Bernhard Rüter

Bernhard Rüter (* 14. Oktober 1856 in Süddinker, † 9. Januar 1934 in Rhynern) war vom 20. Oktober 1890 bis 20. April 1933 Bürgermeister von Rhynern.

Bernhard Rüter

Bernhard Rüter wurde am 14. Oktober 1856 in Süddinker als Sohn des Landwirts und Brennereibesitzers Rüter geboren. Im Jahre 1885 übersiedelte er nach Rhynern und verehelichte sich mit der Tochter Maria des Landwirts Rohe. Den seit dem 15. Jahrhundert im Familienbesitz befindlichen Hof verwaltete er mit seiner Frau bis an sein Lebensende. Mit Leib und Seele Landwirt, technisch begabt, zeigte er sich aufgeschlossen für alles Neue und hatte auf seinem Hof schon früh moderne landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. Seinen Berufskollegen ein Vorbild, gab er seine Erfahrungen gerne weiter und betätigte sich im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen. So war er Mitglied des Vorstandes der Molkereigenossenschaft. Dem Rassegeflügelzuchtverein war er ein tatkräftiger Förderer. Nach dem Prinzip „do-it-yourself“ handelnd, verbesserte er selbst allerlei Geräte, bastelte Radios und betätigte sich mit Leidenschaft als Amateur-Fotograf.

Politische Tätigkeit

Seine Liebe zur Heimat und seine Verbundenheit mit den Geschehnissen in seinem Wohnort führten ihn schon früh in die Kommunalpolitik. Von 1890 ab gehörte er als Vertreter der Zentrumspartei der Gemeindevertretung Rhynern an, auch Mitglied der Amtsvertretung und des Kreistages war er. Am 20. Oktober 1890 wählte ihn die Gemeindevertretung Rhynern einstimmig zum Vorsteher.

In den ersten Jahren dieser Tätigkeit war sein Hauptanliegen der Wegebau. Rhynern gehörte zu den ersten Gemeinden im Amt, die ihre Wege zu Chausseen ausbaute. Zu den weiteren wichtigen Dingen, die er während seiner Amtszeit fördernd oder entscheidend beeinflußte, gehörten der Bau der Eisenbahnlinie von Werl nach Hamm (Ruhr-Lippe-Kleinbahn) durch die RLE, der Anschluß der Gemeinde an die Wasserleitung, die Versorgung mit elektrischem Strom, die Anlage einer Straßenbeleuchtung, der Bau der katholischen Volksschule mit Lehrerwohnung. Er war Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr und zeitweilig deren Leiter. Seit 1926 gehörte er dem Aufsichtsrat der Ruhr-Lippe-Eisenbahnen an.

Am 20. Oktober 1930 feierte das ganze Dorf Rhynern das 40-jährige Dienstjubiläum dieses Mannes, der sich schon in frühen Jahren die Achtung und die Anerkennung der Bewohner des Dorfes in reichlichem Maße erworben hatte. Die Einladung zu dieser Feier erfolgte durch den Gemeindeboten von Haus zu Haus.

Im April 1933 wurde Bernhard Rüter im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten gezwungen, sein Amt zur Verfügung zu stellen.

Tod

Die Zeit der Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen hat Rüter nicht mehr erlebt. Er starb am 9. Januar 1934 und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem katholischen Friedhof in Rhynern zur letzten Ruhe gebettet.

Ehrungen

Nach ihm ist die Bernhard-Rüter-Straße im Stadtbezirk Hamm-Rhynern benannt.

Quelle