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Schon im ersten Jahr des Bestehens des Vereins wurde eine Gesangsabteilung ins Leben gerufen. Auf dem ersten Stiftungsfest wurde der Grundstock zu einem eigenen Heim gelegt. Dieses Streben des Vereins ging bereits 1860 in Erfüllung. Vom Kirchenvorstand kaufte man das zu Wohnzwecken vermietete Haus Ecke Brüderstraße/Franziskanerstraße. Im Sommer 1861 konnte dann die Einweihung dieses neuen Vereinsheimes, das erste vereinseigene, feierlich erfolgen. Mit dem Einzug in dies neue Heim nahm auch das Leben im Verein zu. Außer den religiösen und allgemeinbildenden Vorträgen, welche schon allwöchentlich gehalten wurden, wurde an den Werktagabenden jetzt auch Unterricht im Rechnen, Zeichnen, Buchführen und Gesang erteilt. | Schon im ersten Jahr des Bestehens des Vereins wurde eine Gesangsabteilung ins Leben gerufen. Auf dem ersten Stiftungsfest wurde der Grundstock zu einem eigenen Heim gelegt. Dieses Streben des Vereins ging bereits 1860 in Erfüllung. Vom Kirchenvorstand kaufte man das zu Wohnzwecken vermietete Haus Ecke Brüderstraße/Franziskanerstraße. Im Sommer 1861 konnte dann die Einweihung dieses neuen Vereinsheimes, das erste vereinseigene, feierlich erfolgen. Mit dem Einzug in dies neue Heim nahm auch das Leben im Verein zu. Außer den religiösen und allgemeinbildenden Vorträgen, welche schon allwöchentlich gehalten wurden, wurde an den Werktagabenden jetzt auch Unterricht im Rechnen, Zeichnen, Buchführen und Gesang erteilt. | ||
Im Jahre 1864 übernahm an Stelle des Herrn Kaplan Trippe, der als Kaplan der Malteser in den preußischen Lazaretten auf dem schleswig-holsteinischen Kriegsschauplatz wirkte, Kaplan Kipshagen, der schon einige Jahre Vize-Präsident war, die Leitung des Vereins. Da das Haus für seine Unterhaltung fast ausschließlich auf die Unterstützung aus der Bürgerschaft angewiesen war, wurden mehrere Räume gegen eine Mietentschädigung an die 1866 gegründete Rektoratschule abgetreten. Kaplan Kipshagen machte sich neben dem Gesellenverein vor allem für eine katholische Zeitung in Hamm stark. Er war einer der Initiatoren des [[Westfälischer Kurier|Westfälischen Kuriers]]. | |||
Im Jahr 1866 übernahm Kaplan Wendeler das Amt des Präses übernahm. | |||
Die katholische Bürgerschaft Hamm verfolgte mit hohen Interessen die Entwicklung des ersten katholischen Vereins und nahm an seinen Festlichkeiten teil. Das gab dem Präses Mut, seinen Blick weiter hinauszurichten. Schon lange war der derzeitige Versammlungsort zu klein geworden. | |||
Es war Ende 1879, als für 15.000 Mark das Hoholsche Haus, das alte Gymnasium, angekauft wurde. Es war ein Besitztum mit großem Garten, worin später ein großer Saal errichtet wurde, und ein geräumiges Haus, das als Herrenhaus der Grafen von der Mark schon eine mehrhundertjährige Geschichte gesehen hatte. Hier konnte sich der Verein dauerhaft einrichten, die ständigen Räumungsarbeiten hörten auf. Der Verein hatte einen geräumigen Versammlungssaal, mehrere Unterrichtszimmer und im Garten eine Kegelbahn. Am 1. Juli 1880 konnte der Verein in das neue Haus übersiedeln. | |||
Am 8. Juni 1884 beging der Verein das Fest seines 25-jährigen Bestehens. Das Gesellenhaus war für dieses Festivität viel zu klein. Um allen Freunden und Gönnern die Teilnahme am Fest zu ermöglichen, wurde eines der größten Etablissements gewählt, das schön an der Lippe gelegene Rietz’ Garten. Man hoffte nicht anders als auf rechtes, gutes Feiertagswetter. Die Begrüßung der Brudervereine, welche zahlreich ihr Erscheinen zugesagt hatte, sowie der Gäste, sollte deshalb auch des Mittags im Garten des Gesellenhauses stattfinden. Als die Vereine nach dem feierlichen Festgottesdienst unter den Klängen der Musik sich zum Vereinshause begaben, begann es heftig zu regnen. Präses Wendeler dirigierte die Festversammlung kurzerhand in Heitzmanns Reitbahn um. Die Erlaubnis zur Nutzung wurde bereitwilligst erteilt und das Fest konnten in dem weiten, an sich schönen, aber eigenartig dekorierten Saal fortgesetzt werden. In fußhohem Sand, wurden notdürftig Tische und Stühle aufgestellt, was wohl in kürzester Zeit die Fortsetzung des Festes ermöglichte. | |||
Zum 25. Stiftungsfest in Hamm waren folgende Vereine erschienen: Köln, Elberfeld, Lippstadt, Soest, Dortmund, Bochum, Münster, Beckum, Höxter, Warendorf, Paderborn, Barmen, Ahlen, Gelsenkirchen, Osnabrück, Hagen, Werl, Arnsberg, Witten, Menden, Rheine, Geseke, Hörde, Castrop, Wiedenbrück, Iserlohn, Neheim, Drensteinfurt, Bielefeld, Oelde, Unna und Lippspringe. | |||
Am Nachmittag versammelten sich alle zu einem Festzug, in dem 2 Musikchöre spielten. Der Hammer Gesellenverein hatte selber einen Handwerkerzug arrangiert, in welchem jedes Gewerbe ein besonderes Erzeugnis seiner Kunst zur Schau trug. Der Festzug konnte bei völlig aufgeklärtem Himmel stattfinden und endete auf dem Festplatz in Rietz’ Garten in einem Volksfest. Die ganze Gemeinde hatte sich zu demselben eingefunden, man zählte 5000 Festteilnehmer | |||
Am 1. Oktober 1889 ging das frühere erste Gesellenhaus gegen eine jährliche Entschädigung von 100 Mark in das Eigentum der katholischen Kirchengemeinde über. Ende August 1890 schied Kaplan Wendeler nach 23 Jahren aus seinem Amt als Präses des Gesellenvereins aus. Die bischöfliche Behörde hatte ihm die Rektoratschule in der hiesigen großen St. Josephs-Gemeinde übertragen. | Am 1. Oktober 1889 ging das frühere erste Gesellenhaus gegen eine jährliche Entschädigung von 100 Mark in das Eigentum der katholischen Kirchengemeinde über. Ende August 1890 schied Kaplan Wendeler nach 23 Jahren aus seinem Amt als Präses des Gesellenvereins aus. Die bischöfliche Behörde hatte ihm die Rektoratschule in der hiesigen großen St. Josephs-Gemeinde übertragen. | ||
Bevor er schied, schenkte er dem Verein noch eine größere Schuld, die er auf seinen Namen übernahm. Wenn er auch als Präses aus dem Verein schied, so blieb er doch als Seelsorger in Hamm und Mitglied des Schutzvorstandes dem Verein - heute: Verein Kolpinghaus Hamm - dem Gesellenverein verbunden. Antonius Wendler verstarb am 01. April 1904 infolge eines Schlaganfalles im Alter von 67 Jahren. | Bevor er schied, schenkte er dem Verein noch eine größere Schuld, die er auf seinen Namen übernahm. Wenn er auch als Präses aus dem Verein schied, so blieb er doch als Seelsorger in Hamm und Mitglied des Schutzvorstandes dem Verein - heute: [[Verein Kolpinghaus Hamm]] - dem Gesellenverein verbunden. Antonius Wendler verstarb am 01. April 1904 infolge eines Schlaganfalles im Alter von 67 Jahren. | ||
=== Das Vereinshaus an der Oststraße und der große Saal === | === Das Vereinshaus an der Oststraße und der große Saal === |