Südstraße 16

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Musik-Hans 2006
1986 (Mitte)

Das Haus Südstraße 16 war eingebettet in ein Bauensemble, das nach dem Stadtbrand von 1741 errichtet wurde. Bis 2008 waren hier die Verkaufsräume des Musik-Geschäftes Musik-Hans, das seitdem in den Räumlichkeiten der Martin-Luther-Straße 41–43 vorzufinden ist. Für den Bau eines Gesundheitszentrums musste die historische Hausnummer 16 ab Ende 2010 abgerissen werden.

Geschichte

Nro 545

1743 errichtete Fuhrmann Johann Henrich Osthof das Haus das Haus Nro 545. Aus diesem Haus ging ein jährlicher Kanon von 5 Stübern und 9 Pfennig an die reformierte Pfarrkirche. 1765 kaufte Fuhrmann Johann Diedrich Kepp das Haus von den Erben des Johann Henrich Osthof für 150 Reichstaler. 1775 war das Haus im Besitz des Waisenhauses, von dem es 1776 der Soldat Bernhard Hüser († 1796) für 105 Reichstaler kaufte. Dieser hatte nun den jährlichen Kanon von 5 Stübern und 9 Pfennigen an die reformierte Pfarrkirche zu entrichten; 1779 ließ er für 315 Reichstaler Reparaturen am Hause ausführen. Bei der 1798 von dessen Witwe veranlassten freiwilligen Versteigerung kaufte Henrich Senger das Gebäude, der auch noch 1802 als Besitzer ausgewiesen ist.

Nro 546

1751 finden wir Johann Hermann Osthoff und dessen zweite Frau, Maria Catharina Rebber, als Besitzer des Hauses Nro 546 vor. Bereits 1766/69 befand sich dieses aber im Besitz des Stadtjägers und Unterförsters Johann Friedrich Krippendorf (ca. 1721–1802), der Maria Catharina Osthoff (ca. 1721–1801), die eine Tochter des Johann Hermann Osthoff war, geheiratet hatte.

Nach dessen Tod 1802 ging es auf seinen Sohn Ludwig Arnold Krippendorf über, der ebenfalls Stadtsjäger und Unterförster war. Zwischen 1803 und 1804 wird dieser mehrfach im Hause zusammen mit seiner Frau Sophie Wilhelmine Spickermann in den lutherischen Kirchenbüchern aufgeführt.

Nro 545/546

Die Hausstätte Südstraße 16 besteht nun aus den alten Hausstätten Nro 545 und 546. Das heutige Gebäude entstand nach Umbaumaßnahmen vor 1816. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz des mittlerweile zum Oberförster aufgestiegenen Ludwig Arnold Krippendorff, der uns bereits 1802 im Hause Nro 546 begegnet ist. 1831 gehörte es dessen Witwe. Als Mieter begegnet uns 1832 der Obersteuer Controlleur Friedrich Vockrodt. 1858 eröffnete der Bäckermeister F.W. Langenkämper aus Barmen im Hause eine Bäckerei, wie aus folgender Anzeige hervorgeht:

Einem geehrten Publikum hiesiger Stadt und Umgegend erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich von Barmen hierher gezogen, mich hierselbst als Bäckemeister etablirt habe und allerlei Barmener Hefen-Backwaaren auf das schmackhafteste anfertigen werde...

1860 wurde das Haus zum Verkauf angeboten. Von 1866 bis 1886 gehörte es dem Kaufmann Carl Wilhelm Dahlmann (1833–1897), der 1870 seine Täglich frische Hefe anpreist.

Abriss

Sicherung der Fassade durch Träger

Mit Ausnahme der Fassade wurde das Haus ab 8. Dezember 2010 abgerissen, um bis 2012 das Medicum, ein neues Gesundheitszentrum, an seiner Stelle zu errichten. Diese Maßnahme wurde kontrovers diskutiert, da das Gebäude keinerlei denkmaltechnische Würdigung aufwies. Einem Angebot des Projektentwicklers, aus Kostengründen das Gebäude komplett abzureißen und die Fassade anschließend im Original vor dem neuen Baukörper wieder aufzubauen, wurde seitens der Stadt Hamm widersprochen. Nach Ende der Arbeiten stellte ein Stukkateur die Fassade orginalgetreu wieder her.[1]

Einzelnachweise