Urkunde 1330 Dezember 2

Dietrich von Volmarstein und seine Warbürgen versprechen am 2. Dezember 1330, dem Heinrich de Wendt zum Brautschatz der Tochter des Heinrich Burggrafen zu Stromberg 50 Mark zu geben.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (S. 310-312) zitiert: [1]
Universis presentia visuris & audituris Th. de Volmestene salutem cum notitia veritatis, quod nos una cum fidejussoribus nostris, videlicet Alexandro dicto Vulenspit & Lamberto de Scedynghen militibus, Alexandro de Horne & Gherhardo dicto Knyppink famulis, solvere promisismus & presentibus promittimus conjunctis manibus fide data honesto viro Henrico dicto Wenht militi & amici suis, ratione sponsalium, dicta Brutschat, filie Henrici Brughgravii in Stromberch junioris sororii nostri, quinquaginta marcas denariorum monsterium, osnabrugentium & susatensium legalium & bonorum, quas eisdem infra annum & diem primum condormitionis dicti Henrici Wenht militis filii & dicti Henrici Burghgravii filie persolvemus: alioquin extunc, cum proinde moniti fuerimus ab Henrico dicto Wenht milite predicto, vel ab amicis ipsius, opidum Wyddenbruggensem intrabimus una cum fidejussoribus nostri predictis, ab inde non recessuri, donec eisdem persolvimus quinquaginta marcas memoratas. Est adjectum, si aliquis fidejussorum predictorum jussu Dei ante solutionem quinquaginta marcarum predictarum decesserit, quod absit, extunc nos moniti alium in locum illius decedentis eque dignum reponemus infra unum mensem proxime tunc sequentem, aut opidum Wydenbrugge predictum intrabimus cum fidejussoribus predicitis intrabimus cum fidejussoribus predictis non recessuri, donec alius fidejussor in locum decedentis reponatur. In cujus rei testimonium & robur sigillum nostrum una cum sigillis fidejussorum nostrorum predictorum presentibus est appendum. Et nos fidejussores predicti hec omnia premissa una cum Th. de Volmestene predicto nos promisisse & ea rata esse, sigillis nostris hiis appensis plenius profitemur. Datum anno Domini M°, C°C°C°, X°X°X°, Dominica post Andree apostoili presentibus quampluribus viris nobilibus & fidedignis.
Übersetzung
Der Urkundetext lautet ins Deutsche übertragen wie folgt:
Allen, die dieses Schreiben sehen und hören, entbietet Dietrich von Volmestein Gruß und Kenntnis der Wahrheit:
Ich versprach und verspreche hiermit, zusammen mit meinen Bürgen – namentlich Alexander, genannt Vulenspit, und Lambert von Scheidingen, beides Ritter, sowie Alexander von Horne und Gerhard, genannt Knypping, Knappen – mit gemeinsamer Hand und durch Treuebekundung gegenüber dem ehrenwerten Mann, Heinrich, genannt Wenht, Ritter, und seinen Freunden, aus Anlass der Vermählung (des "Brautschatzes") von Heinrich Wenht, dem Sohn des Ritters, und der Tochter des jüngeren Burggrafen Heinrich von Stromberg, unseres Schwagers, fünfzig Mark in guten und rechtmäßigen Münzen aus Münster, Osnabrück und Soest zu zahlen.
Diese Summe werden wir ihnen innerhalb von einem Jahr und einem Tag nach der ersten Ehelagerung des besagten Sohnes Heinrich Wenht und der Tochter des besagten Burggrafen Heinrich übergeben. Andernfalls, sobald wir von dem vorgenannten Ritter Heinrich Wenht oder seinen Freunden gemahnt werden, werden wir gemeinsam mit unseren vorgenannten Bürgen in die Stadt Wiedenbrück einziehen und von dort nicht weichen, bis wir ihnen die besagten fünfzig Mark bezahlt haben.
Es wird hinzugefügt: Falls einer der vorgenannten Bürgen, was Gott verhüten möge, vor der Zahlung der vorgenannten fünfzig Mark verstirbt, werden wir, sobald wir gemahnt werden, innerhalb eines Monats einen anderen, gleichwürdigen Bürgen anstelle des Verstorbenen setzen. Andernfalls werden wir in die vorgenannte Stadt Wiedenbrück einziehen und von dort nicht weichen, bis ein anderer Bürge an die Stelle des Verstorbenen gesetzt ist.
Zum Zeugnis und zur Bekräftigung dieser Sache ist unser Siegel zusammen mit den Siegeln unserer vorgenannten Bürgen an dieses Schreiben gehängt. Und wir, die vorgenannten Bürgen, bekennen hiermit, dass wir all dies zusammen mit dem vorgenannten Dietrich von Volmestein versprochen haben und dass es gültig ist, was wir durch das Anbringen unserer Siegel an diese Urkunde voll und ganz bezeugen.
Gegeben im Jahr des Herrn 1330, am Sonntag nach dem Apostel Andreas (2. Dezember), in Anwesenheit vieler edler und glaubwürdiger Männer.
Bemerkungen
Die Datierung der Urkunde bezieht sich auf den Sonntag nach dem Fest des Apostels Andreas. Dieses Fest wird am 30. November begangen. Im Jahr 1330 fiel dieses Fest auf einen Freitag, weshalb der Sonntag danach auf den 2. Dezember, das Datum der Urkunde, fiel.
Literatur
- Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Standort
LWL-Archivamt für Westfalen, Münster [2]
Weblink in der Digitalen Westfälischen Urkundendatenbank
http://www.westfaelische-geschichte.de/que19866