Dr. Ernst Kapp (* 15. Oktober 1808 in Ludwigstadt; † 30. Januar 1896 in Düsseldorf) war Gymnasiallehrer in Minden und Frühdemokrat.

Familie

Ernst Kapp war der jüngste Bruder des Hammer Gymnasialdirektors Friedrich Kapp. 1833 heiratete er Ida Cappel aus Arnsberg.

Leben

(Christian) Ernst Kapp bestand Ostern 1825 sein Abitur am Gymnasium Hammonense[1]. Nach einem Studium der klassischen Philologie in Bonn, das er mit einer Promotion abschloss, war er von 1828 bis 1830 in Hamm Probelehrer und außerordentlicher Hilfslehrer, anschließend Gymnasiallehrer in Minden. Ernst Kapp unterstütze die 1848er Demokraten mit Zeitungsartikeln. Nach deren Scheitern wurde er deshalb 1849 zwangspensioniert. Er emigrierte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten und betrieb in Texas eine Farm. Seinen Grundüberzeugungen blieb er treu. So sprach sich beispielsweise für die Abschaffung der Sklaverei aus. Nach einer Deutschlandreise im Jahr 1865 blieb er in seiner alten Heimat, wo er sich kritisch mit den Folgen der Industrialisierung auseinandersetzte. Am 30. Januar 1896 verstarb er in Düsseldorf.

Anmerkungen

  1. Christ. Ernst Kapp aus Ludwigstadt im ehemaligen Fürstenthume Baireuth, 17 Jahre alt, 4¾ Jahr auf dem Gymnasio, 1 Jahr in Prima, geht mit dem Zeugniß No. II. nach Bonn und wird dort Philologie und Theologie studiren; Jahresbericht des Gymnasiums zu Hamm 1825, S. 22.

Werke

  • Grundlinien einer Philosophie der Technik, 1877

Literatur

  • Theodor Berndt: Aeltere Geschichte des Königlichen Gymnasiums in Hamm. 1781–1836, Hamm 1909, S. 71.
  • Gisbert Strotdrees: Vom Lehrer in Hamm zum Farmer in Texas. Aus Westfalen in die Neue Welt: Der ungewöhnliche Lebenslauf von Ernst Kapp (1808-1896), in: Unser Westfalen 2006, S. 135-136 (Dort Abitur 1824).