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Urkunde 1278 Februar 18

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Am 18. Februar 1278 verkauft Graf Ludwig von Arnsberg die Vogtei über Soest an die dortige Stadt. Zu den Zeugen und Mitsieglern der Urkunde gehört auch Graf Eberhard von der Mark.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Seibertz (S. 465-467) zitiert: [1]

In nomine domini amen Ludewicus Comes Arnsbergensis Junior Omnibus presentes litteras percepturis imperpetuum. tenore presencium protestamur et notum facimus vniuersis tam posteris quam modernis, quod nos cum consensu et bona voluntate domini ac patris nostri vxoris quoque nostre domine petronille puerorum et heredum nostrorum, nec non et fratris nostri Johannis qui huic contractui presens aderat Insuper de consilio fidelium ac ministerialium nostrorum Aduocaliam nostram in Susato cum Banno et Jurisdictione et cum annua pensione duodecim marcarum ad ipsam Aduocatiam pertinencium que ex tribus Curtibus domini nostri Archiepiscopi Coloniensis. videlicet Oystinhusen, Hatdorpe et Borgelen statutis ad hoc temporibus singulis annis erogantur, et cum vniuersis attinencijs predicto Susatiensi Opido et Oppidanis ibidem rite et rationabiliter vendidimus et concessimus in feudo absoluto, justo absoluti feudi tytulo perpetuo possidendam, duodecim Opidanis ibidem scilicet Alberto de Palsode Juniori, Henrico dicto guldene Meinrico de Thedinchusen Wernero Rufo Johanni fratri suo Andree de Keflike hermanno de Bodicken, Syfrido Cabolt, Gotmaro de Medebeke, Thitmaro de Doeme, henrico de lunen et helmico Scotthen nomine predicti oppidi et Opidanorum ibidem dictam Aduocaciam cum attinencijs de manu nostra suscipientibus in feudo absoluto Quorum quandocunque aliquem decedere contigerit vel mori, pro tempore nos et heredes ac successores nostri infra spatium Mensis vnius postquam id a nobis requisitum fuerit sine qualibet contradictione, ac sine omni predictorum Oppidanorum pecunie datione Aduocatiam ipsam in manus aliorum Opidanorum ibidem, quos consilium eiusdem Opidi nobis ad hoc pro tempore duxerit presentandos simili modo concedemus in feudo absoluto, qui eam nomine predictorum Opidi scilicet et Opidanorum de manu nostra siue heredum vel successorum nostrorum suscipient sicut superius est expressum Ita sane quod numerus Opidanorum Susaciensium a nobis infeudatorum de predicta A duocatia semper in duodecim stet personis Ceterum quando cunque a Consulibus Susaciensibus requisiti fuerimus nos aut beredes siue successores nostri, nostrum jus infeudacionis quo infeudamus de predicta Aduocatia seu dominium ipsius feudi sine contradictione et difficultate qualibet resignabimus in manum in quam ipsi iusserint resignari nec huiusmodi resignacionem faciemus alicui homini sine ipsorum consensu et plenaria voluntate Preterea judicia nostra que vrygedinck appellantur quibus presidere solemus extra muros Susaciensis Opidi non presidebimus nec quisquam presidebit auctoritate nostra in locis sepedicto Opido Susaciensi propioribus seu in quibusquam alijs locis preterquam in hijs in quibus hoc fieri antiquitus est consuetum, nec aliqui de prefatis Opidanis Susaciensibus citandi vel trahendi sunt in causam in eisdem Iudicijs seu in aliquo ipsorum extra muros Susacienses coram nobis siue coram nostro vrigrauio, nec in eisdem Iudicijs aliqualiter sunt gravandi Ad obseruacionem igitur omnium premissorum pater ac dominus noster dominus Godefridus comes maior Arnsbergensis Johannes frater noster et nos vna cum ipsis nos firmiter obligantes data fide pro nobis pro heredibus nostris ac successoribus pariter promittimus Opidanis Susaciensibus sepedictis quod omnia et singula premissa per singulos articulos eis inuiolabiliter obseruabimus nec contra aliquem prenominatorum articulorum aliquatinus veniemus. Vt igitur hec omnia rata et in conuulsa permaneant et ne quis postmodum tentetur infringere presentem paginam super eo conscriptam Opidanis Susaciensibus memoratis contulimus domini Godefridi patris ac domini nostri Comitis Arnsbergensis maioris, nostri quoque, et vxoris nostre supradicte Sigillorum munimine roboratam, Preterea Sigilla nobilium virorum cognatorum nostrorum videlicet domini Euerhardi Comitis de Marka, et nobilis viri domini Johannis de Bylstein apponi presentibus impetrauimus ad maiorem euidentiam premissorum Testes huiusmodi rei sunt Conradus de hustene Anthonius Wrede Lambertus de Morsche, florinus de Sassendorp Milites. Item Wilhelmus de Ardeye, vir nobilis, henricus notarius noster hermannus de Moldesbergh dapifer noster, Rutgherus de Hustene, Gerwinus de Remlinchusen, Sifridus de Anetuelde, Euerhardus de Zetuelde, Wilhelmus Camerarius et alii quamplures nostri ministeriales et fideles. Item Hermannus de Benekinchusen tune temporis judex Susaciensis Godeschalcus de Westhusen et Arnoldus de lunen tune magistri consulum et totum Consilium Opidi prenotati et alij quamplures vniuersitatis similiter Opidi sepedicti Datum et Actum in domo Consulum in Susato. XII. kal. Marcii Anno domini MCCLXXVIII.

Übersetzung

Im Namen des Herrn, amen. Ludewicus, der junge Graf von Arnsberg, an alle, die dieses Schreiben für immer vernehmen werden.

Durch den Inhalt dieses Schreibens bezeugen wir öffentlich und machen allen, sowohl Nachgeborenen als auch Zeitgenossen, kund, dass wir mit der Zustimmung und dem guten Willen unseres Herrn und Vaters, unserer Ehefrau, der Herrin Petronilla, unserer Kinder und Erben, sowie unseres Bruders Johannes, der bei diesem Vertrag anwesend war, und überdies mit dem Rat unserer Getreuen und Ministerialen unsere Vogtei in Soest (Susato) mit dem Bann und der Gerichtsbarkeit und mit der jährlichen Pacht von zwölf Mark, die zu dieser Vogtei gehören – welche von den drei Höfen unseres Herrn, des Kölner (Coloniensis) Erzbischofs, nämlich Oystinhusen, Hatdorpe und Borgeln (Borgelen), zu den dafür festgesetzten Zeiten jährlich gezahlt werden – mit all ihrem Zubehör der vorgenannten Stadt Soest und den dortigen Bürgern rechtmäßig und ordnungsgemäß als freies Lehen verkauft und zugestanden haben, um es auf ewig als freies Lehen zu besitzen.

Zwölf dortige Bürger, nämlich:

Albertus von Palsode, der Jüngere

Henricus, genannt Gulden

Meinricus von Thedinghausen

Wernerus Rufus

Johannes, sein Bruder

Andreas von Kefflik

Hermannus von Bodicken

Syfridus Cabolt

Gotmarus von Medebeke

Thitmarus von Döme

Henricus von Lünen (lunen)

Helmico Scotthen

haben im Namen der vorgenannten Stadt und der dortigen Bürger die besagte Vogtei mit ihren Zugehörigkeiten aus unserer Hand als freies Lehen empfangen. Wann immer einer von ihnen stirbt, werden wir, unsere Erben und Nachfolger, innerhalb eines Monats, nachdem wir darum gebeten wurden, die Vogtei ohne jeglichen Widerspruch und ohne irgendeine Geldzahlung der vorgenannten Bürger den Händen anderer dortiger Bürger, die der Rat derselben Stadt uns zu diesem Zweck präsentiert, auf ähnliche Weise als freies Lehen übertragen. Diese werden sie im Namen der vorgenannten Stadt und ihrer Bürger aus unserer Hand oder der unserer Erben oder Nachfolger entgegennehmen, wie oben dargelegt. Dies geschieht in der Weise, dass die Zahl der von uns mit der vorgenannten Vogtei belehnten Soester Bürger immer bei zwölf Personen bleibt.

Sollten wir, unsere Erben oder Nachfolger, von den Soester Konsuln darum gebeten werden, werden wir unser Recht der Belehnung, mit dem wir von der vorgenannten Vogtei belehnen, oder das Eigentum an diesem Lehen ohne jeglichen Widerspruch oder Schwierigkeit in die Hand dessen abtreten, dem sie die Abtretung befehlen. Wir werden eine solche Abtretung keinem anderen Menschen ohne ihre Zustimmung und vollen Willen vornehmen.

Des Weiteren werden wir unsere Gerichte, die Freidinge (vrygedinck) genannt werden und denen wir vorzustehen pflegen, außerhalb der Mauern der Stadt Soest nicht abhalten. Auch wird niemand in unserem Namen Gericht abhalten, weder an Orten, die der oft genannten Stadt Soest näher liegen, noch an anderen Orten, außer denjenigen, an denen dies von alters her üblich ist. Auch wird keiner der vorgenannten Soester Bürger in denselben Gerichten oder irgendeinem von ihnen außerhalb der Soester Mauern vor uns oder unserem Freigrafen vorgeladen oder vor Gericht gezogen, noch in diesen Gerichten in irgendeiner Weise beschwert werden.

Zur Einhaltung all dessen verpflichten sich unser Vater und Herr, Herr Godefridus, der ältere Graf von Arnsberg, unser Bruder Johannes und wir selbst zusammen mit ihnen. Wir versprechen auf unser Wort für uns, unsere Erben und Nachfolger, dass wir alle und jeden der vorgenannten Artikel den oft genannten Soester Bürgern unverbrüchlich einhalten und gegen keinen der vorgenannten Artikel in irgendeiner Weise verstoßen werden.

Damit dies alles gültig und unumstößlich bleibt und niemand versucht, dieses zu brechen, haben wir den erwähnten Soester Bürgern dieses Schreiben übergeben, bekräftigt durch die Siegel des Herrn Godefridus, unseres Vaters und Herrn, des älteren Grafen von Arnsberg, sowie unser eigenes und das unserer vorgenannten Ehefrau. Des Weiteren haben wir erwirkt, dass die Siegel unserer edlen Verwandten, nämlich des Herrn Grafen Everhardus von der Mark und des Edlen Herrn Johannes von Bilstein (Bylstein), an diesem Schreiben angebracht wurden, zur größeren Evidenz des Vorgenannten.

Zeugen dieser Sache sind:

Conradus von Husten (hustene)

Antonius Wrede

Lambertus von Morsche

Florinus von Sassendorf (Sassendorp) (Ritter)

Ferner:

Wilhelmus von Ardey (Ardeye), Edler

Henricus, unser Notar

Hermannus von Moldesbergh , unser Truchsess

Rutgherus von Hüsten (Hustene)

Gerwinus von Remlinghausen (Remlinchusen)

Sifridus von Anetuelde

Everhardus von Zetuelde

Wilhelmus Camerarius

und sehr viele andere unserer Ministerialen und Getreuen.

Ferner:

Hermannus von Benekinchusen, zu jener Zeit Soester Richter

Godeschalcus von Westhusen und Arnoldus von Lünen (lunen), zu jener Zeit Bürgermeister

und der gesamte Rat der vorgenannten Stadt und sehr viele andere Bürger der oft genannten Stadt.

Gegeben und geschehen im Rathaus in Soest (Susato), am 12. Kalenden des März (18. Februar), im Jahre des Herrn 1278.

Literatur

  • Joh. Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Erster Band. 799-1300. Arnsberg 1839

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Joh. Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Erster Band. 799-1300. Arnsberg 1839
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