Kotten Tecklenborg: Unterschied zwischen den Versionen

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Er ist einer der vier münsterländischen Höfe mit den Namen Teckenborg. 1498 Hinrick Tekenborch (Dülmen), 1498 Herman Tekenborch (Diestedde), 1668 Teckenborg (Hamm-Hövel), 1663 Teckenborghs (Everswinkel). Es gab damals unterschiedliche Schreibweisen.[[Datei:Giebelseite Kotten.jpg|mini|Giebelseite vom Kotten Tecklenborg]]
Er ist einer der vier münsterländischen Höfe mit den Namen Teckenborg. 1498 Hinrick Tekenborch (Dülmen), 1498 Herman Tekenborch (Diestedde), 1668 Teckenborg (Hamm-Hövel), 1663 Teckenborghs (Everswinkel). Es gab damals unterschiedliche Schreibweisen.[[Datei:Giebelseite Kotten.jpg|mini|Giebelseite vom Kotten Tecklenborg]]
== Erste Erwähnungen ==
== Erste Erwähnungen ==
[[Datei:Chronik.jpg|mini|Chronik]]'''1600:''' In alten Urkunden wird des öfteren ein in der Bauernschaft Geinegge gelegener Horsthof erwähnt. Dieser Hof war um 1600 schon verschwunden. Das Erbe ging auf Westerwinkel über. Wahrscheinlich hat dieser Horsthof etwa 150 Meter hinter dem Kotten Tecklenborg gelegen, denn noch heute finden wir hier als Flurnamen die Bezeichnung „Horst“ oder „die Horst“ In alten Aufzeichnungen konnten einige Überschneidungen zwischen dem Horsthof und dem Hof Tecklenborg gefunden werden. Es gibt Erzählungen die einmal dem Horsthof und einmal den Tecklenborg Hof zugeschrieben wurden.
[[Datei:Chronik.jpg|mini|Auszug aus der Chronik]]
'''1600:''' In alten Urkunden wird des öfteren ein in der Bauernschaft Geinegge gelegener Horsthof erwähnt. Dieser Hof war um 1600 schon verschwunden. Das Erbe ging auf Westerwinkel über. Wahrscheinlich hat dieser Horsthof etwa 150 Meter hinter dem Kotten Tecklenborg gelegen, denn noch heute finden wir hier als Flurnamen die Bezeichnung „Horst“ oder „die Horst“ In alten Aufzeichnungen konnten einige Überschneidungen zwischen dem Horsthof und dem Hof Tecklenborg gefunden werden. Es gibt Erzählungen die einmal dem Horsthof und einmal den Tecklenborg Hof zugeschrieben wurden.


'''1612:''' Dietrich von Neheim zu Werries und Frau Anna von Hunxleben bezeugen, dass sie Johann Veldtmann genannt Teckenborg ihren Anteil an Teckenborgs Kotten verkauft haben. Der Kotten liegt zu Geinegge und stammt aus dem Konkurs der Frydachs von Laer.
'''1612:''' Dietrich von Neheim zu Werries und Frau Anna von Hunxleben bezeugen, dass sie Johann Veldtmann genannt Teckenborg ihren Anteil an Teckenborgs Kotten verkauft haben. Der Kotten liegt zu Geinegge und stammt aus dem Konkurs der Frydachs von Laer.
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Der erste Besitzer war demnach Johann Teckenborg (Veldtmann), der auf dem Hof lebte und einige Grundstücke dazu kaufte.
Der erste Besitzer war demnach Johann Teckenborg (Veldtmann), der auf dem Hof lebte und einige Grundstücke dazu kaufte.


'''1632''', 20 Jahre später verpachtet das Kloster Kentrup, den Noltzhof (ein Nachbarhof) an Johann Teckenborg. Das heißt auch, dass der Kotten nicht ganz klein gewesen sein konnte. Zu diesem Zeitpunkt konnte man schon von einem Hof sprechen.[[Datei:Thaler Pacht Kotten Tecklenborg.jpg|mini|Thaler (Pacht)]]'''1668''' erscheint der Kotten dann in einer Schatzungsliste. Der Kotten gehörte zu dem Zeitpunkt zum Haus Westerwinkel sowie dem Pastor zu Hövel, hatte aber keine Abgaben und Dienste zu leisten. Für diese Zeit ist eine erste Familie Teckenborg in den Kirchenbüchern nachweisbar. Everhardus Teckenborg und Catharina Teckenborg.
'''1632''', 20 Jahre später verpachtet das Kloster Kentrup, den Noltzhof (ein Nachbarhof) an Johann Teckenborg. Das heißt auch, dass der Kotten nicht ganz klein gewesen sein konnte. Zu diesem Zeitpunkt konnte man schon von einem Hof sprechen.[[Datei:Thaler Pacht Kotten Tecklenborg.jpg|mini|Die Pacht (Thaler)]]'''1668''' erscheint der Kotten dann in einer Schatzungsliste. Der Kotten gehörte zu dem Zeitpunkt zum Haus Westerwinkel sowie dem Pastor zu Hövel, hatte aber keine Abgaben und Dienste zu leisten. Für diese Zeit ist eine erste Familie Teckenborg in den Kirchenbüchern nachweisbar. Everhardus Teckenborg und Catharina Teckenborg.


'''1677''' gingen die Eingesessenen mit Gewalt vor, weil 4 Höfe unter anderem der Tecklenborg Hof schatzfrei gemacht wurden, also keine Abgaben zu leisten hatten. Den Arbeitern wurden 5 Sensen und 7 Forken mit Gewalt genommen und erstere zum ewigen Gedenken in der '''Höveler Kirche aufgehangen'''. 2 Sensen befanden sich um '''1830''' noch unten in der Kirche an einem Balken festgenagelt.
'''1677''' gingen die Eingesessenen mit Gewalt vor, weil 4 Höfe unter anderem der Tecklenborg Hof schatzfrei gemacht wurden, also keine Abgaben zu leisten hatten. Den Arbeitern wurden 5 Sensen und 7 Forken mit Gewalt genommen und erstere zum ewigen Gedenken in der '''Höveler Kirche aufgehangen'''. 2 Sensen befanden sich um '''1830''' noch unten in der Kirche an einem Balken festgenagelt.
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Dokumente zur Ablösesumme befinden sich im Westfälischen Adelsarchiv zu Münster auf dem Schloss Lembeck. Der vorherige Eigentümer war der Reichsgraf Ferdinand Dietrich (Friedrich) von Merveldt zu Westerwinkel.
Dokumente zur Ablösesumme befinden sich im Westfälischen Adelsarchiv zu Münster auf dem Schloss Lembeck. Der vorherige Eigentümer war der Reichsgraf Ferdinand Dietrich (Friedrich) von Merveldt zu Westerwinkel.


Der Hof hatte Ackerland, mehrere Obstbäume, eine Küferwerkstatt, ein Backhaus, einen Brunnen und einige Tiere. Es gab ein Pferd, eine Kuh, ein Schweinestall mit mehreren Schweinen, einige Gänse, Hühner, eine Ziege und Hund Bodo. Der Hof war 6 Generationen im Familienbesitz und sicherte durch die Eigenversorgung das Überleben vieler Nachkommen. Das Fassbinderhandwerk bildete den wirtschaftlichen Rückhalt der Familie.[[Datei:Küferwerkstatt.PNG|mini|Küferwerkstatt]]
Der Hof hatte Ackerland, mehrere Obstbäume, eine Küferwerkstatt, ein Backhaus, einen Brunnen und einige Tiere. Es gab ein Pferd, eine Kuh, ein Schweinestall mit mehreren Schweinen, einige Gänse, Hühner, eine Ziege und Hund Bodo. Der Hof war 6 Generationen im Familienbesitz und sicherte durch die Eigenversorgung das Überleben vieler Nachkommen. Das Fassbinderhandwerk bildete den wirtschaftlichen Rückhalt der Familie.[[Datei:Küferwerkstatt.PNG|mini|Die Küferwerkstatt]]
== Die alte Küferwerkstatt ==
== Die alte Küferwerkstatt ==
'''In der alte Küferwerkstatt wurde über mehrere Generationen das Fassbinderhandwerk ausgeübt.'''  
'''In der alte Küferwerkstatt wurde über mehrere Generationen das Fassbinderhandwerk ausgeübt.'''  
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Ein alter Holzbalken von der Scheune, befindet sich heute in einem Wohnhaus der Familie. Das Haus steht auf einer ehemaligen Kuhweide vom Hof.
Ein alter Holzbalken von der Scheune, befindet sich heute in einem Wohnhaus der Familie. Das Haus steht auf einer ehemaligen Kuhweide vom Hof.
== Das Hauszeichen mit seiner Bedeutung ==
== Das Hauszeichen mit seiner Bedeutung ==
'''Helmzier''' (bürgerlicher Helm): Die Kornähren  stehen für den landwirtschaftlichen Hof. [[Datei:Hauszeichen.jpg|mini|Hauszeichen]]'''Burg''' auf Hügel mit Schild: Der zweite Teil des Namens stammt ab von „Burg“, der Burgturm auf dem Dreiberg deutet darauf hin. Der Kotten/Hof stand in der Geinegge in Hövel, unweit der Burg Geinegge.   
'''Helmzier''' (bürgerlicher Helm): Die Kornähren  stehen für den landwirtschaftlichen Hof. [[Datei:Hauszeichen.jpg|mini|Das Hauszeichen]]'''Burg''' auf Hügel mit Schild: Der zweite Teil des Namens stammt ab von „Burg“, der Burgturm auf dem Dreiberg deutet darauf hin. Der Kotten/Hof stand in der Geinegge in Hövel, unweit der Burg Geinegge.   


Hövel ist abgeleitet von Hüvele und bedeutet Hügel (daher Burgturm auf dem Hügel). Das Burg-Schildchen mit den Werkzeugen Schlägel und Eisen stammt aus dem Bezirkswappen von Hamm Bockum-Hövel.  
Hövel ist abgeleitet von Hüvele und bedeutet Hügel (daher Burgturm auf dem Hügel). Das Burg-Schildchen mit den Werkzeugen Schlägel und Eisen stammt aus dem Bezirkswappen von Hamm Bockum-Hövel.  
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