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== Baubeschreibung == | |||
Das im allgemeinen Sprachgebrauch ''Haus Vorschulze'' genannte Gebäude ist ein zweigeschossiger und drei mal siebenachsiger Putzbau auf einem hohen Sockel, der im Jahre 1744 errichtet wurde. Zum Haupteingang auf der Südstraße führt ein zweiläufiger Treppenaufgang. Vier ionische Kolossalpilaster und hohe Rechtecksprossenfenster gliedern die Fassade des Gebäudes mit pfannengedecktem Walmdach. | |||
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* [[1741]]/[[1781]]: '''[[Gottfried Balthasar Rademacher]]''' (1694-1781) aus Unna, Bürgermeister | |||
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* [[1828]]/[[1843]]: '''Friedrich August Overbeck''' (1783-1840) aus Altena<ref> Kurzvita bei Kaldewei 1982, S. 88f.</ref>, Justizkommissar | |||
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* [[1843]]/[[1869]]: '''[[Johann Heinrich Wilhelm Lent]]''' (1792-1868) aus Soest, [[Oberlandesgericht|OLG-Präsident]] | * [[1843]]/[[1869]]: '''[[Johann Heinrich Wilhelm Lent]]''' (1792-1868) aus Soest, [[Oberlandesgericht|OLG-Präsident]] | ||
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* [[1918]]/[[1942]]: '''Hermann Vorschulze''' (1875-1941), Kaufmann; '''Heinrich Vorschulze''', Kaufmann | * [[1918]]/[[1942]]: '''Hermann Vorschulze''' (1875-1941), Kaufmann; '''Heinrich Vorschulze''', Kaufmann | ||
* [[1951]]/[[1975]]: '''Klara Vorschulze''' geb. Pröpsting (1892-1976) | * [[1951]]/[[1975]]: '''Klara Vorschulze''' geb. Pröpsting (1892-1976) | ||
::: (M) 1964/1974: [[Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) – Kreisverband Hamm|CDU, Kreisverband Hamm]] | |||
* [[1975]]/[[1976]]: '''Stadt Hamm''' | * [[1975]]/[[1976]]: '''Stadt Hamm''' | ||
Aktuelle Version vom 16. November 2025, 12:52 Uhr
- Bezirk
- Hamm-Mitte
- Stadtteil
- Mitte
- Adresse
- Südstraße 8
59065 Hamm
- Typ
- barockes Bürgerhaus
- Gebäudetyp
- öffentliches Gebäude
- Existiert seit
- 1744
- Denkmalliste
- No. 56 seit dem 11. März 1986
- Datenstand:
- 16.11.2025
Das Haus Vorschulze an der Südstraße 8 (alt: Nro 558) wurde im Jahr 1744 durch den damaligen Bürgermeister Gottfried Balthasar Rademacher und seine Ehefrau Eva Catharina (geb. Retberg) als großbürgerliche Stadtresidenz erbaut. Es steht seit März 1986 unter Denkmalschutz.
Geschichte der Hausstätte
Nach dem Stadtbrand von 1741 wurde das Haus auf zwei alten Hausstätten als traufenständiges, zweigeschossiges Flurhaus[1] neu errichtet.[2] Die Hauptfassade zur Südstraße hin wird durch vier Pilaster gegliedert, deren Kapitelle in der Fensterzone des Obergeschosses liegen. Das schmiedeeiserne Treppengeländer aus dem Jahr 1744 ist mit den Initialen der Erbauer GBR (= Gottfried Balthasar Rademacher) und ECR (= Eva Catharina Retberg) versehen.[3]
Nach dem Tode der Erbauer ging das Haus auf die Tochter Marianne und deren Ehemann Oberstleutnant Ernst von Romberg über. Noch 1805 wohnte im Hause die Witwe von Romberg. 1828 erwarb Justizkommissar Friedrich August Overbeck († 1840) das Haus von deren Erben. 1843 kaufte Johann Heinrich Wilhelm Lent († 1868), Präsident des Oberlandesgerichts Hamm, das Gebäude von der Witwe Overbeck; anschließend nutzte es der Kornhändler Franz Klaphecke teilweise als Handelskontor und baute hinter dem Haus Lagerräume an. Die Tochter Antonia Klaphecke heiratete 1870 den Kornhändler Christian Heinrich Vorschulze (1840-1918), nach dem das Haus seinen heutigen Namen trägt. 1918 ging es an dessen Söhne Hermann (1875-1941) und Heinrich Vorschulze über. 1902 verfügte dieser über den Telefonanschluss Nr. 23 (Vorschulze, C.H., Getreidehändler, Südstr. 8). Es blieb dann bis 1975 im Besitz der Familie Vorschulze. Klara Vorschulze geb. Pröpsting verkaufte es 1975 an die Stadt Hamm.[4]
Das Haus wurde 1980/1981 grundlegend saniert und dem Originalzustand aus dem Erbauungsjahr weitgehend wieder angepasst. Das Haus Vorschulze wird als Verwaltungs- und Repräsentationsgebäude genutzt. Im Haus befindet sich auch eines der Trauzimmer der Stadt Hamm.
Baubeschreibung
Das im allgemeinen Sprachgebrauch Haus Vorschulze genannte Gebäude ist ein zweigeschossiger und drei mal siebenachsiger Putzbau auf einem hohen Sockel, der im Jahre 1744 errichtet wurde. Zum Haupteingang auf der Südstraße führt ein zweiläufiger Treppenaufgang. Vier ionische Kolossalpilaster und hohe Rechtecksprossenfenster gliedern die Fassade des Gebäudes mit pfannengedecktem Walmdach.
Baudenkmaleintrag
Die Denkmaleigenschaft erfasst sowohl die Fassade, das Dach, Vortreppe und Treppenhaus als auch die Grundkonzeption des Gebäudes.[5]
Eigentümer
- 1741/1781: Gottfried Balthasar Rademacher (1694-1781) aus Unna, Bürgermeister
- oo (ca. 1735) in Lippstadt Eva Catharina Retberg († 1747) aus Lippstadt
- 1782/1828: Ehel. Obrist-Wachtmeister Ernst von Romberg und Maria Anna Rademacher (1745-1819)[6]
- 1828/1843: Friedrich August Overbeck (1783-1840) aus Altena[7], Justizkommissar
- oo (1807 in Altena) Henriette Schniewindt
- 1843/1869: Johann Heinrich Wilhelm Lent (1792-1868) aus Soest, OLG-Präsident
- oo 1824 Bertha Adelheid Natorp
- 1869/1871: Wwe Kornhändler Franz Klaphecke geb. Antoinette Stumpe(→ Nro 553)
- 1871/1886: Christian Heinrich Vorschulze (1840-1918), Kaufmann
- oo 1870[8] Antonia Klaphecke (1851-)
__________
- 1886/1918: Christian Heinrich Vorschulze
- 1918/1942: Hermann Vorschulze (1875-1941), Kaufmann; Heinrich Vorschulze, Kaufmann
- 1951/1975: Klara Vorschulze geb. Pröpsting (1892-1976)
- (M) 1964/1974: CDU, Kreisverband Hamm
Fotos
-
Haus Vorschulze
-
Schmiedeeisernes Treppengeländer von 1744 (2007)
-
Haus Vorschulze, 1915
-
Trauzimmer in Haus Vorschulze
Weitere – inzwischen historische – Aufnahmen finden sich u. a. in den Bildbänden Augenblicke einer Stadt (1989) (S. 18) und 1991 (S. 22).
Anmerkungen
- ↑ Bernhardt 2001, S. 78
- ↑ Der Unnaer Stadtarchivar Willy Timm († 1999) vermutete, dass der märkische Baumeister Johann Michael Moser das Haus errichtet hat; vgl. Kaldewei 1982, S. 68f.
- ↑ Vgl. Jucho 1927, S. 215; Bernhardt 2001, S. 79
- ↑ Kaldewei 1982, S. 93.
- ↑ Denkmalwertbegründung – zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 56
- ↑ Die Vermutung bei Kaldewei 1982, S. 88 kann somit bestätigt werden.
- ↑ Kurzvita bei Kaldewei 1982, S. 88f.
- ↑ Vgl. 1870 (Trauregister)
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 153–154.
- Kirsten Bernhardt: Die Entwicklung des Wohnens. In: Die vergessene Geschichte - 775 Jahre Frauenleben in Hamm. Werkstattberichte, hrsg. von Antje Flüchter-Sheryari – Maria Perrefort, Hamm 2001, S. 74–83, hier: S. 78–80.
- Gerhard Kaldewei: Stuniken und Vorschulze. Zwei Hammer Bürgerhäuser. Eine hausgeschichtliche Studie, Hamm 1982, S. 58–93.
- Max Jucho: Alte Hammer Bauten. In: 700 Jahre Stadt Hamm, hrsg. vom Magistrat der Stadt Hamm, Hamm 1927, Nachdruck Werl 1973, S. 177-230, hier: S. 215-217.
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 558.
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 56, Stadt Hamm – 65/Untere Denkmalbehörde
Presseberichte
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Westfälischer Anzeiger 09.07.2011
-
Westfälischer Anzeiger 30.05.2012
Weblinks
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 40' 48.19" N, 7° 49' 8.95" O