Hermann-Pünder-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Sie verbindet die [[Ahlener Straße]] mit der [[Amtsstraße]].
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== Weitere Informationen ==
Die Hermann-Pünder-Straße erschließt von der [[Ahlener Straße]] aus die Siedlung der Neuen Heimat aus dem Jahre 1950. Hier, im „Niemandsland“ zwischen Dorf und Bahn, wurden damals in großer Eile einfache Wohnungen hochgezogen, die die größte Wohnungsnot nach dem Kriege lindern sollten. Alle Wohnungen waren an den Bergbau gebunden. Sie sind sehr klein und lassen jeden Komfort, wie z.B. einen Balkon, vermissen.
Als Namen für die neue Siedlung gesucht wurden, entschloss man sich, die Straßen nach Gewerkschaftsführern zu benennen oder Namen zu geben, die mit dem Bergbau in Beziehung stehen. So sollte diese Straße „Schlepperstraße“ heißen. Für einen Bergmann ist ein „Schlepper vor Kohle“, ein ungelernter Bergmann, nichts Ungewöhnliches, aber im Rat vermutete man zu Recht, dass dieser Name auch zu Missverständnissen führen könnte und einigte sich auf Märkische Straße. Die „Reichswerke Hermann Göring“, [[Zeche Sachsen]], wurde nach dem Krieg in „Märkische Steinkohlengewerkschaft“ mit Sitz in [[Heessen]] umbenannt.
Nach der Neuordnung hat man die Straße 1978 in Hermann-Pünder-Straße umbenannt, auch ein Name, der zum Heessener Bergbau in enger Beziehung steht. Dr. Hermann Pünder war Regierungspräsident von Münster und maßgeblich beim Kampf um den Erhalt der Zeche Sachsen 1932/33 beteiligt. Als im Zuge der Weltwirtschaftskrise die Absatz- und Wirtschaftslage im gesamten Ruhrbergbau einer Katastrophe zusteuerte, geriet auch die Heessener Zeche in den Strudel und sollte geschlossen werden. Staatssekretär a. D. Dr. Hermann Pünder nahm sich des Falles an und verfasste eine Denkschrift, in der er davor warnte, bestehende Arbeitsstätten zu zerstören. Er forderte die staatlichen Stellen auf, Einfluss zu nehmen und machte konkrete Lösungsvorschläge, z.B. wurde ein Wirtschaftsplan für die Fortführung des Betriebes aufgestellt. Im März 1933 war dann der Erhalt der Zeche Sachsen beschlossene Sache.
In den bergbaugebundenen Häusern der Neuen Heimat haben seit den 1970er Jahren vor allen Dingen Migranten aus der Türkei, aus Marokko und den Ländern des ehemaligen Jugoslawien ihre Wohnung gefunden, die seinerzeit für den Bergbau angeworben wurden. Die Infrastruktur mit türkischem Supermarkt, Teestube und Gaststätte, sowie der Moschee an der Heessener Straße hat sich im Laufe der Jahre entwickelt.<ref>zitiert nach [[Rita Kreienfeld]], Quelle: Alte Homepage des [[Heimatverein Heessen]]</ref>


== Bildergalerie Hermann-Pünder-Straße ==
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== Besonderheiten ==
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[[Datei:Verkehrsschild Zone 30.jpg]]
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[[Kategorie:Straßen]]
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[[Kategorie:Zone 30]]
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Version vom 25. Januar 2023, 14:06 Uhr

Die Hermann-Pünder-Straße ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie verbindet die Ahlener Straße mit der Amtsstraße.

Weitere Informationen

Die Hermann-Pünder-Straße erschließt von der Ahlener Straße aus die Siedlung der Neuen Heimat aus dem Jahre 1950. Hier, im „Niemandsland“ zwischen Dorf und Bahn, wurden damals in großer Eile einfache Wohnungen hochgezogen, die die größte Wohnungsnot nach dem Kriege lindern sollten. Alle Wohnungen waren an den Bergbau gebunden. Sie sind sehr klein und lassen jeden Komfort, wie z.B. einen Balkon, vermissen.

Als Namen für die neue Siedlung gesucht wurden, entschloss man sich, die Straßen nach Gewerkschaftsführern zu benennen oder Namen zu geben, die mit dem Bergbau in Beziehung stehen. So sollte diese Straße „Schlepperstraße“ heißen. Für einen Bergmann ist ein „Schlepper vor Kohle“, ein ungelernter Bergmann, nichts Ungewöhnliches, aber im Rat vermutete man zu Recht, dass dieser Name auch zu Missverständnissen führen könnte und einigte sich auf Märkische Straße. Die „Reichswerke Hermann Göring“, Zeche Sachsen, wurde nach dem Krieg in „Märkische Steinkohlengewerkschaft“ mit Sitz in Heessen umbenannt.

Nach der Neuordnung hat man die Straße 1978 in Hermann-Pünder-Straße umbenannt, auch ein Name, der zum Heessener Bergbau in enger Beziehung steht. Dr. Hermann Pünder war Regierungspräsident von Münster und maßgeblich beim Kampf um den Erhalt der Zeche Sachsen 1932/33 beteiligt. Als im Zuge der Weltwirtschaftskrise die Absatz- und Wirtschaftslage im gesamten Ruhrbergbau einer Katastrophe zusteuerte, geriet auch die Heessener Zeche in den Strudel und sollte geschlossen werden. Staatssekretär a. D. Dr. Hermann Pünder nahm sich des Falles an und verfasste eine Denkschrift, in der er davor warnte, bestehende Arbeitsstätten zu zerstören. Er forderte die staatlichen Stellen auf, Einfluss zu nehmen und machte konkrete Lösungsvorschläge, z.B. wurde ein Wirtschaftsplan für die Fortführung des Betriebes aufgestellt. Im März 1933 war dann der Erhalt der Zeche Sachsen beschlossene Sache.

In den bergbaugebundenen Häusern der Neuen Heimat haben seit den 1970er Jahren vor allen Dingen Migranten aus der Türkei, aus Marokko und den Ländern des ehemaligen Jugoslawien ihre Wohnung gefunden, die seinerzeit für den Bergbau angeworben wurden. Die Infrastruktur mit türkischem Supermarkt, Teestube und Gaststätte, sowie der Moschee an der Heessener Straße hat sich im Laufe der Jahre entwickelt.[1]

Bildergalerie Hermann-Pünder-Straße

Besonderheiten

Datei:Verkehrsschild Zone 30.jpg

Anmerkungen

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen