Urkunde 1298 Januar 25

Am 25. Januar 1298 verfassen die Burgmänner der Burg Mark einen Brief über den von ihrem Mitburgmann Rotger von Galen und dessen Lehensmann dem Gotteshaus Marienfeld verkauften Hof Horselen bei Ahlen. Der Brief wird auf der Burg Mark geschrieben und gesiegelt.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (S. 216-218) zitiert: [1]
Universis presens scriptum visuris & audituris, Nos Gerwinus de Rinkenrode, Pulcianus, Johannes de Hovele, Eingelbertus de Herborne, Volenspit, Richardus de Hesne, Theodericus Harme, Conradus dictus Snap & Lubertus de Vorshem, milites ac castellani de marka & ceteri concanstellani ibidem, tenore presentium notum facimus, quod Conradus dictus Cluppel opidanus in Alen vendidit curtem suam Horsele, sitam prope Alen, cum omnibus suis attinentiis, agris, silvis, pratis, pascuis, quam de manu Rotgheri de Galen militis ac concastellani nostri in feodo tenebat, viris religiosis [...] Abbati & [...] Conventui de campo sancte Marie ordinis cysterciensis monasteriensis dyocesis pro centum XIII. marcis monete monsteriensis sibi numeratis ex toto, traditis & solutos, consentientibus expresse Elizabet matre, Jutta & Herade sororibus suis, ac resignantibus voce & manu una cum Conrado coram judice & scabinis inAlen omne jus, quod in dicta curte habueremt, in presentia Rotgheri de Galen milites ac concastellani nostri sepedicti Domini feodi, predictam venditionem ac resignationem ratam habentis & approbantis. Sed quia minus cautum erat sepedictis religiosis possidere bona feodalia sine jure proprietatis, emerunt ab ipso Rotghero de Galen proprietatem curtis Horsele pro XVI. marcis monstaeriensis monete sibi integre traditis & solitus cum consensu Elizabet uxoris sue, Gozwini, Wesceli, Gerhardi, Rotgheri filiorum, Agnetis & Heylewigis filiarum suarum, cum alios liberos non haberet, ac Wesceli fratris sui, qui omnes una cum ipso Rotghero voce & manu resignaverunt omni juri, quod ipsi in curte predicta competere videbatur. In cujus rei testimonium presens scriptum ad petitionem partium Nos, qui sigillis utimur, sigillis nostris dedimus communitum; nos autem ceteri concastellani, qui sigilla propria non habemus, contenti sumus sigillis concastellanorum nostrorum in hac pßarte. Datum & actum in castro Marke, anno Domini M°. CC°. nonagesimo VIII°, in conversione beati Pauli.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:
Wir, die Ritter und Burgmannen von der Mark und die übrigen Mitburgmannen ebendort, Gerwinus von Rinkerode (Rinkenrode), Pulcianus, Johannes von Hövel (Hovele), Engelbertus von Herbern (Herborne), Volenspit, Richardus von Heessen (Hesne), Theodericus Harme, Conradus, genannt Snap, und Lubertus von Vorshem, machen durch den Inhalt dieses Schreibens kund, dass Conradus, genannt Cluppel, Bürger in Ahlen (Alen), seinen Hof Horsel (Horsele), nahe Ahlen gelegen, mit all seinem Zubehör, Feldern, Wäldern, Wiesen und Weiden, den er als Lehen von dem Ritter und unserem Mitburgmann Rotgerus von Galen hielt, an die frommen Männer, den Abt und den Konvent von Marienfeld (campo sancte Marie) des Zisterzienserordens in der Diözese Münster (monasteriensis), für hundertdreizehn Münsteraner Mark Währung verkauft hat. Das Geld wurde ihm vollständig ausgehändigt und bezahlt.
Seine Mutter Elisabeth, seine Schwestern Jutta und Herade haben ausdrücklich zugestimmt und zusammen mit Conradus vor dem Richter und den Schöffen in Ahlen jedes Recht, das sie an dem besagten Hof hatten, mündlich und schriftlich abgetreten. Der oft genannte Rotgerus von Galen, Ritter und unser Mitburgmann und Lehnsherr, war anwesend und hat diesen Verkauf und diese Abtretung bestätigt und genehmigt.
Weil es aber für die oft genannten Geistlichen weniger sicher war, die Lehensgüter ohne das Eigentumsrecht zu besitzen, haben sie von Rotgerus von Galen das Eigentum an dem Hof Horsel für 16 Münsteraner Mark Währung erworben, die ihm vollständig übergeben und bezahlt wurden. Dies geschah mit der Zustimmung seiner Ehefrau Elisabeth, seiner Söhne Goswinus, Wesselus, Gerhardus und Rotgerus, sowie seiner Töchter Agnes und Heylewig, da er keine anderen Kinder hatte, und seines Bruders Wesselus. Alle diese Personen haben zusammen mit Rotgerus jedes Recht, das ihnen an dem vorgenannten Hof zuzustehen schien, mündlich und schriftlich abgetreten.
Zum Zeugnis dieser Sache haben wir, die wir Siegel führen, auf Bitten der Parteien dieses Schreiben mit unseren Siegeln bekräftigt. Wir, die übrigen Mitburgmannen, die keine eigenen Siegel haben, sind mit den Siegeln unserer Mitburgmannen in dieser Sache zufrieden.
Gegeben und geschehen in der Burg Mark (Marke) im Jahre des Herrn 1298, am Fest der Bekehrung des heiligen Paulus (25. Januar).
Bemerkungen
Die Datierung der Urkunde richtet sich nach dem Fest der Bekehrung des Apostels Paulus am 25. Januar.
Literatur
- Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Anmerkungen
- ↑ Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.