Brechte (Familie)

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Die Familie Brechte war ein Patriziergeschlecht in Hamm. Es bestanden verwandtschaftliche Beziehungen nach Wesel und Münster.[1]

Wappen

Wappen der Familie Brechte

Das Wappen der Familie Brechte enthält eine aus grünem Rasen hervorwachsende grüne Distel mit fünf roten Blüten. Den Helm ziert eine dreiblütige grüne Distel.

Bedeutung

Aus der Familie gingen zahlreiche Hammer Bürgermeister – daneben war Gerhard Brechte zeitweilig als Kämmerer tätig – und Rentmeister der Rentei Hamm hervor. Außerdem trug sie mit verschiedenen Stiftungen zum Wohlergehen der Stadt bei. Albert Brechte vermachte dem Franziskanerkloster testamentarisch eine erhebliche Geldsumme zum Bau der Klosterkirche,[2] so dass die Familie als zweiter Stifter des Klosters gilt. 1543 betätigten sich die Brüder Werner und Johann Brechte als Zustifter an die Elende. 1601 stifteten die Eheleute Rötger Brechte und Anna geb. Pfreund testamentarisch ihr Wohnhaus an der Weststraße 23 zur Errichtung eines Armenhauses.

Familienmitglieder

Bürgermeister

Die Familie stellte einige Bürgermeister in Hamm.

Johann Brechte stirbt 1597.[6]

Rentmeister

Auch einige Rentmeister der Rentei Hamm sind aus dieser Familie hervorgegangen.[7]

  • 1383: Albert v. Brechte (St)
  • 1477: Rotger Brechte (St) [8]
  • 1520: Werner v. Brechte (St)
  • 1580: Diederich Brechte (St)

Verwandtschaftliche Beziehungen innerhalb der Familie und mit anderen Familien

Aus den Akten des Harlinghofes [9] aus dem Ende des 16. Jahrhunderts geht hervor:

1. Generation: N.N. Brechten oo N.N.
Söhne:
1.1 Albrecht Brechten
1.2 Gerhard Brechten

2. Generation
1.1 Albrecht Brechten oo Christina (?)
Sohn
1.1.1 Johann Brechten

1.2 Gerhard Brechten oo N.N.
Sohn
1.2.1 Bonaventura Brechten

3. Generation
1.1.1 Johann Brechten oo Margarete Schurckmann
Tochter
1.1.1.1 Margarete Brechten

1.2.1 Bonaventura Brechten oo Clara Coth

4. Generation
1.1.1.1 Magarete Brechten oo Werner Diethardt (+ 1625)

Diese Zusammenstellung belegt die Verbindung der Familie Brechten u.a. zur Familie Schurckmann, die ebenfalls Bürgermeister in Hamm stellte.

Daneben ist das Brüderpaar Werner und Johann Brechte aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu erwähnen. Erstgenannter hatte einen Sohn Johann Brechte.

Zudem gibt es eine Verbindung zwischen der Familie des Rentmeisters und Richters Hermann Wilstake. Dessen Sohn Gobbel Wilstake war mit Christine Brechten verheiratet.

Anmerkungen

  1. Vgl. Claudia Schnurmann – Ghen Engellandt: Der Weseler Stahlhändler Franz Brecht und seine Kölner Konkurrenz 1565-1594 in: Wesel und die Hanse am Rhein, Ijssel & Lippe, hg. von Werner Arand-Jutta Prieur. Wesel 1991, S. 156–167.
  2. Diodor Henniges: Eine Friedensinsel von brandenden Wogen fortgespült. Das Franziskanerkloster zu Hamm (Westf.). Hamm 1924, S. 11.
  3. Geschichte der Stadt Warendorf, Bd. 1, hg. von Paul Leidinger. Warendorf 2000, S. 232 (1563 Dezember 20).
  4. Stadtarchiv Soest, Findbuch (Bestand A)
  5. Stadtarchiv Soest, Findbuch (Bestand A)
  6. Das Sterbedatum ist in einer Akte eines Prozesses vor dem Reichskammergericht notiert, vgl. Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster, Findbuch A 030 Reichskammergericht R 1057. In dem Prozess, den die Ehemänner der Töchter von Johann Brechten führen, geht es um die Nachfolge in verschiedenen Gütern des Johann Brechte.
  7. Nach Johann Diederich von Steinen: Westphaelische Geschichte 4. Nachdruck Münster 1964, S. 576 (= St).
  8. Möglicherweise identisch mit Rotger Brecht, der 1507 den ersten steen ghelecht hat beim Bau der Agneskirche; vgl. die Bauinschrift (Abb. u. Text) in Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 98 u. S. 100.
  9. Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, Düsseldorf, Findbuch (122.14.05 Werden, Abtei, Akten)