Geachtet - geächtet (Buch)
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Geachtet - geächtet - Das Leben Hammer Juden in diesem Jahrhundert - beschreibt das Leben verschiedener jüdischer Hammer Bürger im 20. Jahrhundert.
Ein altes jüdisches Sprichwort sagt: Erinnerung ist das Geheimnis der Versöhnung.
Ohne die Erinnerung an unsere deutsche Geschichte, bei der wir das Wort „unsere” nicht aussparen dürfen, wären Demokratie und demokratisches Denken in der Zeit nach 1945 nicht zustande gekommen. Dennoch sind häufige Ratschläge zu hören, doch endlich die Vergangenheit ruhen zu lassen und an die deutsche Teilhabe an dem Leidensweg des jüdischen Volkes nicht mehr zu erinnern.
Wer aber verhindern will, daß sich jene Taten wiederholen, der muß wissen, was in der Vergangenheit war und warum dies überhaupt geschehen konnte. Er muß die Geschichte unseres Volkes kennen, um aus Fehlern lernen zu können.
Geschichte ist niemals etwas Unpersönliches. Sie bleibt nicht auf einen anonymen Staat beschränkt, sondern ereignet sich als Heimatgeschichte in unseren Städten und Gemeinden. Um ihre praktische Bedeutung zu erfassen, beginnt man mit der Befragung von Zeitzeugen und forscht nach in der engeren Lebenswelt.
Frau Mechtild Brand gebührt das Verdienst, diese Nachforschungen schon seit Beginn der 60er Jahre angestellt und seither systematisch fortgeführt zu haben. Die Stadt Hamm hat ihre Arbeit unterstützt und die Mittel bereitgestellt, um die vorliegende Schrift zu veröffentlichen; denn das Leben der Hammer Juden ist Teil unserer Stadtgeschichte und hat die Entwicklung unserer Stadt mitgeprägt.
Der Weg zu neuem Vertrauen kann nicht angetreten werden und kann nicht gegangen werden mit dem Wunsch nach Vergessen.
Ich wünsche der Arbeit von Frau Brand eine große Leserschaft, die sich mit offenen Augen und kritischem Bewußtsein an die eigene Geschichte verantwortlich erinnern läßt.[1]
Stadtbibliothek
Das Buch befindet sich im Bestand der Stadtbibliothek Hamm und kann dort ausgeliehen werden.
Anmerkungen
- ↑ Geleitwort der Oberbürgermeisterin der Stadt Hamm, Sabine Zech