Clip WBaum mini.png   Das HammWiki wünscht allen Nutzern ein frohes Weihnachstfest und ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2025   Clip WBaum mini.png


Felipe de Carrasco

Aus HammWiki
Version vom 4. Dezember 2020, 22:50 Uhr von Joachim Stiller (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Felipe de Carrasco (auch: Carssos, Carasko, Korasko, Corasco, Corasso, Cattrecho) († November 1646) war kaiserlicher Obrist im 30jährigen Krieg, angeblich ein gebürtiger Franzose, wahrscheinlich aber ein Spanier, und zeitweilig Kommandant in Hamm, Paderborn und Obermarsberg.

Über Carrasco ist einiges aus verschiedenen Briefwechseln bekannt.

Das Jahr 1639: Übernahme der Kommandantur in Hamm

Im Dezember des Jahres 1639 kam Carrasco nach Hamm und löste Rudolf von Bünaus als Kommandanten ab. [1]

Das Jahr 1640: Beschwerden von und über Carrasco

Carrasco beschwerte sich im Februar 1640 bei General Graf Hatzfeldt über die schlechte Versorgungslage in Hamm und über die Auseinandersetzungen mit dem Grafen von der Wahl und dem Kriegskommissar Düssen über die Kontributionen. [2] Im Juli 1640 waren die Beschwerden über Felipe Carrasco Gegenstand eines Briefwechsels zwischen Erzherzog Leopold Wilhelm und Graf Hatzfeldt.[3] Auch Kaiser Ferdinand III. hatte sich wegen der Beschwerden des Obristen Albrecht von Loen und anderer Offiziere über Carrascos Verhalten in Hamm an Graf Hatzfeldt gewandt.[4] Hofkriegsratspräsident Schlick unterrichtete Graf Hatzfeld in diesem Monat über die gegen Carrasco und Kriegszahlmeister Peverelli eingeleiteten Untersuchungen.[5]

Das Jahr 1641: Ein Hase aus Soest für den Fewldmarschall von Hatzfeld

Aus Hamm schrieb Anfang Oktober 1641 der Kommandant Don Felipe Carasco Cesinero an den Soester Rat und bat ihn um die Lieferung eines Hasen, eines Rebhuhnes oder sonstigen Wildbrets, da der Feldmarschall Graf von Hatzfeld und andere Offiziere während eines Durchmarsches bei ihm zu Gast sein würden. Carrasco versprach, sich erkenntlich zeigen zu wollen. Die Soester befürchteten nach dieser Information, dass Hatzfeld mit seinen Truppen in die oder durch die Börde ziehen könnte. Wenn sie noch einen Hasen gefunden haben, werden sie ihn dem Kommandanten sicher gern geschickt haben. [6]

Im Oktober 1641 ging es in einem Briefwechsel mit Feldmarschall Hatzfeldt um die Vorbereitung eines Überfalls auf die hessen-kasselische Garnison in Lippstadt[47] und um den hessen-kasselischen Überfall auf Hamm.[7]

Die Jahre 1642 und 1643: Untersuchungen des Kriegsgerichts gegen Carrasco

Im Februar 1642 waren die Auseinandersetzungen mit Düssen wieder Thema des Briefwechesls zwischen Carrasco und Hatzfeld,[8]. Kaiser Ferdinand III. wandte sich im März wegen des Verhaltens Carrascos in Hamm wiederum an Graf Melchior von Hatzfeldt.[9] Im März 1643 schrieb Alexander von Velen wegen des Prozesses gegen Carrasco an den Feldmarschall Hatzfeldt.[10] Kaiser Ferdinand III. wandte sich wiederum im Oktober 1643 wegen der kriegsgerichtlichen Untersuchungen gegen den Hammer Kommandanten an den Feldmarschall Hatzfeldt.[11]

Das Jahr 1644: Streit um die Kommandatur in Hamm mit Bournonville

Bournonville schrieb im April 1644 an Graf Hatzfeldt wegen des Anspruchs Carrascos auf die Kommandantur in Hamm.[12] Im Mai 1644 korrespondierte Carrasco mit dem Grafen Hatzfeldt wegen der beabsichtigten Einsetzung Bournonvilles als Kommandant in Hamm.[13] Wie aus dem Schreiben des Kriegskommissars Düssen an Hatzfeldt in diesem Mai hervorgeht, waren die Streitigkeiten mit Carrasco noch immer nicht beigelegt.[14]

Das Jahr 1646: Belagerung von Obermarsberg und Tod

Im Mai belagerten schwedische Truppen Obermarsberg, für das Carrasco ebenfalls Kommandant war. ursprünglich wollte er der Stadt nach kurzem Kampf übergeben, wurde aber von der Bürgerschaft zum Weiterkämpfen gezwungen. Nach der Kapitulation am 14. Mai konnte Carrasco nach Dortmund abziehen, ist dort aber im November des Jahres verstorben.

Anmerkungen

  1. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  2. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  3. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  4. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  5. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  6. vgl. Widder, Ellen (Hg.), Soest – Geschichte der Stadt. Bd. 3: Zwischen Bürgerstolz und Fürstenstaat. Soest in der frühen Neuzeit. Soest 1995. S. 826f.
  7. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  8. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  9. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  10. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  11. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  12. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  13. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.
  14. vgl. Engelbert, Günther, Hatzfeld, Melchior Graf, in: Neue Deutsche Biographie Band 8, Berlin 1969, S. 64f.