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Gersonstraße

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Die Gersonstraße ist eine Straße im Bezirk Mitte. Sie verbindet die Heinrich-Lübke-Straße mit der Von-der-Marck-Straße.

Umbenennung

Zwischen 1975 und 2018 war die Straße benannt nach Ludwig Bänfer (1878–1959), Volksschullehrer und Direktor des Gustav-Lübcke-Museums.

Nach Bekanntwerden der nationalsozialistischen Vergangenheit von Ludwig Bänfer im Januar 2017 erwägte die Stadt Hamm eine Umbenennung der Bänferstraße. Eine Rückbenennung in den alten Namen Körnerstraße war nicht möglich, da es eine Körnerstraße in Bockum-Hövel gibt.

Im Februar 2018 fordert die Linkspartei die Bänferstraße nach Kurt Julius Goldstein zu benennen.

In der Beschlussvorlage der Verwaltung 1488/18 vom 24. April 2018 wurde vorgeschlagen, die Bänferstraße in Gersonstraße umzubennenen. Die Umbenennung sollte am 9. Mai in der Sitzung der Bezirksvertretung Hamm-Mitte beschlossen werden. Dies wurde auch entsprechend am 9. Mai 2018 beschlossen.

In der Bezirksvertretung Hamm-Mitte wurde Einigkeit erzielt, dass die Bänferstraße in Gersonstraße umbenannt werden soll. Eine zuvor eingerichtete Forschungsgruppe hat Bänfers Verstrickungen zum Nationalsozialismus nachgewiesen.

Gegen diese Umbenennung hat die Verwaltung keine Einwände.

Hintergrund zur Familie Gerson:

Hermann Gerson (1833–1914), er eröffnete als erster in Hamm am 1. September 1855 ein Wechsel-, Bank- und Effektengeschäft. 1863 wurde er zum Magistratsmitglied gewählt. Seit 1861 gehörte er dem Vorstand des Wissenschaftlichen Vereins an. In der Clubgesellschaft bekleidete er über 50 Jahre das Amt eines Revisors und war von Anfang an stellvertretender Vorsitzender. Außerdem war er Mitbegründer der Bad-Hamm-A.G. und im Aufsichtsrat tätig. Anlässlich seiner goldenen Hochzeit errichtete er am 27. Juli 1911 die Hermann-Gerson-Stiftung zur Unterstützung von bedürftigen Hammer Bürgerinnen und Bürgern.

Sein Sohn Max Gerson (1862–1910) übernahm die Leitung des Bankhauses (Bankhaus Max Gerson & Co.). Außer seiner Tätigkeit als Aufsichtsrat bei verschiedenen Hammer Firmen war er von 1902 bis zu seinem Tod Stadtverordneter in Hamm. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des lokalen Hilfskomitees zur Sammlung von Spenden für die Hinterbliebenen des Radbod-Unglücks 1908, gegründet am 16. November 1908. Seine Witwe Bertha Gerson (1868-1943) kam am 23. September 1943 in Theresienstadt ums Leben.

Max Gerson und sein Sohn Ernst (1862-1945), zuletzt Oberlandesgerichtsrat und Notar in Hamm, waren Gründungsmitglieder des Ruderclub Hamm, gegr. 1890. Ernst Gerson war vom 15.1.1910 bis 30.1.1923 Erster Vorsitzender des Ruderclubs. Von 1907 bis 1933 war Ernst Gerson Ausschussmitglied im Deutschen Ruderverband und Schiedsrichter in vielen nationalen und internationalen Regatten. Er und seine Frau Charlotte konnten 1939 nach Schweden auswandern.[1]

Am 5. Oktober fand die offizielle Umbenennung und Einweihung des neuen Straßenschildes im Beisein von Angehörigen der Familie Gerson statt.

Presseberichte

Einzelnachweise

  1. Aus der Beschlussvorlage der Verwaltung 1488/18

Besonderheiten

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