Johann Friedrich von Schenck

Johann Friedrich von Schenck (eigentlich mit vollem Namen und Titel Johann Friedrich Schenck zu Schweinsberg) (* 27. Oktober 1750 in Loshausen; † 31. März 1819 in Berlin) war ein preußischer Generalmajor, Regimentskommandeur des Infanterieregiments Nr. 9 sowie Kommandant des Invalidenhauses Berlin.

Leben

Herkunft

Johann Friedrich entstammte dem zum hessischen Uradel zählenden Geschlecht Schenck zu Schweinsberg. Er war der Sohn von Burghard Ludwig Freiherr von Schenck zu Schweinsberg und dessen Ehefrau Karoline Juliane Maria Lucretia, geborene Freiin von Schenck zu Schweinsberg.

Militärkarriere

Schenck trat 1768 in die Garde von Hessen-Kassel und wurde dann 1771 Fähnrich im Leibregiment. 1774 nahm er seinen Abschied und trat auf Empfehlung des Kammerherrn Riedesel in preußische Dienste über. Schenck wurde am 13. Juni 1774 als Premierleutnant im neuerrichteten Füsilierregiment "Hessen-Philippsthal" Nr. 55 angestellt. Mit dem Regiment nahm Schweinsberg am Bayerischen Erbfolgekrieg teil, wurde 1780 Stabskapitän und im Jahr darauf am 28. Februar 1781 bereits Kapitän und Kompaniechef. Als Major erhielt er am 4. Juli 1790 das Kommando des Grenadierbataillons. Dieses führte Schweinsberg im Ersten Koalitionskrieg 1792 in der Champagne und 1793 am Rhein sowie 1794/95 während des Feldzuges in Polen. Er kämpfte im Gefecht bei Powonsk, wofür er mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet wurde, der Einnahme von Warschau sowie in der Schlacht an der Rawka. Für seine Leistungen während des Gefechts bei Sochaczew wurde von Schenck außer der Reihe am 3. November 1794 zum Oberstleutnant befördert. Am 20. März 1795 wurde er Kommandeur des Infanterieregiments "Jung-Anhalt" Nr. 53 und als solcher am 1. Januar 1796 mit Patent vom 14. Januar 1796 zum Oberst befördert. König Friedrich Wilhelm III. ernannte Schenck am 15. März 1802 zum Chef des Infanterieregiments "von Brehmer" Nr. 9 und beförderte ihn außerdem am 20. Mai 1802 zum Generalmajor.Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte Schenck 1806 im Korps Rüchel in der Schlacht bei Jena, wurde dort schwer verletzt gefangen genommen und nach Nancy gebracht. 1808 kehrte er aus der Gefangenschaft zurück. Am 5. August 1809 wurde er Kommandeur des Invalidenhauses Berlin und befehligte 1813 als Führer noch einmal einen Teil des Berliner Landsturms.Schenck verstarb am 31. März 1819 und wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt.

Familie

Schenck hatte sich am 18. Mai 1782 in Preußisch Stargard mit Henriette Maria Sylvia von Koschembahr (* 1766; † 13. März 1804 in Hamm) verheiratet. Sie war die Tochter des späteren preußischen Generalleutnants Melchior Sylvius von Koschenbahr. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Sylvius Friedrich Wilhelm (* 3. August 1783 in Preußisch Stargard)
  • Karl Ernst Ferdinand (* 20. April 1786 in Preußisch Stargard)
  • Sylvius Gotthard Ludwig (* 3. Dezember 1787 in Preußisch Stargard), preußischer Oberstleutnant a.D.
  • Juliane Marianne Friederike Ernestine (* 30. September 1789 in Preußisch Stargard)
  • Reinhold Bernhard Sylvius Karl (* 15. Oktober 1791 in Preußisch Stargard)
  • Friedrich Sylvius Karl (* 13. März 1797 in Rastenburg)

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Band 3, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o.J., S. 132–133
  • Gerhard von Scharnhorst: Private und dienstliche Schriften, Band 4, S. 370
  • Kurd Wolfgang von Schöning: Die Generale der chur-brandenburgischen und königlich preussischen Armee, S. 292, Nr. 1028
  • Leopold Zedlitz: Die Staatskräfte der Preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III.,S. 288, Digitalisat

Siehe auch

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