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Rulemann Friedrich Eylert

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Rulemann Friedrich Eylert (* 5. April 1770 in Hamm; † 3. Februar 1852 in Potsdam) war reformierter Pfarrer in Hamm, später evangelischer Kanzelredner und Bischof.

Familie

Rulemann Friedrich Eylert wurde am 5. April 1770 als Sohn von Johann Rulemann Ludwig Eylert in Hamm geboren. 1796 heiratete er die aus Iserlohn stammende Kaufmannstochter Friederike Löbbecke. [1]

Leben

Nach dem Abitur am Gymnasium Hammonense (Herbst 1789) studierte Rulemann Friedrich Eylert von 1789 bis 1792 Theologie an der Universität Halle und promovierte dort zum Dr. theol. Am 20. Juli 1794 wurde er zum dritten reformierten Pfarrer, am 21. April 1795 zum zweiten reformierten Pfarrer in Hamm berufen. 1806 wurde Eylert auf Empfehlung des Freiherrn vom Stein zum Hof-, Garde- und Garnisonprediger in Potsdam berufen und wurde so Seelsorger des preußischen Königspaares. Er war daneben auch der wichtigste Berater des preußischen Königs in kirchenpolitischen Fragen. Im Auftrag Friedrich Wilhelm III. formulierte er dessen Aufruf zur Union von Lutheranern und Reformierten vom 27. September 1817. 1818 wurde er evangelischer Bischof, Mitglied des Staatsrats und des Ministeriums der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. Die eher reaktionäre Verfassungspolitik der preußischen Krone nach 1819 soll auch auf den Einfluss Eylerts auf Friedrich Wilhelm III. zurückzuführen gewesen sein. Von kirchenpolitischer Bedeutung war Eylert im preußischen Agendenstreit, der nach dem erfolglosem Aufruf zur Union von 1817 und der versuchten zwangsweisen Durchsetzung durch den König eskalierte. Eylert setzte eine einheitliche Liturgie in der preußischen Landeskirche vor allem auf diplomatischem Wege durch.

Werk

Auf den Streit in Agendenangelegenheit bezieht sich das Buch Eylerts Über den Wert und die Wirkung der für die evangelische Kirche in den preußischen Staaten bestimmten Liturgie und Agende (Potsdam 1830). Er starb 3. Februar 1852, nachdem er sich bereits 1844 hatte pensionieren lassen.

Am bekanntesten unter Eylerts Werken wurden seine Charakterzüge und historischen Fragmente aus dem Leben des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelms III. (Berlin , 3 Bde.), wenngleich die darin mitgeteilten königlichen Reden unter dem bischöflichen Firnis fast unkenntlich werden.

Insgesamt sind von ihm folgende Veröffentlichungen bekannt:

  • Ueber Geistesheiterkeit und Gemüthsruhe. Predigten nach Grundsäzen der Religion Jesus für gebildete Christen. Erster und zweiter Theil. Braunschweig 1805.
  • Über den Wert und die Wirkung der für die evangelische Kirche in den preußischen Staaten bestimmten Liturgie und Agende. Potsdam 1830

Ehrungen

1844 verlieh ihm seine Heimatstadt Hamm die Ehrenbürgerschaft. Nach ihm wurde die Eylertstraße benannt.

Literatur

  • J. F. Gerhard Goeters: Rulemann Friedrich Eylert, in: Westfälische Lebensbilder 16, hrsg. von Robert Stupperich, Münster 2000, S. 133-157.
  • Günther Sandgathe: Rulemann Friedrich Eylert. Ein Lebensbild, in: Festschrift zur 300-Jahr-Feier des staatlichen Gymnasiums in Hamm (1657-1957), Hamm 1957, S. 227-238.
  • "...steht die gute Stadt Hamm in dem Vordergrund meiner Seele". Dankschreiben des Bischofs Dr. Eylert für das Ehrenbürgerrecht aus dem Jahre 1844, in: Unser Westfalen 1997, S. 94.
  • Alfred Hartlieb von Wallthor: Beziehungen des Freiherrn vom Stein zur Stadt Hamm, in: 750 Jahre Stadt Hamm, hrsg. von Herbert Zink, Hamm 1976, S. 245f.

Weblinks

Anmerkungen