Maria Aschhoff

Dr. med. Maria Alwine Auguste Aschhoff wurde am 20. Juni 1924 in Hövel als Tochter des Betriebsführers Franz Aschhoff und Maria, geb. Telg, geboren. Die Familie zog am 11.11.1935 von Hövel nach Hamm und wohnte in der Elchstraße 6. Sie starb am 14.9.2001 in Würzburg.

Sie studierte Medizin an der Universität in Münster, wo sie 1950 auch ihr Staatsexamen ablegte. Danach arbeitete sie zunächst im Hamburger Tropeninstitut in der Forschung, um sich mit den Erscheinungs- und Verbreitungsformen der Lepra vertraut zu machen. Erster Umgang mit dieser Krankheit sammelte Dr. Aschhoff in Spanien, wo sie ein halbes Jahr in einer Leprastation arbeitete.

1959 kehrte sie für kurze Zeit nach Deutschland zurück. Zusammen mit zwei Schwestern des Missionsärztlichen Instituts Würzburg reiste sie 1959 nach Indien. Dort baute sie unter primitivsten Bedingungen, medizinisch nur mit dem Nötigsten ausgestattet, ein Krankenhaus mitten im Dschungel auf. Die von ihr mit außerordentlichem Engagement aufgebaute Leprastation Chetput verfügte 1980 über 120 deutsche und indische Mitarbeiter (davon 9 Ärzte und 18 Krankenschwestern). Das St. Thomas-Hospital und das Leprosy Centre in Chetput versorgen ein großes ländliches Gebiet im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu von 1.560 Quadratkilometern mit 285 Dörfern. Darüber hinaus setzte sie sich auch für die Förderung und für Ausbildungsprogramme insbesondere für Frauen in Indien ein.

Dr. Aschhoff war regelmäßig auch in Hamm um Spenden für diese Lepra-Station zu sammeln. Insgesamt war sie von 1960 bis 2000 im St. Thomas-Hospital und Leprosy Centre tätig. Die Stadt Hamm ehrte sie für ihr Lebenswerk am 25.09.1985 mit dem Wappenteller.[1]

Nach ihr ist in Pelkum die Maria-Aschoff-Straße benannt.

Einzelnachweise

  1. Aus Beschlussvorlage 0595/21 der Bezirksvertretung Pelkum