Stenografenverein 1887 Hamm e.V.

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Stenografenverein 1887 e. V. Hamm
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1. Vorsitzender Winfried Arens
2. Vorsitzender Sibylle Lademacher
Kassierer Friedrich Krabus
Schriftführer Eileen Lange
Gründung 1887
Auflösung 2020
Kontakt Winfried Arens
Telefon (02385) 8104
Telefax (02385) 936750
E-Mail w.arens@gmx.de
Vereinsregister AG Hamm – VR 577
Stand der Daten 12.11.2023

Der Stenografen-Verein 1887 Hamm e. V. wurde am 5. Juli 1887 unter dem Namen Gabelsberger Stenographen Verein Hamm i. W gegründet.

Vor über 170 Jahren begann mit Franz Xaver Gabelsberger (vgl. Gabelsbergerstraße), dem Schöpfer der Stenografie, die deutsche Kurzschriftentwicklung. Am 5. Juli 1887 gründeten 11 begeisterte Anhänger auch in Hamm den „Gabelsberger Stenographen Verein Hamm i. W.“ Bereits 1889 war Hamm Austragungsort für einen Verbandstag, an dem sich über 100 Stenografen beteiligten.

Nach den schwierigen Verhältnissen während der Kriegsjahre 1914/1918 und auf Grund verschiedener Kurzschriftsysteme entwickelte sich die Vereinsarbeit nur schleppend. Mit der Einführung der Deutschen Einheitskurzschrift 1924 ging es langsam bergauf. 1926 änderte man den Vereinsnamen in „Verein für Einheitskurzschrift Hamm“ und bereits 1928 verzeichnete man 457 Mitglieder. Neben der kurzschriftlichen Ausbildung gab es auch intensive Jugendarbeit: Wanderungen, Radtouren, gesellige Veranstaltungen und sogar eigene Schützenfeste.

Der politische Umschwung ab 1933 führte wieder zu einer Namensänderung „Deutsche Stenografenschaft – Ortsgruppe Hamm“, doch die Vereinsarbeit und die Erfolge bei Wettbewerben waren zunächst nicht eingeschränkt. 1937 konnte das goldene Vereinsjubiläum gefeiert werden. Aus diesem Anlass fand in Hamm der 4. Gautag mit 1500 Stenografen statt. Mit Beginn des Weltkrieges 1939 kam das Vereinsleben fast völlig zum Erliegen und musste 1943 völlig eingestellt werden.

Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Verhältnisse konnte erst 1949 die Vereinsarbeit unter dem Namen „Stenografenverein 1887 e. V. Hamm“ fortgesetzt werden, 1. Vorsitzender wurde Karl Hermann, der dieses Amt bis zu seinem Tode 1988 inne hatte. Unter zunächst großen Schwierigkeiten (Raum- und Unterrichtsleiter-Mangel) ging es jedoch rasch aufwärts. Zuerst startete der Unterricht in Kurzschrift in den Räumen des Jungen-Gymnasiums an der Hohen Straße, 1968 erfolgte der Umzug ins Friedrich-List-Berufskolleg. Das Unterrichtsfach „Maschinenschreiben“ (heute „Tastschreiben“) kam 1951 wegen starker Nachfrage mit ins Programm. Jugendarbeit und gute Aus- und Weiterbildung unserer Mitglieder führten dazu, dass der Verein 1953 eine Mitgliederzahl von 1034 erreichte und bei vielen überörtlichen Wettschreiben außerordentlich gute Erfolge erzielte. 1954 richtete man in der Bahnhofstraße eigene Räume ein: einen Maschinensaal für etwa 20 Schreibmaschinen (zunächst mechanische, später auch elektrisch angetriebene Schreibmaschinen) und einen Jugendraum. 1955 stieg die Mitgliederzahl sogar auf 1180. Es bildete sich neben der fachlichen Ausbildung auch hochwertige Jugendarbeit heraus: Volkstanzgruppe, Tischtennisgruppe, Theaterfahrten, Ferienfreizeiten, Filmveranstaltungen und sogar ein eigenes Mundharmonika-Orchester. 1956 gab es beim Deutschen Stenografentag in München mit Günter Rossenhövel den ersten Deutschen Jugendmeister mit 260 Silben.

In den Folgejahren verbesserten sich die Leistungen der Mitglieder unaufhörlich. Viele Meistertitel, Medaillen und Pokale holte der Verein bei diversen überörtlichen Meisterschreiben nach Hamm. Ab 1963 wuchs ein großes Nachwuchstalent heran: Maria Frerich. Sie erreichte 1965 bereits als 16-Jährige bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin 280 Silben und im Maschinenschreiben 453 Anschläge in der Minute. Unaufhörlich steigerte sie ihre Leistungen und wurde bei vielen Deutschen- und Westdeutschen-Wettbewerben und sogar bei Weltmeisterschaften Meisterschreiberin. 500 Silben in Kurzschrift und über 700 Anschläge beim Maschinenschreiben waren schließlich ihre Bestleistungen, die sie 1980 zum 10. (und letzten) Mal nacheinander unter Beweis stellte.

Voraussetzungen zur Erzielung von Höchstleistungen im Maschinenschreiben sind die technischen Einrichtungen. So war der Verein von Anfang an bestrebt, seinen Mitgliedern immer beste Trainingsmöglichkeiten zu bieten und für die Ausbildung stets modernste Maschinen zur Verfügung zu haben. Das fing an mit der Umstellung auf elektrische Schreibmaschinen, später kamen die elektronischen Maschinen dazu, dann Personal-Computer und schließlich Notebooks.

Der gute Ruf des erfolgreichen Vereins führte dazu, dass 1976 in Hamm aus Anlass der 750-Jahr-Feiern der Stadt die Deutschen Meisterschaften in „Kurzschrift- und Maschinenschreiben“ ausgetragen wurden. Ferner war Hamm immer wieder auch Austragungsort für Meisterschaften auf Verbands- und Bezirksebene. Aus Anlass des 120-jährigen Bestehens im Jahre 2007 fand in Hamm der 117. Westdeutsche Stenografentag statt. Einige Mitglieder bekleiden auch hohe Ämter in den stenografischen Organisationen: so war Karl-Wilhelm Henke Präsident des Deutschen Stenografenbundes, Reiner Karbowski war Vorsitzender des Verbandes für Informationsverarbeitung (Westdeutscher Stenografenverband) und Jürgen Deimann war seit 2008 Vizepräsident des Deutschen Stenografenbundes.

Auf die gute Aus- und Weiterbildung der Mitglieder legt der Verein immer sehr großen Wert, daraus resultieren natürlich auch die vielen Erfolge.[1]

2017 beschloss der Verein in der Jahreshauptversammlung sich aufzulösen, 2020 war die Auflösung durchgeführt.

Einzelnachweise

  1. Von der alten Homepage