Urkunde 1620 Mai 18

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Unter dem Datum des 18. Mai 1620 beschweren sich die fünf Hauptstädte der Grafschaft Mark beim brandenburgischen Kurfürsten Georg Wilhelm über die ihnen zugewiesene Aufgabe als Sammelplatz für neu einzuwerbende Soldaten für die Armeen der Union der evangelischen Fürsten.

Regest und Quellenauszüge

Den märkischen Städten ist unter dem Datum des 16. Juni 1620 vom märkischen Kommissar Wilhelm von Hatzfeld zu Odenthal mitgeteilt worden, dass Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg Kriegsvolk für die unierten evangelischen Fürsten einwerben will. Sie gestehen zu, dass die [1]

zusammenbringung des geworbenen kriegsvolcks höchstnöttig

jedoch hätten sie sich gewünscht, ihr Landesherr hätte[2]

die häuffig und noch newlichst von dieser graffschafft Marckh underthanen, sönderlich am Helweg außgestandener trangsalen und uberzuge fürstvätterlich behertzigtt und in so schädlichem sammell-, lauff- und musterplatz deroselben eingesessene nicht weiter beschwehret, vielweniger an Märkische stätte solch unversehen genädigstes zumuthen und starcke befehle außgelassen noch authorisirt.

In diesem Zusammenhang erwähnen die Städte, dass sie weitgehend ohne Vermögen dastehen, weil der Handel zum erliegen gekommen ist. Zudem würden sie in ihren städtischen Privilegien beschnitten, was besonders das Handwerk betreffen würde, das nunmehr auch auf dem Land und in den Dörfern betrieben wird. Daher schlagen die Städte vor, die Sammlung des neuen Kriegsvolks auf das flache Land zu verlegen.

Siegel

Die Urkunde ist von den Städten Hamm, Unna und Kamen gesiegelt.

Literatur

  • Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv (Hrsg.): Der dreissigjährige Krieg und der Alltag in Westfalen. Quellen aus dem Staatsarchiv. Münster 1998.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach: Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv (Hrsg.): Der dreissigjährige Krieg und der Alltag in Westfalen. Quellen aus dem Staatsarchiv. Münster 1998. S. 67
  2. zitiert nach: Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv (Hrsg.): Der dreissigjährige Krieg und der Alltag in Westfalen. Quellen aus dem Staatsarchiv. Münster 1998. S. 67