Urkunde 1226

Graf Adolf von der Mark gibt im Jahr 1226 dem Gotteshaus Kappenberg den Hof zu Bikenhausen, ein Erbe in Wetmar, die seine Lehnleute demselben verkauft haben und ihm aufgetragen hatten.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger zitiert: [1]
In nomine sancte & individue Trinitatis. Adolphus Dei gratia Comes de Marca. Quoniam tempora periculosa sunt & intentio humani cordis semper prona est ad malum, ea, que per nos laudabiliter & honeste gesta sunt, omni, qua possumus, cautione adhibita ita volumus roborare, ne unquam ulli in futurum calumpniandi vel malignandi detur oceasio. Notum igitur esse volumus tam presentibus quam futuris Christi fidelibus, quod Lambertus de Velmede adjuncta sibi manu matris sue & sororum suarum curtim in Bikenhausen, quam a nobis tenebat in fedeo. in manus nostras resignavit, datis ei a Capenbergensibus Ecclesie fratibus octoginta marcis gravis monete. Nos vero fideli ministerialium nostrorum usi consilio de consensu heredum nostrorum jam dictam curtim in Bikenhusen cum pratis pascuis & nemoribus & omnibus appendiciis & justiciis suis Ecclesie Capenbergensi & fratribus ibi Deo servientibus in manus Andree Prepositi ob benignam nostre recordationis memoriam contulimus, pace perpetua possidendam. Decimam vero jam dicte curtis, cujus summa ad triginta denarios excrescit, & quatuor domorum in Elceie manipulos cum minuta Decima eisdem fratribus propter spem in celis positam perpetua possessione concessimus. Cunctis etiam Christi fidelibus tam futuris quam precedentibus notum esse volumus, quod Herimannus de Wethmare domum in Wethmare, quam de manu nostra tenebat in fedeo, adjuncta sibi manu filiarum suarum de consensu heredum ipsarum in manus nostras resignavit, datis eisdem heredibus ab Ecclesie Capenbergensis fratribus sexaginta marcis. Nos igitur eandem Ecclesiam specialius in Christo diligentes predictam Domum cum omnibus suis attinentiis fratribus ibidem Deo famulantibus contradimus perpetuo possidendam. Ut autem hec rata & inconvusa permaneant, presentum paginam sigilli nostri impressione fecimus consignari, subnotatis Testibus, quorum hec sunt nomina: Andreas Prepositus, Hugo Prior, Rotgerus Cellarius, Bernhardus Successor ejus, Wilhelmus Custos & Philippus, Sacerdotes Canonici Capenbergensis Ecclesiae. Volmarus Sacerdos de Marca, Ludolphus Dapifer & filii ejus Adolphus, Ludolphus, Richardus, Albero de Aslen & filius ejus Everhardus, Gerwinus de Rinkenrodhe, Johannes de Huvele, Heinricus Fraizois, Adolphus Anlant, Thegenhardus Top, Everhardus de Wickedhe, Walbertus de Boggen, Rudolphus Rogge, Lubertus de Boine, Waltherus de Heringe, Johannes de Dinchere, Robertus de Sulede, Arnoldus de Westwich, Hugo de methlere & alii quamplures. Acta sunt hec anno Incarnationis dominicae millesimo ducentesimo vigesimo sexto, indictione quintadecima, epacta una, apostoloce sedi presidente beatissimo Papa Gregorio, Imperatore Friderico Romanorum Rege glorioso.
Übersetzung
Die Übersetzung ins Deutsche für die Urkunde lautet:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Adolphus, von Gottes Gnaden Graf von der Mark.
Da die Zeiten gefährlich sind und die Absicht des menschlichen Herzens immer zum Bösen geneigt ist, wollen wir das, was von uns lobenswert und ehrenhaft geschehen ist, mit aller Sorgfalt bekräftigen, damit niemals jemandem in Zukunft Anlass zur Verleumdung oder Bosheit gegeben wird.
Wir wollen daher sowohl den gegenwärtigen als auch den zukünftigen Gläubigen Christi bekannt geben, dass Lambertus de Velmede mit Zustimmung seiner Mutter und seiner Schwestern den Hof in Bickenhofen (Bikenhausen), den er von uns als Lehen hielt, in unsere Hände abgetreten hat, wobei ihm von den Brüdern der Kirche Cappenberg achtzig Mark schweren Geldes gegeben wurden. Wir aber haben nach treuem Rat unserer Ministerialen und mit Zustimmung unserer Erben den bereits genannten Hof in Bickenhofen mit Wiesen, Weiden und Wäldern und allen seinen Zugehörigkeiten und Rechten der Kirche Cappenberg und den dort Gott dienenden Brüdern in die Hände des Propstes Andreas zur gnädigen Erinnerung an uns zur ewigen Besitzung in Frieden übertragen.
Den Zehnten des bereits genannten Hofes, dessen Summe sich auf dreißig Denare beläuft, und die Garben von vier Häusern in Elsey mit dem kleinen Zehnten haben wir denselben Brüdern wegen der im Himmel liegenden Hoffnung in ewigem Besitz gewährt.
Allen Gläubigen Christi, sowohl zukünftigen als auch früheren, wollen wir auch bekannt geben, dass Herimannus de Wethmare das Haus in Wethmar, das er von uns als Lehen hielt, mit Zustimmung seiner Töchter und mit Zustimmung ihrer Erben in unsere Hände abgetreten hat, wobei denselben Erben von den Brüdern der Kirche Cappenberg sechzig Mark gegeben wurden. Wir also, dieselbe Kirche in Christus besonders liebend, übergeben das genannte Haus mit all seinen Zugehörigkeiten den dort Gott dienenden Brüdern zur ewigen Besitzung.
Damit aber dies gültig und unerschütterlich bleibt, haben wir die vorliegende Urkunde mit dem Abdruck unseres Siegels versehen, mit den unten aufgeführten Zeugen, deren Namen sind:
Andreas, Propst
Hugo, Prior
Rotgerus, Kellermeister
Bernhardus, sein Nachfolger
Wilhelmus, Küster
Philippus, Priester
Kanoniker der Kirche Cappenberg.
Volmarus, Priester von der Mark.
Ludolphus, Truchsess, und seine Söhne Adolphus, Ludolphus, Richardus.
Albero de Aslen und sein Sohn Everhardus.
Gerwinus de Rinkenrodhe.
Johannes de Huvele.
Heinricus Fraizois.
Adolphus Anlant.
Thegenhardus Top.
Everhardus de Wickedhe.
Walbertus de Boggen.
Rudolphus Rogge.
Lubertus de Boine.
Waltherus de Heringe.
Johannes de Dinchere.
Robertus de Sulede.
Arnoldus de Westwich.
Hugo de Methlere.
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1226, in der fünfzehnten Indiktion, in der ersten Epakte, unter dem Vorsitz des seligsten Papstes Gregor auf dem apostolischen Stuhl, unter dem glorreichen Kaiser Friedrich, König der Römer.
Bemerkungen
In dieser Urkunde tritt neben Adolf I. von der Mark ein Volmarus als Priester in der Mark auf. Zudem werden unter den Zeugen mehrere Ritter genannt, die zu den Burgmännern von Burg Mark zu rechnen sind, etwa Gerwin von Rinkerode.
Literatur
- Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Anmerkungen
- ↑ Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.