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Paul Schamer wurde 1888 in Hildesheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Lehre als Eisendreher und arbeitete anschließend in seinem erlernten Beruf. Seinen aktiven Militärdienst absolvierte er bei der II. Werftdivision. Er betätigte sich seit 1905 in der christlich-nationalen Arbeiterbewegung. | Paul Schamer wurde [[1888]] in Hildesheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Lehre als Eisendreher und arbeitete anschließend in seinem erlernten Beruf. Seinen aktiven Militärdienst absolvierte er bei der II. Werftdivision. Er betätigte sich seit [[1905]] in der christlich-nationalen Arbeiterbewegung. | ||
Im Jahr [[1919]] wurde Paul Schamer Gewerkschaftssekretär in Neheim-Hüsten, und zwar für die Metallarbeitergewerkschaft. [[1924]] kam er nach Hamm und übernahm das Sekretariat für die Arbeitervereine (die spätere KAB). Das Sekretariat befand sich in der [[Martin-Luther-Straße]]. | Im Jahr [[1919]] wurde Paul Schamer Gewerkschaftssekretär in Neheim-Hüsten, und zwar für die Metallarbeitergewerkschaft. [[1924]] kam er nach Hamm und übernahm das Sekretariat für die Arbeitervereine (die spätere KAB). Das Sekretariat befand sich in der [[Martin-Luther-Straße]]. |
Version vom 13. November 2024, 09:32 Uhr
Paul Schamer (* 21. Januar 1888 in Hildesheim; † 21. Januar 1951 in Hamm) war gelernter Eisendreher, katholischer Gewerkschafter und Politiker (Zentrum, CDU) in Hamm.
Leben
Paul Schamer wurde 1888 in Hildesheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Lehre als Eisendreher und arbeitete anschließend in seinem erlernten Beruf. Seinen aktiven Militärdienst absolvierte er bei der II. Werftdivision. Er betätigte sich seit 1905 in der christlich-nationalen Arbeiterbewegung.
Im Jahr 1919 wurde Paul Schamer Gewerkschaftssekretär in Neheim-Hüsten, und zwar für die Metallarbeitergewerkschaft. 1924 kam er nach Hamm und übernahm das Sekretariat für die Arbeitervereine (die spätere KAB). Das Sekretariat befand sich in der Martin-Luther-Straße.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, werden 1935 oder 1936 katholischen Knappen- und Arbeitsvereine verboten und ihr Vermögen beschlagnahmt. Somit wurde die Arbeit von Schamer unmöglich gemacht und er fand ersatzweise beim Bezirksdirektor Franz Thiel eine Anlernstelle. Daneben wird er von einem Pfarrer finanziell unterstützt.
Nach dem gescheiterten Attentat des 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler wurde mit der so genannten „Aktion Gitter“ eine umfassende Verhaftungsaktion durchgeführt, in deren Rahmen eine weitgreifende Inhaftierung von Angehörigen der demokratischen Parteien der Weimarer Republik und der KPD durch die Gestapo vorgenommen wurde. Auch Paul Schamer wurde am 23. August 1944 verhaftet und in das Hammer Polizeigefängnis eingeliefert. Er verblieb dort bis zum 16. Oktober 1944.
Später erklärte Scharmer, dass die Verfolgung seiner Person jedoch bereits im März 1933 anfing. Unter anderem wurde er und Peter Röttgen, zwei Sekretäre der Freien Gewerkschaften, auf zwei Riesenplakaten und tausenden von Handzetteln, aufgefordert, sich von der arbeitenden Massen der Stadt Hamm zu verantworten.
Ende 1948 erlitt er einen schwerzen Herzinfarkt, von dem er sich nicht mehr erholte. Er starb am 21. Januar 1951 in Hamm. Dem Tag seines 63. Geburtstages. Er war mit Elisabeth Scharmer (geb. Thiel) verheiratet. Die Witwe erhielt 1958 als Haftentschädigung für ihren Mann 150 DM und 16.560 DM wegen Schaden im beruflichen Fortkommen.
Politik
Scharmer trat in die Zentrumspartei ein und war von 1921 bis 1924 Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses des Kreises Arnsberg, von 1925 bis 1933 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtages und von 1928 bis 1933 Mitglied des Preußischen Landtages.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete er 1945 die CDU in Hamm mit und war von 1947 bis 1948 der zweite Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Hamm. Ihm folgte auf das Amt Heinz Diekmann.
Von 1946 bis 1948 war er Mitglied im ersten gewählten Stadtrat der Nachkriegszeit. Er wurde im Wahlbezirk IV mit insgesamt 1.345 Stimmen auf Platz zwei gewählt. Bei der Kommunalwahl 1948 trat er nicht mehr an.
1947 kandidierte er erfolglos für den nordrhein-westfälischen Landtag, da er den Direktwahlkreis gegen den Sozialdemokraten Heinrich Reinköster nicht holen konnte und Platz 40 auf der Reseveliste der CDU nicht ausreichte.