Der Grüne Hammer

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Der Grüne Hammer war eine Alternativzeitung, die von 1977 bis 1989 erschien.

Geschichte

Als im Jahre 1977 die Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm die erste Ausgabe von Der Grüne Hammer herausgab, wurden Menschen, die sich mit ökologischen Themen beschäftigten, noch als seltsame Exoten belächelt. Die meisten Medien ignorierten die Aktivitäten von Umweltschützern oder zeichneten von ihnen oft ein höchst undifferenziertes Zerrbild. Um diesen Missstand in Hamm etwas auszugleichen, erschienen bis zum Jahre 1982 insgesamt 23 Ausgaben, die im Hand- und Kneipenverkauf und in einer Reihe von kleineren Geschäften zum Preis von 0,50 DM bis 1,- DM angeboten wurden.

Inhalt

Die Zeitung befasste sich mit kommunalpolitischen Themen aus ökologischer Sicht. Insbesondere Naturschutz, Müllvermeidung, Verkehrs- und Energiepolitik waren wichtige Themen. Ökologischer Konsum und biologischer Gartenbau kamen bald hinzu. Mitglieder der Redaktion waren ebenfalls in der Friedensbewegung aktiv und verweigerten nicht nur den Kriegsdienst, sondern teilweise auch den der Bundeswehr unterstellten Zivildienst („Totalverweigerung“). Artikel über Atomwaffen in der Region rund um Hamm und über Theorie und Praxis von gewaltfreien Aktionen im Sinne von Mahatma Gandhi stellten die Möglichkeiten dar, ausserparlamentarisch Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Breiten Raum nahmen ebenfalls Artikel über die Gefahren des Thorium Hochtemperatur Reaktors (THTR) in Hamm-Uentrop ein. Über die Gerichtsverfahren gegen seine Inbetriebnahme wurde genauso berichtet, wie über die auch in Hamm praktizierte Stromgeldverweigerung als ziviler Ungehorsam gegen dieses Atomkraftwerk.

Trotz seiner relativ geringen Auflage von etwa 500 Exemplaren beeinflusste und prägte Der Grüne Hammer eine ganze Generation von angehenden und zukünftigen Aktivisten der Umwelt- und Alternativbewegung in Hamm. „Der Grüne Hammer“ war eine überparteiliche Zeitung der ökologischen Bewegung; die Partei „Die Grünen“ wurde erst 1980 gegründet.

Zwei Jahre nach der Einstellung der Zeitung wurde „Der Grüne Hammer“ von der kommunalen Wählergemeinschaft Grün-Alternative Liste (GAL), einem Zusammenschluss von verschiedenen Bürgerinitiativen und der Partei Die Grünen in Hamm, als Zeitung für den Bezirk Uentrop in einer neuen Folge und Konzeption herausgegeben. Die fünf von 1984 bis 1989 erschienenen Ausgaben hatten eine Auflage von bis zu 8.000 Exemplaren, um nahezu flächendeckend die meisten Haushalte in diesem Bezirk über Ziele und Politik der kommunalen Wählergemeinschaft GAL Uentrop zu informieren. Als Organ der nach 1984 in Rat und Bezirksvertretung Uentrop vertretenen GAL berichtete diese neue Folge der Zeitung einerseits über die kommunalpolische Gremienarbeit, aber auch schwerpunktmässig über den THTR und über die damals viel diskutierte geplante Giftmüllverbrennungsanlage.

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