirk Hamm-Mitte
Stadtteil Mitte
Adresse Widumstraße 10
PLZ 59065
Typ Fachwerk-Wohnhaus
Gebäudetyp Mehrfamilienhaus
Existiert seit ab 16. Jahrhundert
Denkmalliste Stadt Hamm No. 80 sei dem 22. Mai 1989
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Stand der Daten 15.08.2023

Das zweigeschossige Fachwerkhaus Widumstraße 10 stammt in seinen Ursprüngen aus dem frühen 16. Jahrhundert. Es wurde als Beihaus der großen bürgerlichen Hausstätte Widumstraße 12 errichtet. Somit gehört es zu den ältesten Häusern und zugleich mit einigen anderen Gebäuden zu den letzten Resten der alten Bebauung des Kerns der Stadt Hamm. Seit Mai 1989 steht es unter Denkmalschutz.

Baubeschreibung

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein kleines Fachwerkgiebelhaus von drei Achsen Breite. Das Obergeschoss und das Giebeldreieck sind vorkragend. Die vordere Fassade des Hauses ist in der Zeit um 1900 umgestaltet und dabei verputzt worden. Auf der Rückseite und der östlichen Hausseite ist die Fachwerk-Konstruktion sichtbar.

Das hier beschriebene Haus wurde auf der Hausstätte der Widumstraße 12 errichtet, die sich bis zur Königstraße erstreckte. Im Mittelalter wurden die relativ breiten Parzellen nur seitlich bebaut, so dass noch Platz für eine am Haus vorbeiführende Durchfahrt zum rückwärtigen Hof blieb. Diese Zufahrt wurde später zumeist mit so genannten Durchfahrts- oder Nebenhäusern bebaut, so dass die Hauptstraßen der Altstädte vom Wechsel großer und kleiner Häuser bzw. noch bestehender Lücken geprägt waren. Das Urkataster von Hamm lässt diese Struktur erkennen.

Geschichte

Die Hausstätte Widumstraße 10 (alt: Nro 361) gehörte zum Südhoven und war von keinem der Stadtbrände des 18. Jahrhunderts betroffen. Von einer Hausstätte kann im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden, da das Areal ursprünglich zur großen bürgerlichen Hausstätte Widumstraße 12 gehörte, die sich bis zur Königstraße erstreckte. Über die Hausbesitzer vor 1734 ist bislang nichts bekannt, 1734 finden wir aber die Erben Bungard als Besitzer vor. 1751 befindet sich das Haus im Besitz der Eheleute Matthias Leitner und Anna Margaretha geb. Eckey, die auch noch 1766 im Hause ansässig sind. Matthias Leitner (Legleitner) war Stadtmauermeister und stammte aus Tirol und heiratete 1739 zu St. Agnes Anna Margarethe Eycke (= Eckey) vidua Heymanns. 1789 ist die Witwe seines Sohnes Philipp Leitner geb. Maria Catharina Stenfort mit ihren vier Kindern – darunter Tochter Maria Margaretha – als Besitzerin des Hauses belegt. Die Tochter Maria Margaretha, die mittlerweile den Schneider und Bürger Hermann Schmidt geheiratet hatte, ist wiederum anlässlich der Geburt eines Kinders 1801 im Taufregister von St. Agnes unter der Nro 361 nachgewiesen. Kaufmann Hermann Schmidt begegnet uns noch 1831 als Besitzer. 1837 schalten die Witwe Färber Schmidt und Gebrüder Ludwig und Philipp Schmidt ein Verkaufsinserat im Wochenblatt. Schneider Peter Koföter (Kohföter) ist 1866 im Besitz des Hauses, während für 1878 und 1886 Schneider Heinrich Kohföter (* 1836 in Hamm) im Hause belegt ist.

Baudenkmaleintrag

Bei dem Gebäude Widumstraße 10 und dem benachbarten Haus Widumstraße 12 handelt es sich um eine Gruppe höchster Aussagekraft innerhalb der Denkmalsubstanz der Stadt Hamm. Für diese letzten Beispiele der historischen Bebauung des Stadtkerns gilt in einem besonderen Maße die Forderung, diese Zeugen der Vergangenheit zu schützen und zu erhalten. Für die Erhaltung des Gebäudes liegen somit wissenschaftliche, volkskundliche und städtebauliche Gründe vor.[1]

Literatur

  • N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 80, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 40' 52.32" N, 7° 49' 15.32" O

Einzelnachweise

  1. vgl. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 80