Urkunde 1545 Juni 15

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Wappen der Familie Walrave

Jobst Walrave, Hauptmann von Mitau, schlichtet am 15. Juni 1545 die Streitigkeiten zwischen den Brüdern Otto und Wilhelm von Medem betreffend die Litauische Straße, die Brücke über die Wilze, Holzungsrechte, Honigbäume und Fischerei.

Wortlaut

Die Urkunde wird nach der Datenbank kurländischer Urkunden des Herder-Instituts zitiert:

Wessentlyck kundth unndhe apennbaer sy idermennygenn, wath standes ader werdenn dhe synn aver synn werdenn, denn dusse apene vorsegeldhe breff vorkumpth segnn, horenn ader leßenn, dath ick her Joesth Walrauenn, Dutßches ordenns hovethmann thor Mythouw, inn anmerkunge der twysth unndhe unenycheyth erer vorygenn vordracht, bedacht unde betracht, dath tusschenn allenn crystlyckenn gelovygenn menschenn, sunderlyckenn broderenn, nychtes heylsamers vor lyeff unde vor sele gude ordenunge unde pollycyenn nychte mach gehandelth undhe gewandelth als dorch gude brodrlycke frede unde enycheyth, hebbe ick vorbenompter hovethmann de beydenn gebroder Otthenn unndhe Wylhelm vann Medeheem erer twysthsa\^{e}ken halven geradenn unndhe begerth, ider sydes dorch twe ader dre gudhe frundhe frundtlyck bytholeggenn unde tho vordragenn, deme alßo de gebrodere up mynenn raeth undhe beger denn dach up Viti bestympth unndhe de maelstede myth deme erbarenn unndhe ernndtvesthenn Wylhelm vann Medeheem im have geholdenn, dewyle aver im anfange de sa\^{e}ke vasth swar my nicht allene wyllenn undrstaenn, hebbe ick Joesth Walraue myth beyder partenn wyllenn thwe personenn tho my getagenn, als nemelyck vann Othenn sydenn dhe erbarnn unndhe ernndtvesthenn Johann vann der Paell unndhe Crystoffer vann Medeheem, unde vor Wylhelmes parthenn Hermenn Hoyckynngk undhe Wulff Syngehoeff, undhe alßo de sa\^{e}ke inn denn namen Gades angehaven myth beyder parthe bewylgunge frundtlyck verenygeth, voreffeneth unndhe vordragenn unnde sze oeck beyder parthe darup gelaveth vor syck unde erhe ervenn, oeck alle ere nakomelynge, nu unnde tho ewygenn tydenn stedes undhe vasth tho holden enen iderenn artyckell, in ßunderheyth wo hyr na folgett: vor erstenn anfencklyck de Lettowessche strathe fryg tho blyvenn [........]derth erenn wech fryg tho [..]unen na deme oldenn vann iderenn partenn. De brugge aver de Vyltessche becke up der oldenn strathe sall unde wyll Wylhelm vann Medeheem staende holden\ darmyth sall Otthe unde syne erven ungeholden syn unde nichtes des gebuwetes halven der bruggen tho doende hebbenn\ allene Wylhelm unde syne erven sollen sze inn gebuwethe holdenn. Myth der holtunge aver sall men es darmede also holden, dath Wylhelm van Medeheem inn Otthen unde Crystoffers parthe fryg berneholth, buwholth, tuenholth undhe eeckholth tho des haves besthenn uth wyltenysse unde paltenn unde nycht inn byrsen unde buwacker gebrueken noch geneten [sall]. Der honnychbo\^{e}me aver halven hebben de beyden gebroder Otthe undhe Crystoffer, ßo vele dersulvygen vor oldes beyden parten geweßen, erhen broder Wylhelm affgetreden undhe avergegeven, desulvygen na allhe synem gefalle tho gebruekenn, szolange desulvygen bo\^{e}me duren unde warenn konnen. Des hefft syck Wylhelm van Medeheem oeck verwyllygth, noch up Otthen unde Crystoffers parthe setten, holen ader ho\^{e}len lathen. Des hebbenn de beydenn bro\^{e}der wedderumbhe belaveth, Wylhelm desulvygen bo\^{e}me umbohynderth, umboschedegeth staende lathen unde na synem egenen gefallen tho gebruecken. Wath de buren aver van allen parthen up der broder lannde vele immenbo\^{e}me ader stocke hebbenn, sollen sze tho eren besthenn gebrueken unde van nummandes bohynderth offte geholden werdenn, er honnych tho verkopen, weme ße wyllen, dhewyle desulvygen bo\^{e}me duren, aver nu noch datho nichtes nyges up des anderen herschaffth lanth mer lathen ho\^{e}len, seten ader settenn lathenn. Der grense halven hebben ße syck van allen parten gelaveth, in bestendiger grense unde schedunge tho bryngen, wo idt vervateth ist. Der visscherye halven hefft Otthe van Medeheem synen broder Clanns nagegeven, uth deme dyeke tho blyven. Szo vele aver deme gelde belangende, als nomelyck 200 marck ludes eyner upgerychteden verdracht, heffth Wylhelm synen broder Otthen uth sunderlycker frundthschop oeck nagegeven. Dusse vorgeschreven artyckell alle, enen idren in ßunderheyth, hebben de vorbenompten bro\^{e}der vor my Joesth Walrauen, Dutsches ordenns hovethman thor Mythouw, unde sampth den vorbenompten frunden thogetagen vor syck unde vor ere erven unde nakomelynge by guden adelychen gemo\^{e}the, truwen unde geloven nu unde tho ewygen tyden unwedderro\^{e}plyck tho holden gelaveth unde my vorbenompten hovethmanne sampth den thogetagenen frunden umbhe merer bevestunge der wa\^{e}rheyth myth unseren angebarnen spytzeren dusse verdracht tho versegelen gebeden, welcker wy alle der byllicheit nycht hebbenn wetten tho weygerenn. Solcke verdracht isth gegevenn undhe geschreven inn des erbarnn unde erndtvestenn Wylhelm van Medeheem synem have na der geborth unses hernn Jesu Crysty dus[enth]vyffhunderthundevyffundevertych am dage Viti unde Modesty etc.

Standort

Die Urkunde ist in zwei Ausfertigungen überliefert:

  • Riga, Historisches Staatsarchiv [1]
  • Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin [2]

Bemerkungen

Jost Walrave stammt von Haus Gröneberg. Er ist ein Bruder des Besitzers Franz Walrave.

Anmerkungen

  1. Best. 5561, Fb. 4, Akte 341
  2. VIII. HA B 24: Sammlung Stavenhagen Urk. Nr. 375

Siehe auch